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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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kurzem Suchen zog er einen Klappspaten heraus.
    „Und dann werde ich sie etwas vergraben, damit nicht in ein paar Tagen Verwesungsgeruch über den halben Friedhof zieht.“
    „Soll ich dir dabei helfen?“, fragte sein Enkel sogleich.
    Der alte Mann schüttelte den Kopf und deutete auf Keeva.
    „Zuerst muss unsere kleine Dämonenjägerin“ - er sagte das mit einem Augenzwinkern, aber freundlich und ohne Ironie - „zu einem Arzt. Darum musst du dich kümmern. Ich bin dann mal weg.“
    Er tat so, als würde er mit dem Zeigefinger zum Abschied an eine unsichtbare Hutkrempe tippen, dann nahm er die Tasche, drehte sich um und verschwand wieder in den Tiefen der Gruft.
    Keeva wandte sich an Shane.
    „Ich denke es wäre unklug, wenn ich den Ärzten sagen würde, dass ich mich hier verletzt habe“, sagte sie.
    Er nickte.
    „Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wir müssen dich vom Friedhof wegschaffen und irgendeine plausible Erklärung für deine Verletzung finden. Am besten, wir legen dich unter einen Baum.“
    Ein breites Grinsen zog über sein Gesicht.
    „Und ich soll so tun, als wäre ich auf dem Baum herumgeklettert und dann abgestürzt?“, fragte Keeva und verzog unwirsch den Mund. „Wie ein kleines Kind, das zu ungeschickt war?“
    Shane unterdrückte nur mühsam ein Lachen und nickte erneut. Keeva sah ihn giftig an, doch dann atmete sie tief ein und ließ die Schultern herabsinken.
    „Na gut, dann füge ich mich eben in dieses Schicksal“, meinte sie resignierend. „Lieber hält man mich eine Weile für infantil, als wenn ich die Wahrheit zugeben müsste.“
    Sie überlegte kurz.
    „Ich könnte mir allerdings irgendeine heroische Geschichte über einen missglückten Rettungsversuch an einer Katze ausdenken“, sagte sie dann – und grinste schelmisch.
    Shane lachte, wurde jedoch sogleich wieder ernst.
    „Allerdings müssen wir zuvor noch etwas mit deiner Kleidung anstellen“, sagte er.
    „Wieso?“, fragte Keeva verblüfft. „Was stimmt nicht damit?“
    „Nun, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen beibringen soll, mein liebes Fräulein“, sagte Shane mit übertriebener Höflichkeit. „Aber Sie stinken wie ein Sack voll fauliger Zombies...“

    *

    Theobald Truax stand im Schatten der niedrigen Tür, die zur Gruft führte, und beobachtete, wie Keeva und Shane miteinander herumalberten. Jetzt tauschten sie gerade unter großem Gelächter ihre Jacken.
    Die beiden passten ausgezeichnet zusammen, fand er. Er freute sich, dass sein Enkel in dem jungen Mädchen eine gleichgesinnte Seele gefunden hatte. Shane war bereits viel zu lange allein, und Theobald hatte schon befürchtet, dass er das aufgrund seiner Herkunft auch bleiben würde. Doch das hatte sich ja jetzt geändert, glücklicherweise.
    Theobald war sich sicher, dass Keeva es gut mit dem jungen Mann meinte. In ihr vermochte er keine Arglist oder Boshaftigkeit zu erkennen – nur Neugierde und Zuneigung. Keevas Familie würde wohl zuerst nicht so aufgeschlossen auf Shane reagieren – aber die beiden würden einen gemeinsamen Weg finden, davon war der alte Mann überzeugt.
    Mehr Sorge bereitete ihm hingegen die Tatsache, dass hinter ihm in dem Gewölbe mindestens zwei Dutzend toter Ghule lagen. So viele dieser Ungeheuer auf einem Haufen hatte er zuletzt vor... nun, vor ungefähr zweihundert Jahren gesehen.
    Solch ein großes Rudel entwickelte sich nicht von alleine, nicht mitten in einer Großstadt, auf einem Gelände mit viel zu wenig Futter. Nein, da hatte eindeutig jemand nachgeholfen.
    Er hegte ja schon seit ein paar Monaten den Verdacht, dass der Erzdämon wieder irgendeinen teuflischen Plan ausheckte. Noch hatte Theobald Truax allerdings keine Idee, worum es sich dabei handeln könnte. Doch diese ungewöhnliche Ghul-Schwemme bestätigte nur seine Vermutung: Irgendetwas war da im Gange – und das konnte nichts Gutes verheißen. Er würde in nächster Zeit besonders wachsam sein müssen.
    Geräuschlos drehte er sich um und verschwand im Dunkeln des Gewölbes, um seine Arbeit zu tun.

    *

    „Wie konntest du nur so leichtsinnig sein“, schimpfte Emma Wickham liebevoll. „Und das alles nur wegen einer Katze!“
    Die alte Haushälterin zupfte zum wiederholten Mal an Keevas Bettdecke. Sie stand, in Begleitung von Keevas Vater und Großvater, im Zimmer des Krankenhauses und sah das junge Mädchen mit einer Mischung aus Erleichterung und Besorgnis an.
    „Ja, da muss ich Emma zustimmen!“, sagte ihr Vater, Liam McCullen, doch die

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