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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sich meldete. »Komprimierte Meldung«, sagte Neill. »Antwort im selben Verfahren... Wir empfangen Sie, Odin.«
    »Hier Odin-Kommando«, erfolgte die Antwort. »Kapitän Mallory lässt ihre Grüße ausrichten und unterrichtet Sie davon, dass in den Zonen der Hinteren Sterne Gefahren lauern. Viel Glück, Lucy.«
    Das war höflich. Der Ton überraschte ihn. Er schaltete sein eigenes Mikro ein. »Hier Stevens von der Lucy. Können wir an unserem nächsten Punkt mit einer Eskorte rechnen?«
    Schweigen. »Informationen über den Aufenthalt von Allianz-Schiffen sind nicht frei verfügbar. Empfehlen angemessene Vorsicht bei jeder Kontaktaufnahme.«
    »Verstanden, Odin-Kommando. « Auf dem vierten Schirm war deutlich erkennbar, dass die Norway Tempo drauf hatte. Sie wurde immer schneller und zeigte dabei das auffällige verschobene Flackern eines Kriegsschiffes im Scanner.
    »Odin hat gerade abgebremst«, meldete Curran. »Wir verlieren sie vom Bildschirm.«
    »Aufnahme im Scanner«, sagte Deirdre, und so war es: Dort war das Bild erkennbar, und die Kluft bis dorthin wurde größer.
    »Vierundzwanzig Sekunden bis Marke«, sagte Allison. »Sprungpunkt minus fünfzehn Minuten zwanzig Sekunden.«
    Sandor prüfte die Sicherheitsgurte, überzeugte sich davon, dass die Droge auf dem Pult bereitlag. Seine Augen blieben auf die näherkommende Bedrohung gerichtet. Die Norway war ohne weiteres in der Lage, abseits zu liegen, während ein Schiff wie die Lucy tagelang durch einen Nullpunkt flog, dann aufzuwachen und sich zum Aufbruch zu entscheiden. Er versuchte, ihre monumentale Gegenwart zu ignorieren, die vor Waffen strotzte und mit einer Beschleunigung heranbrauste, deren Zuwachs der Scanner nur schätzen konnte. Sandor widmete sich seinen privaten Vorbereitungen, wie es auch seine Besatzung jetzt tat, setzte sich zurück, stellte Bequemlichkeit und Sicherheit für den kommenden Sprung sicher.
    »Minus zehn Minuten«, murmelte Allison. »Verdammt, was hat Mallory vor?«
    »Sie wird uns nicht bedrängen«, meinte Sandor. »Verrückt ist sie nicht, was man auch sonst von ihr sagen mag.«
    Er nahm die Droge ein. Seine Augen wurden langsam glasig.., seine Sorge um alles andere ließ nach. Intensiviert und fasziniert starrte er für einen Moment auf das Scannerbild, erinnerte sich an die Notwendigkeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, konzentrierte seinen Verstand entlang des erforderlichen Tunnels. »Führe uns durch!« sagte er zu Allison, erkannte die Schwenkung eines dunklen Auges in seine Richtung, erkannte Argwohn und Fragestellung... »Übernimm!« sagte er wieder, als sei sonst nichts geschehen, als sei es nur der nächste Schritt in der Erprobung seiner neuen Besatzung. In Allisons Gesicht entwickelte sich der Ausdruck von Panik, wie er der Situation angemessen war, angemessen auch bei jemandem, der seinen ersten Sprung fliegen sollte. Sandor schaltete die Steuerung auf ihr Pult um, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder dorthin, wo sie hingehörte. »Acht Minuten«, erinnerte er sie. Er war verrückt und wusste es. Die ganze Vergangenheit verschwamm unter dem Eindruck der Droge, die eine Art Wärme erzeugte, in der er sich in Gegenwart der anderen einfach deshalb sicher fühlte, weil sie keine Alternative hatten. Solcherart der Vergangenheit ledig zu werden, machte ihn zum Befehlshaber über sie alle... und Allison Reilly war erneut mit einer Voraussage gescheitert.
    Er spürte ihren Zorn und Currans Hass, die Verwirrung bei den anderen. Lächelte ein drogentaubes Lächeln, während sie fast lichtschnell auf den Punkt ihres Absprunges zujagten.
    »Fünf Minuten«, sagte er, bezogen auf die Marke. Allison blickte erneut zu ihm herüber, als wolle sie seine geistige Verfassung einschätzen, wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder der Konsole zu.
    Die Sekunden tickten dahin. Seine Dubliner, dachte er. Möglicherweise würden sie am Ziel, das sie mit diesem Sprung ansteuerten, mit allem von vorne beginnen. Vielleicht würden sie noch mehr machen als vorher schon. In einem Winkel seiner Seele empfand er kalte Angst.
    Aber er hatte ja immer Angst. Er war daran gewöhnt. Er wusste, wie er sich Dingen anpassen musste, die er fürchtete, was in Grinsen und Bluffen bestand... und diese Fähigkeit hatte er wiedererlangt.
    »Minus fünfundvierzig Sekunden.«
»Alles stabil«, meldete Curran.
»Wir springen«, sagte Allison, und es war soweit: sie klappte die Kappen über den Schaltern zurück.
    (Ross... diesmal bin ich es

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