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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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überprüfen.«
    »Ich weiß, was zu tun ist, ob du es glaubst oder nicht.«
      »Ich könnte mich natürlich auch einhacken.« Lucy begann zu tippen.
      »Lass uns dieses Wort lieber vermeiden. Ich habe es nicht gehört.«
      Lucy schmunzelte, während ihre Finger flink über die Tasten huschten. Sie rief eine Power-Point-Präsentation auf.
    Connextions - die neurale Netzwerklösung.
      »Mein Gott, verschone mich«, sagte Berger. »Weißt du, wie viele von diesen Dingern ich mir ständig anschauen muss?«
      »So etwas hast du noch nie gesehen.« Lucy betätigte eine Taste. »Ist dir computergestützte Neurowissenschaft ein Begriff? Eine Technologie, die sich auf neurale Netzwerke stützt? Verbindungen, die Informationen so ähnlich verarbeiten wie das menschliche Gehirn?«
      An Lucys Zeigefinger steckte ein massiver Silberring. Sie trug auch eine Uhr, deren Marke Berger nicht erkannte. Mit ihrem schwarzen Zifferblatt, den Leuchtzeigern und dem Armband aus Gummi wirkte sie militärisch.
      Lucy bemerkte, dass Berger die Uhr betrachtete. »Gasförmiges Tritium, ein radioaktives Isotop, sorgt für die Beleuchtung der Ziffern und Zeiger sowie weiterer Funktionen. Ich habe sie mir selbst gekauft. Hast du dir deine Blancpain auch selbst gekauft, oder war sie ein Geschenk?«
      »Ein Geschenk von mir an mich selbst. Um nicht zu vergessen, wie kostbar die Zeit ist.«
      »Meine soll mich daran erinnern, dass wir das nutzen sollten, was andere Menschen fürchten, denn man fürchtet sich nur vor Dingen, die Macht haben.«
      »Ich habe es nicht nötig, mir etwas zu beweisen, indem ich eine radioaktive Uhr trage«, gab Berger zurück.
      »Sie enthält höchstens fünfundzwanzig Millicurie, das bedeutet, dass man sich einer Strahlung von etwa null Komma eins Mikrosievert pro Jahr aussetzt. Das schafft die normale Erdstrahlung auch. Mit anderen Worten: harmlos. Ein gutes Beispiel, dass die Menschen sich aus Unwissenheit vor etwas fürchten.«
      »Man hat mich schon vieles genannt, aber niemals unwissend«, entgegnete Berger. »Wir müssen mit den Laptops anfangen.«
      »Zuerst zu dem künstlichen System, das ich entwickelt habe und an dem ich immer noch arbeite«, erwiderte Lucy, »denn die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Wenn man an die Unendlichkeit denkt, muss man sich fragen, ob sie allein durch ihre Natur an sich das Künstliche in etwas Reales verwandelt. Denn für mich ist das Künstliche endlich. Also schlussfolgere ich daraus, dass die Unendlichkeit nicht künstlich sein kann.«
      »Wir müssen uns mit den Laptops des Opfers befassen«, beharrte Berger.
      »Zuerst musst du verstehen, was wir hier tun«, antwortete Lucy.
    Sie sah Berger mit ihren grünen Augen an.
      »Denn du wirst diejenige sein, die alles vor Gericht erklären muss, nicht ich«, fügte Lucy hinzu.
      Als sie mit der Power-Point-Präsentation begann, unterbrach Berger sie nicht.
      »Wet Mind, auch ein Ausdruck, den du nicht kennst«, sagte Lucy. »Die Methode, nach der unser Gehirn Stimmen, Gesichter und Gegenstände erkennt und sie in einen bedeutungsvollen, aufschlussreichen, informativen und berechenbaren Zusammenhang einordnet. Aber du schaust nicht hin und hörst mir nicht einmal zu.«
      Sie nahm die Hände von der Tastatur und betrachtete Berger fragend.
      »Ich verlange nur etwas ganz Einfaches von dir«, sagte Berger. »Nämlich, dass du sämtliche E-Mails und Dateien durchgehst, alles Gelöschte wieder aktivierst und mir erzählst, ob du irgendwelche Muster erkennst, die uns Hinweise auf die Fragen wer, was, wann und wo geben. Falls sie ihren Mörder gekannt hat, stehen die Chancen gut, dass wir etwas finden.« Sie zeigte auf die verpackten Laptops auf dem Tisch neben der Tür. »Auch wenn der Täter ein Fremder ist, hat sie vielleicht irgendetwas erwähnt, aus dem wir schließen können, wo sie und dieser Mensch sich begegnet sind. Du weißt, wie das funktioniert. Schließlich machst du das schon, seit du aus den Windeln bist.«
    »Das stimmt nicht ganz.« Berger stand auf.
      »Ich stelle dir eine Quittung dafür aus«, sagte sie. »Wie bist du hergekommen?«
      »Da es bei euch keinen Hubschrauberlandeplatz gibt, habe ich mir ein Taxi genommen.«
    Die beiden Frauen standen an der Tür.
    »Ich habe gedacht, ein Mitarbeiter würde mich zurück nach Greenwich Village in mein Büro bringen«, sagte Lucy. »Ich kümmere mich darum.«
    Berger telefonierte.
      »Wir müssen noch etwas bereden«, sagte sie zu Lucy,

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