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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Zurückweisung.
      »Es wundert mich, dass du ihm überhaupt helfen wolltest«, sagte Berger. »Du verhältst dich wie ein wahrer Freund, das muss ich zugeben. Aber was ist dein Motiv? Darf ich eine Vermutung äußern? Du hast gehofft, seine Tat ungeschehen zu machen, indem du ihn unterstützt und ihn deckst. Doch nun weiß die ganze Welt Bescheid. Möchtest du wissen, wie viele Anrufe ich heute hatte? Und das nur wegen dieser gottverdammten Kolumne.«
      »Du solltest mit ihm sprechen. Er war betrunken. Setz ihn nicht vor die Tür.«
      »Jeder Vergewaltiger, den ich bis jetzt hinter Gitter gebracht habe, war betrunken, auf Drogen oder beides. Die Frau war einverstanden, sie hat ihn angebaggert, oder es ist gar nicht passiert. Ich habe beschlossen, dass es Kays Angelegenheit ist. Nicht deine. Und auch nicht Lucys. Allerdings befürchte ich, dass Lucy das anders sehen wird.«
    »Kay hat die Sache verarbeitet.«
      Berger steckte wegen der Kälte die Hände in die Manteltaschen. »Wirklich?«, entgegnete sie. »Warum dann dieses ganze Theater, damit sie nicht erfahrt, dass er für mich arbeitet? Weshalb die Heimlichtuerei? Ich dachte, er habe seinen Job hingeworfen, weil er die Beziehung zwischen dir und Kay nicht mehr mit ansehen konnte und weil er vor Eifersucht wahnsinnig wurde. Er habe beschlossen, dass es an der Zeit sei, einen Schlussstrich zu ziehen und seine eigenen Probleme zu lösen. Was war ich doch naiv! Ich habe Kay nie angerufen, um mir deine Geschichte bestätigen zu lassen. Ich habe keine Referenzen verlangt. Weil ich dir vertraut habe.«
      »Er hat sich Mühe gegeben, und zwar mehr als jeder, den ich kenne. Das hast du doch sicher bemerkt. Schließlich siehst du ihn täglich. Frag ihn einfach. Er wird dir erzählen, was er getan hat«, erwiderte Benton.
    »Kurz gesagt, du hast mich angelogen.« Berger hielt Ausschau nach einem Taxi.
      »Nein, habe ich nicht. Außerdem hat er sie nicht vergewaltigt.«
    »Warst du dabei?«
      »Sie hat beteuert, so weit sei es nicht gekommen. Außerdem hat sie keine Anzeige erstattet. In ihren Augen ist es ihre Privatangelegenheit, und es steht mir nicht zu, mit dir oder sonst jemandem darüber zu sprechen. Anfangs wollte sie es nicht einmal mir sagen. Ja, ich muss zugeben, dass ich mir etwas vorgemacht und den Kopf in den Sand gesteckt habe. Vermutlich war meine Entscheidung nicht richtig. Doch was heute Morgen in dieser Klatschkolumne stand, verdreht die Tatsachen. Also rede mit Marino darüber. Er hat sie sicher auch gelesen. Oder er wird es früher oder später tun.«
      »Und was ist mit Lucy? Nur, damit ich weiß, womit ich zu rechnen habe.«
      »Sie kennt die Kolumne natürlich«, antwortete er. »Schließlich hat sie mir davon erzählt.«
      »So wie sie ihre Tante Kay vergöttert, wundert es mich, dass sie ihn nicht an Ort und Stelle umgelegt hat.«
    »Beinahe hätte sie es getan.«
      »Gut zu wissen. Vor nicht allzu langer Zeit wäre es wirklich passiert. Du bist mir etwas schuldig.«
    Ein Taxi raste auf sie zu und kam schlitternd zum Stehen. »Ich brauche Kay heute Abend im Autopsiesaal«, sagte Berger. »Und du bist derjenige, der sie darum bitten wird.« Sie stieg ins Taxi.
      »Der Anruf von gerade eben«, fügte sie hinzu und sah Benton an. »Ich möchte, dass Kay die Leiche untersucht, falls sie dazu bereit ist. Wie ich fürchte, treibt Dr. Lester ihre üblichen Spielchen mit mir. Wir suchen sie gerade. Sie wird ihren gottverdammten Hintern so schnell wie möglich ins Gerichtsmedizinische Institut bewegen und konstruktiv mit mir zusammenarbeiten, und wenn ich dazu den Bürgermeister persönlich anrufen muss.«
      Sie zog die Taxitür zu. Benton stand auf dem Gehweg in der Kälte und blickte Jaime Bergers gelbem Taxi nach, das sich rasch entfernte und dabei zwei andere Autos schnitt, so dass ein zorniges Hupkonzert ertönte.
     
    9
    Als Scarpetta die lange, flache Abschürfung oben links auf Oscars Rücken untersuchte, schilderte er unaufgefordert, wie er sich die Verletzung zugezogen hatte.
      »Er war noch in der Wohnung und hat mich angegriffen«, sagte er. »Dann ist er geflohen, und ich habe sie gefunden. Die Polizisten haben mir nicht geglaubt, das stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie dachten, ich hätte mich verletzt, weil Terri sich gegen mich gewehrt hat. Aber Sie können doch sicher feststellen, dass das nicht so gewesen ist.«
      »Es wäre hilfreich, wenn Sie mir beschreiben, was Sie gestern Abend anhatten«, erwiderte

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