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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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und Sonden erforderten Geld, und die
Lucy
konnte das nie schaffen. Jede Route, alles, was im DRAUSSEN begründet war, existierte unter dieser Prämisse des Vielleicht, dass vielleicht in diesem Jahr... vielleicht irgendeiner... Sandor bezog einen perversen Trost daraus, dass niemandes Vorrechte allzu sicher waren.
    Dieses Weglaufen nagte an ihm. Und es war eine Schlappe diesmal. Er war eine Verunreinigung, eine Gefährdung. Er dachte über Allison Reilly nach und wusste, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    Vielleicht hätte er das Geld annehmen sollen. Oder irgend etwas anderes, das er kriegen konnte.
    Er ging die Reihe von Containern entlang, sah nichts Ungewöhnliches - Downer starrten von ihrem Platz oben auf den Containern auf ihn herab, huschten plötzlich außer Sicht. Er sah sich um, ging dann durch die Schatten immer weiter auf den Eingang seines Schiffes zu. Die
Lucy
bildete kein großes Problem für den Zoll, verdiente in keiner Weise solche Umstände, wie seine Angst sie ausmalte. Wahrscheinlich - hoffte er ernstlich - hatten sie einen jüngeren Beamten für die Aufgabe gefunden, die Frachträume durchzusehen und seine Behauptung zu überprüfen, dass sie leer waren. Die Platten, unter denen das Gold versteckt war, waren unauffällig zwischen hundert ähnlichen Stellen, befanden sich in einer leeren Höhle eines schlecht beleuchteten Frachtraumes. Sie hatten bestimmt nachgesehen, nicht mehr, waren dann auf Freischicht gegangen - es war Wechseltag.
    Er kam um die Biegung des großen Containerstapels und sah sich auf einmal blauuniformierter Miliz gegenüber, zwei Männern mit grimmigen Gesichtern. Blinzelte, für einen Moment, aus dem Gleichgewicht geworfen, zuckte dann die Achseln und streunte in einer anderen Richtung davon, auf einmal von der Idee abgebracht, um die Zollschranke herumzustreichen.
    Also. Zu viele Soldaten, überall. Auf Viking und hier. Er straffte die Schultern, bemühte sich, die ausgefransten Nerven zu beruhigen. Es war wohl besser, zum Amt zu gehen und die Situation dort zu klären, als sich hier draußen auf ein Wagnis mit der Sicherheit einzulassen.
    Er ging immer noch leichten Schrittes, umso mehr, als es ihm gelang, den Schock wieder zu überwinden, stopfte die Hände in die Taschen und sah sich im Gehen um, war wieder anonym zwischen den vorbeifahrenden Frachtschlitten und den Passanten, bei denen es sich überwiegend um Raumfahrer oder Dockarbeiter handelte - zuckte jedoch einmal zusammen, als eine Gruppe Stationsbewohner auf ihn deutete und dabei geredet wurde.
    Aber die Menschenmassen des Haupttages waren fort; die Stationsbewohner, die sein Gesicht auf dem Bildschirm gesehen hatten und auf das Dock geströmt waren, hatten sich anständigerweise ins Bett begeben, während die Wechseltagschicht ihrer Arbeit nachging.
    Niemand belästigte ihn. Er schloss die Erfahrung von vorhin aus seinen Überlegungen aus, ebenso die Übernachtung mit Allison Reilly, konzentrierte sich jetzt wieder auf ein Ziel, brachte seinen Verstand wieder in Ordnung. Er hätte genauso gut auf irgendeiner Station sein können in irgendeinem Jahr seines Erwachsenenlebens. Er hatte ähnliches schon immer und immer wieder gemacht. Seine Knie fühlten sich noch wie Gummi an, aber das lag am Hunger; er fischte das zerbröselte Sandwich aus der Tasche, das war letztlich eine weise Idee gewesen, und so hatte er jetzt sein Frühstück, trockene und in der Tasche zermantschte Bissen, während er am Rand des Verladebereiches entlang schlenderte auf seinem Weg zu Dock Blau und den Ämtern. - Der Konzern hat mir das Gold für den Fall des Falles mitgegeben, Sir... persönliche Rücklagen, nein, Sir, kein Transport für den allgemeinen Handel. Schon im voraus begann er mit dem Entwurf seiner Argumente gegen jegliche Eventualität, die sie auf den Tisch brachten. Die unsichere Lage der Dinge, Sir, das Militär...
    Nein. Möglicherweise doch keine sonderlich gute Idee, diesen speziellen Grund ins Feld zu führen, solange er nicht dazu gezwungen war. Unsichere Lage der Dinge war riskant genug.
    Und mit etwas Glück hatten sie das Versteck im Frachtraum überhaupt nicht gefunden; mit etwas Glück konnte er seine Docksgebühren bezahlen und von hier verschwinden, nachdem er ein wenig Show gemacht hatte mit Versuchen, sich eine Ladung zu verschaffen. Am besten nahm er hier keinen Kontakt mit dem Schwarzmarkt auf; beim Abflug würden sie ihn wahrscheinlich schärfer überprüfen als bei der Ankunft. Aber er konnte draußen am

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