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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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nicht. Aber sie weiß, was sie tut. Meistens. Also geht es los. Zum erstenmal... ohne meine Hilfe. Sie ist gut, Ross... sie alle sind gut. Und ich weiß nicht, wohin es von hier aus weitergeht. Sie wissen es auch nicht. Dessen bin ich mir sicher. Und ich glaube, sie haben Angst vor dem, was ich aus ihnen mache...) Die Reflektoren schwenkten ein, die Lucy hängte sich dadurch an den Stern, der ihnen Orientierungsmöglichkeiten gab, und sie sprangen...
    ... kamen wieder hervor, ein Sturz nach unten, der im ganzen Nervensystem spürbar war...
    Und es war für Sandor nicht erforderlich, irgendeine Bewegung zu machen; Allison war ja da und gab ihre Befehle, führte alles aus, was getan werden musste. »Abbremsen!« befahl sie.
    Der Computer, dessen Ton abgestellt war, blinkte Alarm. Sandor vollzog die Operation, ordentliche Impulse, die sie in Intervallen aus dem Hier und Jetzt hinausführten und wieder eintreten ließen in ihrem beladenen Zustand, in dem sie ihre Geschwindigkeit in die Grenzschicht abgaben, während die dunkle Masse ihnen ihre Gravitation lieh, eine Pockennarbe im Raumzeit-Kontinuum, die groß genug war, sie festzuhalten...
    Sie schafften es, einzufliegen, flogen dabei mit höherer Geschwindigkeit als am vorherigen Punkt... Allisons Entscheidung. »Wird die Lucy es schaffen?« fragte sie noch einmal nach.
    »Sollte sie«, meinte Sandor. »In Eile, Reilly?«
    Keine Antwort.
»Verlassen hier«, stellte Curran fest. »Nichts regt sich irgendwo.«
    »Verlassener als im Durchschnitt«, sagte Allison. »Haben sie nicht gesagt, sie würden sämtliche Punkte überwachen?«
    Keine Antwort von irgend jemandem. Sandor nahm die Wasserflasche von der Seite der Konsole und trank einen Schluck, stellte sie wieder zurück. Er gurtete sich los.
    »Ich gehe wieder in mein Quartier«, sagte er. »Viel Glück mit dem Schiff, Reilly.«
    »Wechseltagwache an die Kontrollen«, sagte Allison. »Stündlicher Wechsel.«
    Vielleicht wollte sie noch etwas sagen. Vielleicht, überlegte er in einem Augenblick der Hoffnung, war sie zu Vernunft gekommen. Aber als sie von den Kontrollen aufstand, zeigte ihr Gesicht nur Erschöpfung. Erschöpfung und eine Röte der Hochstimmung, die er kannte.
    Sie hatte das Schiff durch den Sprung gebracht, und das bedeutete ihr etwas. Er hatte den eigenartigen Schrecken eines Neulings schon vergessen gehabt. Mit vierzehn hatte er die Lucy zum erstenmal durch einen Sprung gebracht. Damals hatte er Angst gehabt, und auch noch viele Male danach.
    Er machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, ohne noch einmal zu ihr oder Curran oder den anderen zurückzublicken, war wieder einsam in dem Museum, das seine Kabine darstellte, und dem Schweigen dort. Er schloss die Tür und schaltete den Computer ein, den Ton sehr leise gestellt.
    »Hallo Sandy«, bekam er zu hören, und das war alles, was er hören wollte. »Wie geht es dir?«
    »Gut«, antwortete er der Stimme. »Ich bin noch am Leben, Ross.«
    »Was brauchst du, Sandy?«
    Er schaltete den Computer ab und wieder an. »Hallo Sandy.
    Wie geht es dir?«
    Zum zweitenmal schaltete er ab, denn obwohl sie ohne die Schlüssel von der Brücke aus keinen Zugriff auf die Kabinenkanäle hatten, würde doch jemand die Aktivität registrieren. Er stand dort und genoss die Stimme, so leer sie auch war. Er konnte eine der Instruktionssequenzen einschalten und sie damit stundenlang hören - denn er vermisste sie. Aber die anderen würden alarmiert werden. Seine Abgeschiedenheit gab ihm so viel zurück von Ross, und insofern wusste er die Einsamkeit zu schätzen.
    Er duschte und wickelte sich in seinen Bademantel, ging dann zur Kombüse und fand dort Allison und Curran, die noch angezogen waren und warteten, dass der Ofen fertig wurde, den auch er benutzen wollte. Er blieb stehen und lehnte sich an die Wand, nahm eine beiläufige Pose ein, die Hände in den Taschen, und widmete den Decksfliesen eifrige Aufmerksamkeit.
    Dann klapperten Türen und Tabletts. Er schaute hin in der Vermutung, dass sie fertig waren, beobachtete, wie sie Kaffee eingossen und Tabletts für die anderen beiden herrichteten.
    »Hier«, sagte Allison zu ihm, »möchtest du eines?«
    Er zählte sie; es waren vier Tabletts. »Ich mache mir mein eigenes zurecht, danke. Alles in Ordnung.«
    »Die Kombüse gehört dir.«
    Er nickte und ging zum Gefrierschrank, holte ein gewöhnliches Frühstück daraus hervor.
Seine Hände zitterten, was sie immer taten, wenn er sich nach einem Sprung erst spät etwas zu

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