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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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sie.
      »Sie sehen doch, dass diese Verletzungen nicht von einem Kampf mit Terri stammen. Sie werden unter ihren Fingernägeln keine DNA von mir finden. Sie hat mich weder gekratzt noch sich gegen mich gewehrt. Wir haben nie gestritten. Sie war schon tot!«
      Scarpetta gab Oscar Zeit, seinen Tränen freien Lauf zu lassen.
      Nachdem er sich beruhigt hatte, wiederholte sie ihre Frage. »Was hatten Sie gestern Abend bei der Auseinandersetzung mit dem Unbekannten an?«
    »Ich konnte ihn nicht sehen.«
    »Sind Sie sicher, dass es ein Mann war?«
    »Ja.« »Erinnern Sie sich an die Uhrzeit?« »Es war fünf.«
    »Genau fünf?«
      »Ich komme nie zu spät. Nirgendwo brannte Licht. Alle Fenster waren dunkel. Das fand ich komisch. Sie erwartete mich doch. Ihr Auto stand auf der Straße. Ich habe dahinter geparkt. Es waren jede Menge Parkplätze frei, weil viele Leute über Silvester verreist sind. Ich habe den Mantel ausgezogen und auf den Beifahrersitz gelegt. Ich trug ein T-Shirt und Jeans. Sie mag es, wenn ich enge T-Shirts trage, ärmellose. Sie liebt meinen Körper. Ich achte sehr auf mein Äußeres, weil sie darauf steht, und würde alles tun, um ihr eine Freude zu machen. Sie liebt Sex. Ich könnte nie mit einer Frau zusammen sein, die keinen Spaß an Sex hat.«
      »Normalen Sex, gewaltsamen Sex, Spiele?«, erkundigte sich Scarpetta.
    »Ich bin sehr rücksichtsvoll und sanft. Das muss ich sein.
    Wegen meiner Körpergröße.«
      »Was ist mit Phantasien? Sado-Maso zum Beispiel. Ich muss Sie das fragen.«
    »Nie! Niemals!«
      »Ich fälle kein Urteil darüber. Viele Menschen tun so etwas, und das ist auch vollkommen in Ordnung, solange beide Seiten einverstanden sind.«
      Er schwieg und wirkte verunsichert. Scarpetta wusste, dass ihm eine andere Antwort auf der Zunge lag als die, die er ihr geben wollte.
      »Ich verspreche Ihnen, dass ich so etwas nicht verurteile«, wiederholte sie. »Was erwachsene Menschen tun, ist ihre Sache, wenn beide es wollen.«
    »Sie hatte es gern, wenn ich dominant war«, erwiderte er.
    »Keine Schmerzen. Sie wollte nur festgehalten werden. Sie mochte es, wenn ich stark war.«
      »Wie haben Sie sie festgehalten? Das frage ich nur, weil diese Information uns vielleicht weiterbringt.«
      »Ich habe ihr die Arme aufs Bett gedrückt. Aber weh getan habe ich ihr nie. Ich habe sie nie verletzt.«
      »Haben Sie sie gefesselt? Handschellen benutzt? Oder etwas Ähnliches? Ich möchte mich nur vergewissern.«
      »Manchmal ihre Dessous. Sie mag Dessous und kleidet sich gern erotisch. Wenn ich ihr die Hände mit dem BH fessele, dann nur ganz locker. Ich füge ihr keine Schmerzen zu. Es ist nur eine Andeutung, eine Idee, nie real. Ich habe sie nie geschlagen oder gewürgt oder sonst etwas dergleichen getan. Es ist nur ein Spiel.«
      »Was ist mit Ihnen? Hat sie mit Ihnen auch solche Dinge gemacht?«
      »Nein, nur ich mit ihr. Ich bin stark und durchtrainiert, und sie hat es gern, wenn man sie benutzt, allerdings nur als Spiel, nicht in Wirklichkeit. Sie ist sehr, sehr sexy und erregend und sagt mir genau, was sie will. Wenn ich es dann tue, ist es wundervoll. Wir haben immer tollen Sex.«
      »Hatten Sie letzte Nacht Sex? Es ist wichtig, dass ich das frage.«
      »Wie denn? Sie war doch tot. Es war so schrecklich, als ich hereinkam und sie fand. 0 mein Gott!«
      »Es tut mir leid, dass ich Sie damit quälen muss. Verstehen Sie, warum diese Information wichtig ist?«
      Er nickte und wischte sich mit dem Handrücken über Augen und Nase.
      »Gestern Abend war es kalt«, fuhr Scarpetta fort. »Warum haben Sie Ihren Mantel im Auto gelassen? Zumal wenn alle Lichter aus waren und Sie sich Sorgen machten?«
    »Ich wollte sie überraschen.« »Sie überraschen?«
      »Sie mochte es, wenn ich enge T-Shirts trug. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Ich habe mir sogar überlegt, ob ich es ausziehen soll, sobald sie die Tür aufmacht. Es war ein weißes, ärmelloses T-Shirt. Ich wollte, dass sie die Tür öffnet und mich im T-Shirt sieht.«
      Eine zu wortreiche Erklärung. Der Mantel war aus einem anderen Grund im Auto geblieben. Er log, und zwar ziemlich miserabel.
    »Ich habe einen Schlüssel«, fuhr er fort. »Also bin ich reingegangen und habe an ihrer Wohnungstür geläutet.« »Besitzen Sie einen Schlüssel zu ihrer Wohnung oder nur zur Eingangstür des Hauses? «, erkundigte sich Scarpetta.
      »Beides. Aber ich klingle immer, weil ich nicht einfach bei ihr

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