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Kautschuk

Kautschuk

Titel: Kautschuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Triumphs: mochte er auch sein ›Aktienpaket‹ heiraten – sein Herz blieb bei ihr!
    »So«, – er gab ihr noch einen herzhaften Kuß – »nun zu den Geschäften! Wo hast du ...?«
    »Hier, Steve! Der Film ist schon entwickelt. Alles gut und scharf darauf.«
    Hopkins ließ das Zelluloidband durch die Finger gleiten und überflog Worte und Zahlen, die Fräulein Dr. Ottilie Gerland vor achtundvierzig Stunden auf Fortuyns Wunsch über ihre Reaktion niedergeschrieben hatte.
    »Vorzüglich, Juliette! Hast Boffins Plan ausgezeichnet durchgeführt. Mußt mir gelegentlich mal erzählen, wie er die Sache eingefädelt hat. Kann doch nicht so leicht gewesen sein. Ich werde übrigens dafür sorgen, daß ihr beide von der ›United‹ eine Sonderbelohnung bekommt.«
    »Fein, Steve!« Juliette klatschte in die Hände. »Ich sah in der Rue Albert einen entzückenden Pelz. Darf ich ihn mir zurückstellen lassen?«
    »Nicht nötig, liebes Kind! Soviel hat Steve für Juliette doch wohl noch übrig, daß er ihr solch bescheidenen Wunsch sofort erfüllt!«
    Juliette warf sich ihm um den Hals und küßte ihn, bis er alles – auch Dolly Farley – vergaß ...
    Während sie dann plaudernd die Rue Albert entlanggingen, sagte Juliette unvermittelt: »Also Miß Farley hab’ ich es zu verdanken, daß wir uns in Paris wiedersehn?«
    »Allerdings, mein Kind. Dolly hatte wieder einmal das unabweisliche Bedürfnis, die neuesten Pariser Modeschöpfungen an Ort und Stelle in Augenschein zu nehmen. Was sollte ich also tun? Solange ich sie nicht habe und –«
    »– ihr Aktienpaket«, sagte Juliette lachend, »so lange mußt du wohl oder übel parieren. Geschieht dir ganz recht!«
    »Na warte, du! Das wirst du büßen!« Hopkins drohte ihr scherzend mit dem Finger. »Übrigens« – er wurde ernst – »müssen wir natürlich bei unseren Zusammenkünften größte Vorsicht walten lassen. Dolly ist mißtrauisch!«
    Beglückt über den Besitz des Pelzmantels, trennte sich Juliette von Hopkins. Als sie am Louvre vorbeikam, hörtet sie plötzlich ihren Namen rufen und sah einen eleganten jungen Herrn auf sich zukommen. Der rief ihr schon von weitem entgegen: »Ah, glänzend! Wundervoll, Sie hier zu treffen, teuerste Juliette!«
    Jetzt hatte auch sie ihn erkannt. »Tag, Waldemar! Was machen Sie denn in Paris?«
    »Dasselbe möcht’ ich auch Sie fragen, Juliette. Sie haben doch Zeit? Wir könnten ein Stückchen spazieren gehen und dabei nette Erinnerungen an unsre Reise auffrischen.«
    »Gemacht! An Zeit fehlt’s mir nicht!«
    »Und« – er deutete auf ihren kostbaren Mantel – »an Pfunden, Dollars, Franken oder Mark wohl auch nicht!«
    »Es wäre viel netter, mein lieber Waldemar«, sagte Juliette mit gutgespielter Eitelkeit, »wenn Sie mir erklären würden, der Mantel kleide mich vorzüglich.«
    »Aber Juliette, warum sagen, was selbstverständlich und sonnenklar ist? Doch eine Frage, ohne indiskret sein zu wollen: Wie lange bleiben Sie in Paris?«
    Juliette zuckte die Achseln. »Und Sie?«
    Er machte ihr das Achselzucken nach. »Weiß das ebensowenig. Aber könnten wir uns nicht gelegentlich mal länger wiedersehn?«
    Juliettes Stimme ward um einen Ton kühler. »Das wird sich wohl kaum ermöglichen lassen, mein Bester. Sie vergessen anscheinend, daß wir nach unserer gemeinsamen Überfahrt von London nach Bremen bei der Landung übereinkamen: ›Aus den Augen, aus dem Sinn!‹ Nehmen Sie an, die Verhältnisse hätten sich geändert ...«
    Herrn Waldemar lag es auf der Zunge, zu sagen: »das Verhältnis« ... Aber mit einem Blick auf Juliettes Gesicht verkniff er sich das Wort.
    »Verzeihung, Teuerste! Ich wollte keineswegs in Ihre Geheimnisse eindringen. Was mich betrifft, will ich so offen sein, wie wir es beide damals zueinander waren. Sie wissen ja, daß ich mein Brot als Eintänzer verdiente. Ich teilte das Los so mancher meines Berufs: Herzensfreund einer schwerreichen Lady zu werden. Als die Dame sich dann mit einem reichen Kerl verloben wollte, wurde mir der Laufpaß gegeben. Mit Rücksicht darauf, daß ich meine sichere Brotstelle verlor, erhielt ich natürlich eine entsprechende Entschädigung. In Berlin kam ich auf den törichten Gedanken, mich an einem Geschäft zu beteiligen – ich, der ich nun mal notorisch vom Pech verfolgt werde! Mit einem Bekannten zusammen eröffnete ich einen Autoverleih. Das Geschäft ging zunächst ganz gut. Aber als ich eines Morgens in die Garage kam, waren alle Autos, bis auf eins, mit dem blauen

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