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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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aber das leichtere Gewicht auf diesem Arm war immer noch genug. »Curran.« Das war Deirdre. »Curran, er ist weg. Hör auf damit!«
    Schweigen. Sandors Blick klärte sich wieder. Er starrte in Currans blutiges Gesicht, sah Neill und Deirdre, die seine Arme festhielten, in den Augenwinkeln. »Du hättest ihn nicht so schlagen sollen«, sagte Neill. »Curran, du hörst auf, oder ich lasse ihn los, verstehst du?«
    Curran ließ seinen Kopf los. Starrte auf ihn herab.
»Er wird uns nichts sagen«, meinte Deirdre. »Wir sind in Schwierigkeiten, Curran. Neill hat recht.«
    »Er wird es uns sagen.«
»Curran, nein.«
»Was wollt ihr, ihn wieder loslassen, ihm wieder erlauben, an die Kontrollen zu gehen, wo er etwas anrichten kann, das wir nicht wieder ungeschehen machen können? Nein. Keine Chance! Ihr habt recht, wir sind in Schwierigkeiten.«
    Sandor stemmte sich hoch, als er eine Lockerung von Deirdres Griff spürte. Er schaffte es nicht; der Griff blieb um seinen Arm, nachgiebig, aber er blieb. »Holen Sie Allison!« brachte er mühsam hervor. Und dann erinnerte er sich, dass sie sich ja vor ihrer Tür befanden.
    Vielleicht hatte sie alles gehört und hielt sich heraus. Die Erkenntnis sickerte auf demselben verschlungenen Weg in ihn hinein wie alle anderen Wahrnehmungen, schmerzhaft und von fern. »Was machen wir jetzt?« fragte Neill. »Was, um Himmels willen, machen wir jetzt?«
    »Ich glaube, es wäre vielleicht besser, Allison zu holen«, meinte Deirdre.
    »Nein«, sagte Curran, »nein!« Er packte wieder Sandors mitgenommenen Kiefer. »Sie verstehen mich. Sie verstehen mich. Vielleicht machen Sie sich Gedanken, wie Sie uns loswerden; nicht das Gesetz - das ist nicht Ihr Weg, habe ich recht? Vielleicht denken Sie an einen Unfall - wie ihn möglicherweise schon andere auf diesem Schiff hatten. Wir werden ein behagliches Fleckchen für Sie finden, und wir haben soviel Zeit, wie es uns passt. Aber wir werden auf die eine oder andere Weise zu einer Übereinkunft gelangen. Wir werden uns die Aufzeichnungen anschauen. Den Computer. Jeden Winkel auf diesem Schiff. Und vielleicht - wenn wir etwas finden, was uns nicht gefällt - rufen wir einfach Mallory und liefern Sie dem Militär aus. Sie können von Unrecht schreien, soviel Sie wollen; glauben Sie, es würde einen Unterschied machen, falls wir das Gegenteil beschwören? Ihr Wort gegen unseres - und was ist Ihr Wort wert, wenn es nicht durch unseres bekräftigt wird? Man würde Sie zerkauen und verschlucken - oder meinen Sie nicht?«
    Er begann zu zittern - nicht aus Angst; wegen des Schocks, ansonsten war er taub, abgesehen von einer kleinen Zone, wo er Schmach empfand. Sie hoben ihn vom Boden auf und mussten ihn für einen Moment aufrecht festhalten. Er zog die Füße unter sich, tat nichts, als Curran seinen Arm packte und ihn an die Wand schubste. Dann schlug er zu, einmal und gehörig.
    Curran krachte an die Wand und stürmte gleich wieder vor. »Nein!« schrie Neill und verstellte ihm den Weg. Und auf einmal stand Allison unter der offenen Tür, und alles erstarrte, wo es war.
    Kein Schock. Nichts in der Art. Sandor starrte sie vorwurfsvoll an.
    »Entschuldige«, sagte Curran mit leiser Stimme. »Die Situation scheint außer Kontrolle geraten zu sein.«
    »Das sehe ich«, sagte sie.
»Ich glaube nicht, dass er darüber sprechen möchte.« 
    »Möchtest du?« fragte sie.
»Nein«, sagte Sandor. Die Kehle tat ihm weh. Er sagte nichts weiter, beobachtete, wie Allison den Kopf schüttelte und woandershin blickte, ohne dabei auf etwas Besonderes zu schauen.
    »Wie bringen wir das wieder in Ordnung?«
    Sie redete mit Sandor. »Vergiss es!« zwang er an dem Hemmnis in seiner Kehle vorbei. »Es war eine Idee, die nicht funktionieren kann. Wir machen weiter und vergessen alles. Es würde mir nichts bringen, einen Groll zu pflegen.«
    »Ich glaube nicht, dass das funktioniert«, meinte Curran. »Nein«, sagte sie, »ich auch nicht.«
»Wir haben noch die Kabinen«, sagte Curran.
»Himmel... «
»Es ist geschehen. Ich schätze, etwas Zeit, um uns Gedanken zu machen... Allie, wir werden nicht schlafen, während er frei herumläuft.«
    »Ohne die Schlüssel«, sagte sie, »können wir sie nicht abschließen.«
    »Ich würde ja lachen«, sagte Sandor. »Aber was kommt als nächstes? Mir die Kehle durchschneiden? Überdenken Sie das einmal: töten Sie mich, und Sie bekommen überhaupt keine Schlüssel mehr. Dann geht es geradewegs aus dem System hinaus.«
    »Niemand spricht

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