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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ein Reservesystem für ein paar Schalter und Systeme besorgen, die im Moment keines haben.«
    Allison rollte die dunklen Augen in seine Richtung, zeigte nackte Bestürzung.
    »Zwei davon an der Hauptkonsole«, fügte er hinzu; die reine Wahrheit.
    »Mach eine Liste! Das können wir hier besorgen.«
»Wird gemacht. Es wird nett werden, nicht wahr, zu wissen, dass es eine hundertprozentige Sicherung geben wird.«
    Er ging allein die Ständerreihe hinab und betrachtete sich die Kleider. Und ringsumher befanden sich über den Schaltern andere Auslagen... persönliche Dinge, Bettzeug, Geschirr, Bänder und Spiele, Gebrauchsgüter, Schränkchen, Schiffsmobiliar, innere Hardware, Recyclinganlagen, Werkzeuge, Kästen, medizinische Vorräte, Computersoftware. Musik zog flüsternd durch Sandors Sinne. Er drehte sich im Kreis herum und starrte, verloren im Glanz von Auslagen, denen er nie zuvor mehr als nur einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte... nie war er auch nur in einen solchen Laden hineingegangen, wo der Umfang seiner Finanzen höchstens zu einer Diebstahlsanzeige geführt hätte.
    Eine Art Verrücktheit ergriff plötzlich von ihm Besitz, ähnlich der inneren Einstimmung auf einen schlimmen Sprung. »Kann ich Ihnen helfen?« fragte ein Verkäufer von oben herab.
    »Ich brauche ein paar Kleider«, sagte er, und fügte hinzu, dem Leichtsinn des Augenblicks nachgebend: »Es sollte zusammenpassen, die Jacke und das übrige. Ein paar Docksstiefel.
    Vielleicht auch ein paar Sachen Arbeitskleidung.« Allison war außer Sichtweite; das flößte ihm in mehr als nur einem Sinne Angst ein. Wahrscheinlich war sie weggegangen, um etwas zu kaufen. Und der Verkäufer widmete ihm genau den Blick, den Barkeeper ihm normalerweise zuwarfen. Er zog seine neue Karte aus der Tasche. »Stevens«, sagte er, und Verkäuferaugen erstrahlten.
    »Sie sind der, der gestern angekommen ist.«
»Ja, Sir. «Himmel, war es wirklich erst gestern gewesen? Die Schultern taten ihm schon beim bloßen Gedanken weh. »Ich habe nichts mitgebracht außer dem Geld für das Konto und brauche eine Menge Sachen.«
    Die Augen wurden noch strahlender. »Ich schätze mich glücklich, Ihnen behilflich sein zu können, Käpt‘n Stevens.«
    Schicke Overalls. Ein 75-Credits-Paar Stiefel; eine Jacke; ein Stapel Unterwäsche. Er besah sich im Ankleideraum, abgezehrt und eine Rasur erfordernd, zog die guten Kleider wieder aus und ließ sie verpacken.
    Und fand Allison Reilly am Warenschalter, wo sie auf einem Schemel hockte und den Katalog durchging. »Irgend etwas bestellt?« erkundigte er sich mit sinkendem Herzen.
    »Ich mache eine Liste.« Sie tippte auf den Bildschirm vor sich, der eine Liste erstrangiger Mahlzeiten mit echtem Fleisch und Gefrierobst und Gebäck in Schachteln zeigte.
    »Schokolade«, fügte er phantasiebeflügelt hinzu. Bei einer Gelegenheit hatte er einmal Schokolade gegessen.
»Schokolade«, bestätigte sie. »Da haben wir sie.«
»Lösch das! Sie ist zu teuer.«
»Schokolade und Kaffee. Richtige Sachen. Überlass das mir!« 
    »Allison... bekommst du so was... normalerweise?«
    Noch vor einer Stunde hätte er sich eher die Kehle durchgeschnitten, als diese Frage zu stellen. Er blickte ihr ins Gesicht und argwöhnte etwas ähnlich Kindisches wie seine Schokolade.
    »Zu besonderen Tagen«, gab sie zu. »Ich habe auch einiges an Grundnahrungsmitteln besorgt. «
    »Ich habe noch 75 Standardtiefkühlpacken. Du kannst das löschen.«
    »Gut genug.« Sie führ mit dem Griffel über diesen Teil der Bestellung. »Wie steht es mit der Hardware, die wir brauchen?«
    Wir, hieß es. Er nahm neben ihr Platz und schaltete ebenfalls den Katalog ein. »Ich kann günstigere Preise bekommen«, brummte er.
    »Sie haben hier ein Rabattsystem. Erledige deine ganze Ausrüstung hier, und du bekommst welchen.«
    »Noch besser.« Nach der Euphorie eines Augenblicks war sein Magen jetzt verstimmt. Er kreuzte die Dinge an, die sie wirklich brauchten. Er empfand es als auffällig, hier zu sitzen, in solch einem Laden an einem Schalter, und das so bekleidet, wie er es war. Die Liste immer länger und teurer, denn das waren Systeme nun einmal, noch mehr als Luxusgüter für die Besatzung.
    »Wär‘s das?« fragte Allison schließlich.
    Er drückte auf den Knopf für die Endsumme. 5576,2 tauchte auf dem Schirm auf. Schockiert schüttelte er den Kopf. »Das geht nicht.«
    »Fünf von uns noch, erinnerst du dich? Und die Hardware. Das ist nicht ungewöhnlich.
    Steck die Karte

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