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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Bereich der Nichtpostierten zurückgekehrt, um sich mit Ma‘am selbst zu unterhalten, die sich gerade auf eine der Bänke setzte -Ma‘am mit einem großen M, die Colleen hieß, deren Verjüngung nachließ und die trocken geworden war und dünn und runzelig, sich aber immer noch während der Manöver in den Salons herumtrieb, trotz brüchiger Knochen und steifer werdender Gelenke. Ma‘am war die Verbindungsstelle, über die Allison mit Curran und Deirdre verwandt war. Ma‘am war pensionierter Kom 1 und behielt die Vergünstigungen, die sie auf diesem Posten erhalten hatte, hatte sich aber offenkundig entschieden, im Moment nicht am Rat teilzunehmen. Ma‘am und Mina standen Höflichkeitsbezeugungen zu, wenn man an Bord zurückkehrte, und Allison bahnte sich ihren Weg durch den Raum und den Lärm und gab sie ab, von Mina nur mit einem abwesenden Nicken beantwortet, während Ma‘am ihre Hände packte und sie auf die Wange küsste wie eines der Kleinkinder, ließ sie dann wieder los und redete an ihr vorbei ununterbrochen mit Mina, sprach leise über Dinge, die auch das Militär und die Rechte der Kauffahrer umfassten. Allison verweilte einen Moment lang und erfuhr nichts, ging wieder weg, vorbei an weiteren Hallos und dem hilflosen Herumstolpern eines Zweijährigen in dem Gewühl.
    Sie fand eine Bank und setzte sich darauf, verloren in dem Wald zahlloser stehender Körper, blickte über die roten Konturen der Möbel hinweg, die sich die Krümmung des Raumes hinauf erstreckten; manche Nichtpostierte hatten sich auf den seitlichen Bänken ausgestreckt und die Augen beschirmt. Zuviel des Feierns und zu spät. Die unvermeidlichen Banden kniegroßer Kinder kreischten und hüpften so weit oben auf der Bodenkrümmung herum, wie sie konnten, stürzten gelegentlich und riskierten es, von einem der Erwachsenen am Kragen gepackt zu werden, wenn ihre Eskapaden zum Zusammenstoß mit einem führten. Jemandes Baby brüllte, wahrscheinlich das von Dia; das tat es immer, weil es den Lärm hasste. Die älteren Kinder kreischten; es war jetzt die Zeit für sie, all ihre Energie zu verbrennen; das Rennen und Spielen und die trotzige Vorbereitung auf das Ablegen förderten ihren Mut, machten ein Spiel aus den Manövern der
Dublin
und gaben ihnen die Kraft für den kommenden Sprung, den Kauffahrerbabies schon durchmachten, wenn sie noch nicht geboren waren. Diese spielenden Kinder waren die jünger als Fünfjährigen, die zwischen ihnen frei herumlaufen durften. Die von sechs bis sechzehn Jahren hielten sich an der Oberseite des Zylinders auf, wo sie im Dock die meiste Zeit verbrachten (und die Sechsbis Neunjährigen die ganze), in einem kunterbunten Kindergarten, der im Verhältnis zum übrigen Schiff auf dem Kopf stand, der über eine gepolsterte Durchkrieche verfügte, die aus der Schwerkraftreorientierung nur ein weiteres lautes, tollendes Spiel machte. Alle Dubliner erinnerten sich mit etwas Nostalgie daran, um wie viel besser das war als das Gedränge der Erwachsenen im Salon unten.
    Die Zahl der Reillys erhöhte sich nicht im Verlauf der Generationen. Die matrilineare Abstammung der Kauffahrer erzeugte neue Dubliner aus Rendezvous‘ in Schlafheimen, wobei sie eher zu wenige neue Kinder zeugten als zu viele. Ein neues war stets willkommen, und wenn jemand ein halbes Dutzend wollte und eine andere gar keines, dann war das auch gut: von einer Generation auf die nächste glich sich das aus. Ma‘am und Mina und Allison Senior waren die Vorfahren von unter anderem Megan und Geoff. Geoff hatte keine Nachkommen auf der
Dublin,
da er männlich war, aber Megan hatte Allison und Connie, was den Ausgleich herstellte, und Connie war bereits dabei, die Linie zu einer neuen Generation weiterzuführen. Nur die Verjüngung trug die Verantwortung dafür, dass fünf und manchmal sechs Generationen nebeneinander lebten, wie an Ma‘am zu ersehen, die auf die Hundertfünfzig zuging und erst während des letzten Jahrzehnts abgebaut hatte, Ma‘am, die so lange den Kom 1 innegehabt hatte, dass ihre Stimme im Bewusstsein aller die Stimme der
Dublin
war. Sie erzeugte immer noch Schockwellen, so dünn sie auch geworden war, wenn Ma‘am zum Kom griff und einen Befehl ausgab; und auch der pensionierte Alte Mann lebte immer noch, der für den größten Teil von Allisons Leben der Alte Mann gewesen war und sich jetzt nur noch selten sehen ließ, behaglich in der Zurückgezogenheit seiner Kabine lebte, während des Sprunges immer von jemandem gepflegt

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