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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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einen Moment. Sein Blick schweifte zu seinem Stellvertreter, dann wieder zurück. »Was für eine Fracht?«
    »Ich habe keine Ahnung, woraus sie besteht. Ich wollte Mallory nicht am Hals haben. Ich habe keines von den Siegeln gebrochen.«
    »Gerümpel, Käpt‘n Stevens. Gerümpel. Wir haben nachgesehen. Recyclingwaren.« Edgers Stimme wurde lauter, schwieg dann. Für einen Moment war Sandors Verstand völlig leer.
    »Sie hat mich hereingelegt!« rief er aus. »Diese Bastardhure hat mich hereingelegt! Sie wusste, was hier los ist, und hat mich hergeschickt!«
    Von Edger kam keine Reaktion, überhaupt nichts. Seine Augen blieben auf Sandor ruhen, fiebrig und reglos, und der Lärm seines Protestes stürzte in dieses Schweigen und erstarb darin.
    »Sehen Sie, ich weiß überhaupt nichts. Ich schwöre Ihnen, ich bin ein Überschüssler mit rechtlichen Schwierigkeiten, und Mallory bot mir einen Risikozuschlag für einen Transport an - bot mir einen Ausweg und Profit, und sie hat mich hereingelegt. Sie hat mich, verdammt noch mal, hereingelegt.«
    »Ich bin gerührt, Stevens.«
»Es ist die Wahrheit!«
»Es ist eine abgekartete Sache, Stevens, da liegen Sie richtig.
    Hagler, nehmen Sie sich einen Sondertrupp und überreden Sie Stevens, dass er eingestellt ist. Setzen Sie dieses Schiff in Betrieb.«
    »Eingestellt, für was?«
»Zwingen Sie Ihr Glück nicht, Stevens! Vielleicht überleben Sie diese Reise... wenn Sie lernen.«
    Eine Hand sank auf seine Schulter herab. Ohne zu protestieren stand er auf, stellte dabei verzweifelte Überlegungen an... wieder an Bord zu gelangen, sich dort mit einer Besatzung zu verschanzen und sich um sie zu kümmern.
    Allison und ihre Verwandten würden dort sein; und auf einmal eröffnete sich ein Weg hinaus Alle waren in Bewegung, die ganze Versammlung war eilig auf dem Weg anderswohin. Sie zogen ab, überlegte er auf einmal. Sie konnten es sich nicht erlauben, hier sitzen zubleiben, wenn Mallory sich dort draußen herumtrieb. Wenn ein Kriegsschiff nach dem Sprung nicht abbremste... er stellte die Berechnungen im Kopf an, wie benebelt durch den Schrecken, den sie erzeugten, ließ zu, dass ihn jemand am Arm packte und zur Tür führte, während eine Pistole in seinem Rücken drängte. Ein Schiff wie die Norway war in der Lage, nur wenige Minuten nach seiner lichtschnellen Bugwelle aus I.D. und Interferenzen über ihnen zu sein... konnte sie dann aus dieser zerbrechlichen, veralteten Stationshülle hinauspusten.
    Hier hatte es nie eine größere Ansiedlung gegeben, vermutete er. Es war eine Fiktion, all die Behauptungen, all die Indiskretionen über Routen und Handel - und er hatte Mallory nicht verraten, denn sie war es ja selbst gewesen, die ihn mit allem ausgestattet hatte, was sie ihre Feinde wissen lassen wollte. Container voll Gerümpel als Fracht...
    Er sah sich um, als sie draußen auf dem offenen Dock waren. Es war dort so eisig, dass der Atem gefroren in der Luft hängen blieb und die Kälte wie mit Lanzen nach den Knochen stach. Sie trieben ihn nach rechts, stießen ihn dabei mit einem Gewehrlauf, während sie alle hinauseilten... und er blickte zurück und bemerkte, dass sie Curran in die andere Richtung davon schleppten.
    »Curran!« brüllte er. »Halt! Verdammt, er kommt mit mir.« Curran blieb stehen und blickte zu ihm hin. Sandor taumelte, als jemand plötzlich an seinem Arm zerrte, ihm ein Gewehrlauf in die Rippen gerammt wurde.
    Drehte sich noch einmal um und versetzte einem gepanzerten Soldaten einen Schlag gegen den Hals, der den Kerl umwarf und einen Schmerz durch seine Hand trieb. Er hechtete nach der Pistole, schlug auf dem Deck auf und rollte sich aus der Linie von Schüssen, die auf den Boden prasselten. Er wurde getroffen, ein Schlag wie von einer Explosion, der seinen Arm lähmte. Er rollte weiter, um an der unregelmäßigen Wand Deckung zu finden, hatte die Pistole schon vor Schreck fallengelassen.
    »Schnell!« brüllte jemand. »Ihr müsst ihn erwischen!«
    Ein zweiter Schuss traf, explodierte in seiner Seite, und danach spürte er nur noch den kalten Druck der Decksplatten an seinem Gesicht und eine taube Erkenntnis, dass er gerade getroffen worden war. Er hörte Rufe, hörte, wie jemand einen Enterbefehl gab...
    »Gebt den Frachter auf!« vernahm er. »Ihr habt den Bastard gerade erschossen, und jetzt nützt er uns nichts mehr. Kommt!«
    Er blutete. Das Atmen fiel ihm schwer. Er blieb reglos liegen, bis alle Geräusche erstorben waren; es war das Beste, was ihm

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