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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Trinkgeld - ließ einen glücklichen Mann in ihrem Kielwasser zurück, als er mit seiner Dublinerschar hinaus in die kalte Luft der Docks schlenderte.
    »Wir gehen zum Amt«, schlug er vor, »und schauen einmal, ob wir nicht den Verschluss von meinem Schiff wegbekommen.«
    »Ja«, stimmte Allison zu. »Ist die Wechseldämmerung vorbei? Wir könnten einiges erledigen lassen.«
    »Nehmen wir einen Transporter«, meinte Deirdre.
»Wir gehen besser«, sagte Neill. »Dann sind wir vielleicht wieder nüchtern, wenn wir ankommen.«
    Sie gingen die geschäftigen Docks entlang, vorbei am verbarrikadierten Liegeplatz der Lucy, schwankten schon bei weitem nicht mehr so sehr, als sie Dock Grün hinter sich gebracht hatten, schwitzten bereits etwas, als sie Blau erreichten und damit die Nähe des Zollamtes.
    Aber diesmal stand sein Kommen unter einem anderen Stern, in Begleitung und mit dem Wissen vom Anwalt der Dublin hinter ihm, obendrein mit Papieren in den Akten, die ihn ins Recht setzten. Er trat an den Schalter, stand dort dem Beamten mit einem offenen Anliegen gegenüber, brachte seine Papiere zum Vorschein. »Ich bin darauf angewiesen, dass der Verschluss entfernt wird«, sagte er. »Alles andere scheint geregelt zu sein, nur das fehlt noch.«
    »Ah«, sagte der Beamte, »Käpt‘n Stevens.«
»Wäre es möglich, sich darum zu kümmern?«
    Der Beamte holte einen verschlossenen Umschlag hervor und händigte ihn aus.
    »Was ist das?«
»Ich habe keine Ahnung, Sir. Man hat mir gesagt, es stünde in Bezug zum Festhaltebefehl.«
    Er war sich der anderen hinter ihm bewusst, verzichtete darauf, sich zu ihnen umzudrehen, riss das Siegel von dem Nachrichtenstreifen und las ihn einmal durch, bevor er den Inhalt kapierte. »Sprechen Sie auf Dock Blau Nummer Drei vor«, las er vor, blickte dann zu Allison zurück. »AS Norway, Signy Mallory, Kommandantin.«
    Curran fluchte. »Mallory«, sagte Allison, und es hätte genauso gut ein Fluch sein können.
    »Auf Pell?«
»Vor zwei Stunden angekommen«, sagte der Beamte, rollte die Augen in Richtung der Docks. »Die Nachricht ist eine halbe Stunde alt.«
    »Was hat das Militär dabei zu schaffen?« fragte Curran. »Diese Papiere sind sauber.«
    »Ich weiß es nicht, Sir«, sagte der Beamte. »Wenn Sie dort vorsprechen, sollte sich die Sache klären.«
    Die Angst war wieder da, so vertraut wie ein alter Anzug. »Ich gehe besser hin und kümmere mich darum«, meinte Sandor. »Ich sehe keinen Grund, warum ihr mitkommen solltet. «
    Sie begleiteten ihn aus dem Büro hinaus, zumindest so weit, wieder hinaus auf das Dock, wo die Kriegsschiffe lagen. Die Anzeigetafeln zeigten es eindeutig an: NORWAY, dritter Liegeplatz, jetzt belegt und auffällig beleuchtet. Er betrachtete die besorgten Gesichter der Dubliner und Currans Stirnrunzeln.
    »Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird«, sagte er. »Allison, vielleicht rufe ich dich besser an, sobald ich zurück im Schlafheim bin. Du kehrst am besten auf die Dublin zurück.«
    »Nein«, sagte Allison. »Wenn du nicht in vernünftiger Zeit wieder von dort drüben zurück bist, werden wir rechtliche Hilfe besorgen. Sie werden uns nicht bluffen!«
    Das war ein gewisser Trost. Er betrachtete die anderen, die keine Neigung zeigten, irgendeine andere Richtung einzuschlagen. Dann nickte er, stopfte die Hände in die Taschen, zerknüllte dabei die Nachricht mit der rechten.
    Er bereitete seine Argumente vor, Gegenbeschuldigungen, mimte insgeheim dieselbe Empörung, die er schon zuvor bei Behörden eingesetzt hatte. Es war alles, was ihm einfiel.
    Es war jedoch schwierig, die Maske aufrechtzuerhalten, als er dem beleuchteten Zugang zur Norway näher kam, wo uniformierte Soldaten - es waren Soldaten, vollkommen verschieden von jeder Stationsmiliz - ihn übernahmen und durchsuchten. Viele von diesen Männern und Frauen waren verjüngt.., waren alt genug, um noch im Krieg mitgekämpft zu haben. Sie waren silberhaarig und manche von ihnen mit Narben gezeichnet, die kein Stationsbewohner hätte behalten müssen. Sie gingen bei der Durchsuchung nicht grob mit ihm um, waren aber gründlicher als die Polizei. Sie machten ihm Angst, auf dieselbe Weise, wie das Schiff dort draußen ihm Angst einjagte, wie es dort hinter dem fröhlich erleuchteten Eingang lag, ein gewaltiger waffenstarrender Träger, ein Kompanieschiff aus einem anderen Zeitalter. Die Soldaten führten Sandor zur Rampe, die hinauf zum Eingang führte. Und dort... stand Talley mit grimmigem Gesicht und

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