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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dessen gegenüber, und er fand sie zu hoch.
    »Allison«, sagte er, als sie sich in den anderen Sessel setzte, die Arme aufstützte und ihn betrachtete, »ich möchte mit dir reden. Irgendwo anders.«
    »Komm«, sagte sie. »Komm mit mir!«
    Er stieß den Sessel zurück, wollte aufstehen... braucht aber ihren Arm, um gehen zu können, in der zu große Schwerkraft der Station das Gleichgewicht zu halten. Einer der Raumfahrer brummte einen deftigen und alten Witz über einen Mann, der gerade einen einsamen Flug hinter sich gebracht hatte, und er traf zu, zumindest soweit der Verstand reichte, aber alles andere von Sandor war tot.
    Er ging durch verschwommene Lichter und an umhergehenden Menschen vorbei - durch die weite, Echos erzeugende Kälte der Docks und deren Lampen, dann eine Tür; verwirrend bizarre Tapeten und ein Empfangstisch und ein Angestellter - ein Schlafheim, ein Gang, der in beide Richtungen mit Teppichen ausgelegt war... Er beugte sich über den Tisch und stützte den Kopf in die Hand, währen Allison die Einzelheiten und die Kostenfrage klärte.
    Dan packte sie ihn wieder am Arm und führte ihn einen Flur entlang.
    »Halten Sie sie von hier fern!« rief sie jemandem hinter ihnen zu, der›in Ordnung‹sagte und ging. Sie öffnete mit der Karte eine Tür und führte ihn hindurch in einen Schlafraum mit einem großen weißen Bett.
    Und er drehte sich um und wollte sie in die Arme schließe aber sie stieß ihn gegen die Brust, dass er beinahe umfiel. »Idiot«, sagte sie - nicht das Willkommen, das er sich erhoff hatte, wohl aber eines, das er verdient hatte, wie er sich jetzt überlegte. Er stand dort wie gelähmt in seinem Elend und seinem geistigen Zustand, bis sie ihn hinüber zum Bett zog und darauf hinabstieß. Sie machte sich mit groben, abrupte Bewegungen an seinen Kleidern zu schaffen, als sei sie immer noch wütend. »Dreh dich um!« zischte sie ihn an, zog an seiner Schulter und warf die Decken über ihn.
    Und er schlief auf der Stelle ein.

FÜNFTES KAPITEL
    Er erwachte und spürte glatte Haut an der seinen, einen um ihn gelegten warmen Arm, drehte sich daraufhin um und blinzelte verwirrt. Sie war immer noch da in der künstlichen Dämmerung dieses Zimmers. »Allison«, sagte er rauh, rauh deshalb, weil seine Stimme, wie alles andere an ihm, nicht in bester Verfassung war. Er streichelte ihr Haar und weckte sie damit, obwohl er eigentlich nicht vorgehabt hatte, ihren Schlaf zu stören.
    »Huch«, sagte sie und blickte zu ihm auf. »Ungefähr die Zeit.« Aber als er es mit ihr probierte, brachte er nichts zustande. Er lag dort in erbärmlicher Verlegenheit und überlegte sich, dass sie an diesem Punkt wahrscheinlich aufstehen und sich ankleiden und für immer aus seinem Leben fortgehen würde, in etwa zu dem Zeitpunkt, an dem er dessen größten Teil schon hinter sich gebracht hatte.
    »Was konntest du erwarten?« fragte sie, tätschelte sein Gesicht und nahm seine Hand und führte sie an ihren Mund, was ihn alles dermaßen verwirrte, dass er nur liegen blieb und in ihre Augen starrte und damit rechnete, dass sie diese Aussage mit etwas grässlich Schneidendem ergänzte.
    Sie tat es nicht. »Tut mir leid«, meinte er schließlich. »Tut mir wirklich leid.«
    »Wir haben noch den morgigen Tag und noch ein paar weitere Tage. Was hast du vor, Stevens? Ist es diese Handvoll Tage wert, die du dir mit dieser Nummer verschafft hast?«
    Er dachte darüber nach. Für einen Moment fand er das bloße Atmen schwer. Die ganze Situation hatte wirklich ein Lachen verdient, denn sie hatte etwas Komisches an sich. Er schaffte wenigstens ein Achselzucken. »Na ja, vielleicht. Aber ich glaube, danach bin ich erledigt, Reilly. Ich glaube nicht, dass ich es noch einmal schaffe.«
    »Du bist nicht ganz bei Trost.«
    Er entdeckte, dass ein Grinsen möglich war, was zumindest sein Image aufrechterhielt. »Ich werde keine Gewohnheit daraus machen.«
    »Warum hast du es getan?«
»Warum nicht?«
    Sie runzelte die Stirn, widmete ihm einen finsteren Blick.
    Schüttelte nach einem Moment den Kopf, erhob sich auf den Ellbogen, blickte auf ihn hinab, strich mit dem Finger an der alten Narbe an seiner Seite entlang, eine sanfte Berührung. »Was willst du deiner Gesellschaft sagen?«
    Er lag da, den Kopf auf den Armen, starrte zur Decke hinauf, und machte sich Gedanken über die Frage, die Wahrheit und die Lüge, grinste schließlich und zuckte die Achseln - eine Geste, die, wie er hoffte, monumentale Unbekümmertheit zum

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