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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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keinen triftigen Grund hätte.«
      »Erzähl mir mehr über den Stuhl«, forderte Berger sie auf. »Warum hältst du den für so wichtig?«
      »Er stammt aus dem Badezimmer der Toten«, antwortete Scarpetta. »Ich gehe davon aus, dass sie darauf saß, als sie ermordet wurde, eine Theorie, die ich ohne Überprüfung nicht beweisen kann. Außerdem habe ich Grund zu der Annahme, dass sie dabei nackt war. Da wir wissen, dass das Gleitmittel mit einem DNA-Mix verunreinigt ist, könnte es auch Spuren anderer organischer oder unorganischer Substanzen enthalten. Wir wissen nicht, wofür das Gleitmittel ursprünglich verwendet wurde, woher es stammt und woraus es besteht. Doch das Großkammer- Rasterelektronenmikroskop könnte uns die Antwort rasch liefern. Deshalb möchte ich so schnell wie möglich in Terris Wohnung.«
      »Sie wird rund um die Uhr von einem Polizisten bewacht«, sagte Berger. »Also kannst du jederzeit rein. Allerdings möchte ich, dass ein Detective dich begleitet. Ich muss dich noch einmal fragen, ob du schon früher Kontakt zu Terri oder zu Oscar hattest.«
    »Niemals.«
    »Wir haben in einem Computer aus Terris Wohnung Texte gefunden, die den Anschein erwecken, dass du sie zumindest gekannt haben musst.«
      »Das habe ich aber nicht. Wir sind in fünfzehn bis zwanzig Minuten hier fertig«, gab Scarpetta zurück. »Anschließend müssen wir noch ein paar Sachen aus Bentons Büro holen. Könnte uns jemand vor dem Krankenhaus erwarten?«
      »Was würdest du davon halten, wenn dieser Jemand Pete Marino wäre? «, erkundigte Berger sich unverblümt.
      »Falls meine Theorien zum Mord an Terri Bridges stimmen«, entgegnete Scarpetta ebenso schonungslos, als hätte sie mit Bergers Vorschlag gerechnet, »haben wir es mit einem sadistischen Sexualmörder zu tun, der vielleicht schon öfter zugeschlagen hat. Es gibt zwei weitere mutmaßliche Opfer aus dem Jahr 2003. Benton hat E-Mails von Marino bekommen. Die gleichen, die du auch kennst.«
      »Ich habe in den letzten Stunden meine Mails nicht abgefragt«, erwiderte Berger. »Mit Terri Bridges' E-Mails haben wir gerade angefangen. Auch mit denen von Oscar Bane.«
      »Falls ich mit meinem Verdacht richtig liege, sehe ich keinen Weg, wie er den Mord begangen haben kann. Zugegeben, seine DNA wurde noch nicht mit CODIS abgeglichen. Aber wenn er hinter Terri gestanden hat, während sie saß, wären sie beinahe gleich groß gewesen. Also hätte er bei der Tat auf einem Hocker stehen müssen. Sie in dieser Position zu erdrosseln, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren, ist schwierig oder sogar unmöglich.«
    »Was hast du gerade gesagt?«
      »Aufgrund ihrer Achondroplasie haben ihre Torsos zwar eine fast normale Länge, ihre Arme und Beine hingegen nicht«, erläuterte Scarpetta. »Ich könnte es dir anhand der Maße zeigen. Aber wenn ein Mensch, der an Achondroplasie leidet, eins zwanzig groß ist und vor einer etwa gleich großen Person sitzt, befinden sich ihre Köpfe und Schultern fast auf einer Höhe.«
    »Ich verstehe kein Wort. Es klingt fast wie ein Rätsel.« »Weiß jemand, wo Oscar sich derzeit aufhält? Jemand sollte nach ihm sehen und sich vergewissern, dass ihm nichts zugestoßen ist. Wenn er nicht der Täter ist, was ich offen gestanden ernsthaft bezweifle, hat er womöglich guten Grund, paranoid zu sein.«
      »Mein Gott!«, rief Berger. »Was soll das heißen, „wo er sich aufhält“? Sag jetzt bloß nicht, er sitzt nicht mehr im Bellevue.«
      »Benton hat gerade im Gefängnistrakt angerufen«, erwiderte Scarpetta. »Ich dachte, du wärst im Bilde.«
     
     
    21
    Die Hauptfiliale der Zoohandlung Tell-Tail Hearts befand sich in der Lexington Avenue, nur wenige Häuserblocks entfernt von Grace's Marketplace. Auf dem Weg durch Dunkelheit und Wind musste Shrew ständig an die Kolumne denken, die sie vor einigen Wochen ins Netz gestellt hatte.
      Sie erinnerte sich an die Schilderungen von Sauberkeit, Personal in weißen Kitteln, Pflege auf höchstem Niveau, gesunder Ernährung, medizinischer Versorgung und Zuwendung. Alle Filialen der Zoohandlungskette hatten sieben Tage die Woche von zehn Uhr morgens bis neun Uhr abends geöffnet, was sicherstellte, dass insbesondere die empfindlichen Welpen nicht zu lange allein gelassen wurden. Nach Ladenschluss wurden Heizung und Klimaanlage nicht aus Energiespargründen abgeschaltet, und es spielte Musik, um die süßen Kleinen zu beruhigen. Nach Ivys Tod hatte Shrew gründlich recherchiert

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