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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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jetzt Verbindungen mit der Dublin Again, nicht wahr? Ein sehr respektables Unternehmen. Das spricht in gewisser Weise für Sie. Sie stammen aus der Union.«
    »Ich habe vor, hier auf der Seite der Allianz Geschäfte zu betreiben.«
    »Oh, die Beziehungen mit der Union sind im Moment sehr gut. Sie liefert Schiffe und Soldaten über den gesamten Grenzverlauf hinweg. Wir haben überhaupt keinen Streit mit der Union. Sie haben vor, hier zu bleiben, nicht wahr? Als Sol-Handels-Zulieferer für die Dublin zu arbeiten?«
    »Ich weiß nicht, wie sich die Dinge entwickeln werden.« Er argumentierte vorsichtig, denn er spürte die Manöver der anderen Seite und verstand sie nicht. Mallory hatte sich nicht täuschen lassen. Sie stichelte ihn, um herauszufinden, wie sie ihn provozieren konnte.
    »Ihre Freigabe erfolgt durch uns«, sagte sie. »Wir haben ein Problem, Käpt‘n. Wir haben Aktivitäten der Mazianer zwischen uns und Sol festgestellt, bei den Hinteren Sternen. Macht Ihnen das Sorgen?«
    »Es macht mir Sorgen.«
»Sie möchten uns abschneiden, verstehen Sie. Ein großes Gebiet für Patrouillen dort draußen. Und sie gewinnen einfach dadurch, indem sie Kauffahrern genug Schrecken einjagen, damit sie die Route nicht mehr fliegen. Wir haben zwei Stationen wieder in Betrieb genommen und tun, was wir können, um die Gegend sauber zu halten. Wir werden draußen an den Nullpunkten sein, um sicherzustellen, dass Sie dort kein Hinterhalt erwartet. Wir haben eine seltene Übereinkunft mit der anderen Seite der Grenze erzielt. Die Union macht Tripunkt und Bradys dicht und überhaupt jeden Punkt, den Sie benennen können.« Ganz plötzlich warf sie ihm einen Blick zu, abrupt und eindringlich. »Sie arbeiten auf der heimlichen Seite der Legalität, nicht wahr? Überschüssler. Ich vermute, dass Ihnen die Randbereiche nicht fremd sind. Draußen im All liegen. Unternehmungen abseits der Nullpunkte. Heimliche Geschäfte abschließen, in die der Zoll keinen Einblick hat. Ich wette, Sie haben ein feines Gespür dafür, was Probleme sind und was nicht. Ein feines Gespür.«
    Er sagte nichts. Er versuchte, eine Entschuldigung dafür zu finden, dass er den Blick abwandte, hatte aber auch darin keinen Erfolg.
    »Das könnte Ihnen zustatten kommen«, meinte sie. »Dort draußen finden Sie eine Gegend, in der empfindliche Nerven positiv für das Überleben einzuschätzen sind. Wir werden dort sein, Käpt‘n. Ich möchte wirklich, dass Sie das wissen.«
    Sie sagte es sehr sanft, mit demselben Blick. Es versprach irgend etwas - aber er besaß keine Vorstellung, was.
    »Sie können gehen«, sagte sie. »Sie werden feststellen, dass die Hindernisse aus dem Weg geräumt sind. Ihre Konstantin-Kompaniefracht ist gestrichen. Sie werden militärische Güter transportieren und einen Risikozuschlag erhalten. Ein Vorteil für Sie. Sie werden sie in Kürze an Bord nehmen und um 0900 Uhr Haupttag ablegen.«
    »Einfach so.«
»Einfach so.«
»Ich dachte.. - ich stünde unter einer militärischen Untersuchung.«
»Tun Sie auch«, sagte sie. »Guten Abend, Käpt‘n.«
    »Vielleicht möchte ich gar nicht. Vielleicht möchte ich meine Absicht ändern.«
    »Möchten Sie, Käpt‘n? Ich würde vorschlagen, Sie tun es nicht.«
    Schweigen hing im Raum. »In Ordnung«, sagte er. »Sie schützen uns, nicht wahr?«
    »So gut wir können, Käpt‘n.«
    Niemals sagte sie Stevens. Nie benutzte sie den Namen. Er stand auf und nickte in reflexhafter Höflichkeit. Keine Erwiderung; leblose Augen starrten ihn an. Er drehte sich um und ging hinaus, und Talley folgte ihm in den Korridor, winkte einem Soldaten, der daraufhin den Korridor herabkam, um Sandor nach draußen zu führen.
    Mit dem Aufzug hinab und die Rampe hinunter, wo die Kälte des Docks nach der metallenen Enge des Kriegsschiffes wie ein Schock über ihm zusammenschlug. Er ging an den dortigen Wachtposten vorbei die Schräge hinunter, vorbei an untätigen, uniformierten Soldaten mit harten Blicken... erreichte das Dock und entfernte sich, atmete immer freier, je weiter er den Randbezirk der Norway hinter sich zurückließ. Er fühlte sich, als hätte man ihn hochgehoben, heftig geschüttelt und abrupt fallengelassen.
    Er sah, wie draußen vor den erleuchteten Fronten der Büros die Dubliner auf ihn warteten, Allison und die anderen. Er ging mit dem Bewusstsein auf sie zu, dass die Soldaten ihn vielleicht von hinten beobachteten und seinen Umgang notierten.
    »Worum ging es?« fragte Allison.

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