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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Ausdruck brachte. »Ich weiß nicht. Ich werde mir etwas Gutes ausdenken.«
    Eine Faust landete in seinen Rippen. »Da wette ich. Keine Ladung. Keine Freigabe. Du bist auf dem falschen Kurs von Viking weggesprungen. Was wirst du dir nur
antun,
Stevens?«
    »In Wirklichkeit«, meinte er, »ist das ein geringfügiges Problem.« Er schloss die Augen, während das Lächeln auf seinem Gesicht blieb und eine Müdigkeit auf seine Brust drückte, die sich in Jahren angehäuft zu haben schien. »Ich werde mir einen Ausweg einhandeln, mach dir nur keine Sorgen!« Und kurz darauf: »Warum versuchen wir es nicht noch einmal, Reilly? Ich glaube, es könnte klappen.«
    Das tat es merkwürdigerweise auch - und zwar darum, überlegte er, während er zufrieden in Allison Reillys Armen lag, weil er wieder damit beschäftigt war, sich zu überlegen, wie sich ein Ausweg erschwindeln ließ, wie er seine Haut und die der
Lucy
retten konnte - und diese Gedanken brachten sein Blut wieder in Wallung, so müde und wund er auch war. Er empfand eine bemerkenswerte Gelassenheit beim Nachdenken über seinen Ruin, den er zumindest so lange aufschieben zu können glaubte, bis Allison Reilly in ein paar Tagen wieder an Bord der
Dublin
und von Pells Station fort war. Und er hatte ja noch das Gold, besaß es wirklich. Wenn durch irgendein Wunder niemand sein Gesicht erkannt hatte, konnte er sich vielleicht wieder Papiere und Fracht besorgen - nach Voyager zurückkehren, ohne dabei Viking anzufliegen, eine riskante Aufeinanderfolge von Sprüngen, wonach er dann wieder die geeigneten Stempel in den Papieren hatte, die Viking zufrieden stellten. Vorausgesetzt, die
Dublin
hatte jene Nachricht über den Wechsel seines Flugzieles nicht weitergegeben...
    Das ließ sich herausfinden. Vielleicht wusste Allison Bescheid. Würde es ihm sagen. Und vielleicht - diesen Gedanken vermochte er nicht zu unterdrücken - konnte er eine Verbindung zur
Dublin
beanspruchen, um die Pell-Behörden zufrieden zu stellen, dann auch diese angebliche Verbindung als Referenz benutzen, um wenigstens die Docksgebühren zu decken. Vielleicht würde sie das für ihn tun. Er dachte darüber nach, während er in ihren Armen und in einem Bett lag, das sie für ihn bezahlt hatte, dass es ihm unter Umständen gelang, einen bemerkenswerten Betrug zu landen und sich einen Gewinn zu verschaffen, mit dem das Konto der
Dublin
belastet wurde, der all seine Probleme - abgesehen von Viking - löste und ihm mit Hilfe des Goldes ein Set richtiger Papiere beschaffte.
    Er wandte den Kopf und blickte sie an, blickte in Augen, die plötzlich aufgingen, dunkel und tief und warm in diesem Moment; und sein Bauch verspannte sich beim Gedanken an seine Pläne, die darin bestanden, zu betteln oder sie zu betrügen, und keins von beiden schmeckte ihm. Sie drückte ihn fest an sich, und er ließ sich von dem Bedürfnis gefangen nehmen, sie zu küssen, auch ein Vergnügen, bei dem ihm Allison Reilly Neues gezeigt hatte.
    Eigentlich war es nicht fair, überlegte er, dass er jemandem wie Allison in die Hände gefallen war, die ihn auf eine Art und Weise hereinlegen konnte, die er nie selbst bei den Opfern angewandt hatte, welche es am ehesten verdient hatten. Sie machte sich eine schöne Zeit, nicht einmal aus bösartigen Gründen, während er alles dafür bezahlen musste, was er überhaupt besaß.
    Und alles war beendet, wenn sie es erfuhr, in jeder Beziehung. Vielleicht würde sie ihn nicht einmal dann ausliefern; aber sie würde Bescheid wissen - und ihn dafür hassen. Und das war im Moment so schlecht wie irgendwelche Aktionen der Stationspolizei.
    »Es ist tatsächlich so«, sagte er während einer Pause, »dass ich dir die Wahrheit sage. Ich bin nicht in Schwierigkeiten. Mein Flug nach Pell ist vollkommen gedeckt.«
    »Oh?« Sie versteifte sich, lehnte sich zurück und schaute ihn an. »Wie?«
    »Weil ich ein Konto hierher zu verlagern habe. Meine Aufgaben für das Unternehmen sind klein genug, dass ich einiges an Spielraum habe. Sie wollen von mir nicht mehr, als dass ich ihnen Gewinn einbringe. Wohin ich gehe, um das zu erreichen, liegt bei mir. Wyatts kann nicht bis zur letzten Einzelheit fest bestimmen, wo ich ein Unternehmen abbreche. Solche Entscheidungen liegen bei mir. Nach dem, was du gesagt hast, hörte sich Pell gut an. Ich habe die Gerüchte mitbekommen. Und du hast dann das Gleichgewicht gekippt.«
    »Huch. « Sie machte ein ernstes Gesicht. »Also ging es überhaupt nicht um mich, oder?«
    »Ich

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