Kauffahrers Glück
hätte mir auf dem Flug hierher Zeit lassen können. Ich wollte dich sehen. Das gehört dazu.«
Der ernste Ausdruck wurde nachdenklich, andersartig und kälter. »Na dann, ich schätze, du
wirst
aus allem herauskommen, nicht wahr?«
»Das werde ich. Keine Frage.« - »Huch«, sagte sie wieder.
Sie rollte sich zur Bettkante, und er packte ihr Handgelenk und hielt sie fest.
»Wohin gehst du?«
»Ich kann nicht länger bleiben. Ich habe Dienst.«
»Was habe ich gesagt?«
»Du hast überhaupt nichts gesagt. Es ist nur so; dass ich bald meine Wache antreten muss.«
»Da war etwas. Was?«
Ihr Gesicht nahm einen schmerzlichen Ausdruck an. Sie ruckte an seinem Griff, ohne Erfolg zu haben. »Lass los!«
»Nicht, bis du mich darüber in Kenntnis setzt, was ich gesagt habe.«
»Wenn du mir einen blauen Fleck machst, wirst du es bedauern, Stevens. Möchtest du dir das nicht noch einmal überlegen?«
»Ich versuche, mit dir zu reden. Ich habe die Wahrheit gesagt.«
»Ich glaube nicht, dass du die Wahrheit von deinem Hintern unterscheiden kannst. Du hast mir
nicht
die Wahrheit gesagt, und ich wette, du hast sie auch da draußen dem Zoll nicht gesagt.«.
Sein Herz schlug immer heftiger gegen die Rippen. »Also erzählt die
Dublin
dem Zoll die ganze Wahrheit? Verlang von mir nicht, das zu glauben!«
»Sicher. Ich schätze, es gibt alle möglichen Gründe, warum jemand mir eine Geschichte erzählt und dem Zoll eine andere. Aber vielleicht gibt es nur einen Grund, warum ein Schiff uns so auf den Fersen bleibt wie deines, und die Sache hat einen Beigeschmack, der mir nicht gefällt. Du hast mir nicht ein einziges Mal geradeheraus geantwortet, und ich habe dir deine Chance gegeben. Du kannst jetzt meinen Arm brechen, und vielleicht überlegst du dir sogar, ob du mich töten sollst, um mich zum Schweigen zu bringen, aber, Mister, ich habe einige Hundert Verwandte, die Wissen, bei wem ich bin und wo, und du wirst dich auf einer langsamen Reise an Bord der
Dublin
wiederfinden, wenn du mich nicht sofort von hier fort lässt.
»Bist du
darum
geblieben? Um mir solche Fragen zu stellen?«
»Was erwartest du?«
Er starrte sie mit größerem Schmerz an, als er seit dem Tode von, Ross empfunden hatte, ließ ihren Arm so plötzlich los, dass sie fast von der Bettkante rollte. Sie saß dort, rieb sich das Handgelenk und funkelte ihn an. Er wollte nicht angeschaut werden. »Geh schon!« sagte er. »Ich halte dich nicht auf.«
»Sag bloß nicht, ich hätte deine Gefühle verletzt!«
»Unmöglich. Geh schon, verschwinde von hier und lass mich schlafen!«
»Das ist mein Zimmer.
Ich
habe die Rechnung bezahlt.« Das tat weh. »Ich kümmere mich darum. Ich zahle die fünfzig auf das Konto der
Dublin.
Und die fünfzig vom letzten Mal. Geh nur! Keine Sorgen wegen des Geldes!«
»Es sieht wirklich so aus. Was führst du eigentlich im Schilde, wenn du uns verfolgst, damit ich deine Kneipenrechnungen bezahle? Willst du mich um Geld angehen?«
»Ich berechne nichts«, sagte er bitter. Sein Gesicht brannte. »Geh schon! Raus!«
Sie stand auf und schritt zum Stuhl hinüber, wo ihre Kleider lagen, sammelte sie auf und zog sie an... machte eine Pause, schloss den silbernen Overall und blickte zu ihm zurück.
»Wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich deine Miete für eine Woche bezahle«, meinte sie. »Ich glaube, du bist in Schwierigkeiten, Stevens. Ich glaube, dein Konzern wird deinen Kopf auf einem Teller verlangen. Du wirst hierbei keinen Gewinn machen.«
»Mach dir da keine Sorgen! Ich möchte dein Geld nicht und ich möchte deine Hilfe nicht. Mit meinem Konzern komme ich schon zurecht.«
»Oh, sicher, du wirst erklären, dass alles zu dem Zeitpunkt eine gute Idee zu sein schien.
Diese Geschichte wird immer und immer wieder erzählt werden, und sie wird jedes Mal wachsen, wenn sie eine neue Station erreicht. Wie du es getan hast, um mich wiederzusehen, wie du es wegen einer Wette getan hast, wie du Viking in der falschen Richtung verlassen und allein einen Dreifachsprung durch Tripunkt gemacht hast, dass du in Wirklichkeit ein Aufklärer der Mazianer bist oder ein Unionsspion mit einem frisierten Schiff oder einfach ein Dieb, und weißt du, wie sehr die
Dublin
darin verwickelt sein möchte? Die Geschichte wird auch ohne unsere Hilfe zurück nach Viking gelangen. Und man wird sie auch frühzeitig auf Wyatts hören; man wird sie überall hören, wo Schiffe hinfliegen - weil sie alle hier sind, jedes Schiff, jede Familie, jeder Name
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