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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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weiter oben.
    »Gute Nacht gehabt?« fragte jemand. Sie blinzelte einem anderen Nichtpostierten gelassen zu, der am Abend vorher mit ihr bei Tiger gewesen war. »Ja«, sagte sie, nachdem sie einen Moment lang überlegt hatte, holte Luft und gewährte Curran die Gunst eines nachdenklichen Blicks. »Wie war es bei dir?«
    Curran grinste. Mehr nicht. Der Aufzug traf ein, und die Älteren betraten ihn zuerst; der Platz reichte für die drei und außerdem für Allison und Deirdre und Curran, obendrein zu einem Gedränge aus weiteren. Der Aufzug trug sie rasch hinauf auf das zweite Deck, und die Junioren verließen ihn auf dem Weg zu ihrem eigenen Territorium. Auf dem Hauptdeck hielt er wieder an, und sie ließen zuerst die Älteren hinaus und folgten ihnen dann durch den Flur in den Hauptsalon, in den Lärm aus Gelächter und Konversation in einem Raum, der so groß war wie die meisten Stationskneipen, einen gekrümmten Boden besaß und dessen schwenkbar aufgehängtes Mobiliar sich im Moment nicht im Trimm mit der Geometrie des Schiffes befand. Die postierte Besatzung und die Älteren versammelten sich in dem Salon dahinter, und Allison bahnte sich ihren Weg an den Stehplätzen in der Mitte vorbei zu dem Bogengang, blickte hinein, um ihre Mutter Megan ausfindig zu machen, die den Posten 24 am Scanner innehatte.
    »Ich bin wieder da«, signalisierte sie ihr mit der Hand wegen des Lärms der Versammlung in den beiden Salons. Megan erblickte sie und kam herbei, überquerte die weiße Linie in den Salon der Nichtpostierten, um mit ihr zu reden. »Ich habe mir Sorgen gemacht«, sagte sie.
    »Weshalb denn? Ich habe nicht vor, die Klingel zu versäumen. Hattest du einen netten Aufenthalt?«
    »Habe mir ein paar neue Bänder besorgt.«
»Sonst nichts?«
    Ihre Mutter lächelte und wurde wieder ernst, hob ungerührt die Hand und glättete ihren Kragen. »Die Ersten sind noch bei ihrer Konferenz. Wir glauben, dass wir planmäßig ablegen werden. Das Militär spricht gerade mit dem Alten Mann.«
    »Die Freigabe steht doch nicht in Frage, oder?« Leicht beunruhigt glättete auch Allison ihren Kragen. »Ich dachte, es sei alles geregelt.«
    »Hat etwas mit einigen Frachtpapieren zu tun.
    Grenzübertrittsprotokolle. Der Viking-Stationsleiter besteht darauf, dass wir über Viking wieder in den Unionsraum zurückkehren; wir geben keine Versprechungen, und das Militär stützt uns dabei. Die Klingel wird planmäßig losgehen, da wette ich.«
    »Ich sehe nicht ein, weshalb Viking ein Vorrecht haben soll.« 
    »Handelsbilanz, sagen sie. Sie werden Theater machen bis hin zum Rat.«
    Allison runzelte die Stirn - sah sich um, als eine schwere Hand auf ihre Schulter gelegt wurde. Sie gehörte Geoff, einem Halbbruder ihrer Mutter, mit dunklem Bart und zusammengezogenen Brauen. »Allie«, meinte ihr Onkel, »achte darauf, was du auf den Docks treibst!«
    »Er war sicher«, sagte Allison.
    »Aha«, sagte Geoff und blickte an ihr vorbei zu Megan. »Hab ein Auge auf die, Meg! Hat dieser Bursche Fragen gestellt, Allie? Hast du welche beantwortet?«
    »Er war nicht neugierig, und ich habe nichts gesagt, was er nicht auch anderswo hätte erfahren können. Ich habe die Fragen gestellt, Geoff, Sir, und ich war nüchterner als er.«
    »Halte dich an Namen, die du kennst!« sagte Megan. »Ganz besonders heutzutage!«
    »Ma‘am«, murmelte Allison. »Sir.« Sie holte Luft und duckte sich an ihnen vorbei, erhielt noch einen Klaps auf die Schulter, als ihre Halbschwester Connie auftauchte, um sich zu melden, und sie damit vor weiteren Diskussionen bewahrte. Sie und Conny, die schwanger war und ganz darauf konzentriert, die sich mit Archiven und Statistiken befasste, standen einander nicht sehr nahe. »Ciao, Connie« und »Hallo Allie«, war alles, was sie miteinander wechselten. Curran stand Allison näher, ebenso Geoff oder Deirdre, aber Megan liebte die sommersprossige Connie, was Allison einigermaßen recht war, die sie in bescheidenem Maße auch mochte über den Abstand zwischen ihren unterschiedlichen Lebenswegen hinweg. »Hallo«, sagte sie zu Elis, die sie kurz berührte, als sie auf dem Weg durch die Menge an ihr vorbeikam, und »Ma‘am« zu ihrer Großmutter Allison, die das silberne Haar der Verjüngung trug und unfruchtbar war und die nicht älter aussah als vierzig (sie war zweiundsechzig). Und da war die Urgroßmutter Mina am Scanner 2, die auch wie vierzig aussah, aber doppelt so alt war - Besatzungsmitglied mit Sitz war Mina, jetzt in den

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