Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
Vom Netzwerk:
Fressen! Und alles für ihn allein! Er gönnte sich noch einen kurzen Moment der Vorfreude – doch dann siegte der Hunger, seine Gier wurde übermächtig und er schlug die Zähne tief in das erstbeste Stück, das ihm unter die Klauen kam.
    Er kaute und schluckte und riss sich sogleich den nächsten Fetzen vom Knochen. Er brummte vor Wohlbefinden und schmatzte so laut, dass er das leise Fallen der Erdbrocken nicht hörte, während sich hinter ihm eine Hand aus dem Erdreich erhob. Und als der Ghul schließlich aus dem Augenwinkel das leichte Aufblitzen von Metall wahrnahm - da war es für ihn bereits zu spät: noch ehe er in irgendeiner Form reagieren konnte, wurde ihm die lange Klinge eines Messers mit kraftvoller Wucht tief in den Rücken gestoßen.
    Das Monstrum stöhnte auf, spie dabei den letzten Bissen Aas, den es gerade erst in das Maul gestopft hatte, auf den Boden – und sank tot zur Seite ...

    *

    Ächzend schob Keeva den Kadaver des Ghuls von ihrem Oberschenkel. Glücklicherweise war er nicht auf ihren verletzten Fuß gefallen.
    Sie zog Shanes Messer aus seinem Rücken und wischte es am zotteligen Fell des Monstrums ab. Verdammt, diese Viecher stanken ja sogar noch schlimmer als ihr Futter!
    Es gelang ihr, sich einige Zentimeter von den Überresten aus dem Grab und dem toten Ghul wegzuschieben, dann blieb sie – den Kopf erschöpft an die Mauer gelehnt und dem eigenen Herzschlag lauschend – sitzen und machte eine innere Bestandsaufnahme. Das Ergebnis war wenig ermutigend: Ihr Knöchel pochte und sandte schrille Schmerzsignale in ihr Gehirn und der Fuß fühlte sich an, als wäre er auf die vierfache Größe angeschwollen. Sie brauchte dringend einen Arzt.
    Und eine Dusche...
    Jetzt konnte sie nur hoffen, dass nicht noch ein weiteres Exemplar dieser Bestien angelockt werden würde. Ein zweites Mal würde ihre Falle nicht funktionieren. Sogar der dümmste Ghul würde misstrauisch werden, wenn er auf einen frisch getöteten Artgenossen traf. Und dessen Leiche jetzt zu verstecken, dafür fehlte Keeva schlicht die Kraft. Daher saß sie nun angespannt in diesem dunklen, stinkenden Loch, starrte auf den finsteren Gang vor sich – und hätte vor Schreck beinahe laut aufgeschrien, als unvermittelt eine schwarze Gestalt neben ihr auf dem Boden landete.
    „Ich bin es“, sagte Shane.
    Keeva stöhnte vor Erleichterung.
    „Du hast mich vielleicht erschreckt“, flüsterte sie. Sie war überglücklich, dass er wieder hier war. Im gleichen Moment stieß ein weiterer, sich geschmeidig bewegender Schatten von oben zu ihnen.
    „Darf ich vorstellen“, sagte Shane leise. „Keeva, das ist mein Großvater, Theobald Truax. Großvater, das ist Keeva.“
    Keeva konnte Shanes Gesicht zwar kaum sehen, aber sie war sich sicher, dass er grinste. Sie musste allerdings erst einmal ihre Verblüffung verarbeiten, denn gerade eben wurde ihr klar, dass sie sich überhaupt keine Gedanken darüber gemacht hatte, wen Shane eigentlich zu Hilfe holen würde.
    Unbewusst hatte sie dabei wohl an die Polizei gedacht – schließlich waren Edward Skeffington und Shane miteinander bekannt -, vielleicht auch an die Feuerwehr oder einen Sanitäter, so etwas in der Art.
    Aber auf seinen Großvater wäre sie nie gekommen. Weil sie sich nicht vorstellen hatte können, dass dieser abtrünnige Dämon noch immer unter ihnen lebte. Sie hatte gedacht, dass er … ja, was hatte sie eigentlich gedacht? Nicht viel, wie es schien, dachte sie säuerlich. Warum war sie denn nicht einmal auf die Idee gekommen, Shane nach dem Verbleib seines Großvaters zu fragen?
    „Wie es scheint hat die junge Dame es geschafft, sich zwischenzeitlich erfolgreich zur Wehr zu setzen“, sagte eine leicht spöttische, aber sehr freundliche Stimme aus der Richtung, in der sich der tote Ghul befand.
    Stimmt, dachte Keeva. Noch jemand, der im Dunkeln problemlos sehen kann. Sie hatte sich endlich ein wenig von ihrer Überraschung erholt und musste grinsen.
    „Jepp!“, sagte sie. „Allerdings stinke ich nun selbst wie ein Ghul. Und hallo, schön, Sie kennenzulernen!“
    „Ganz meinerseits“, sagte Theobald Truax.
    Keeva spürte eine leichte Berührung auf ihrem Handrücken.
    „Aber zum Unterhalten ist später noch Zeit“, hörte sie ihn dann sagen. „Jetzt werde ich mich erst einmal um unser Ghul-Problem kümmern.“
    Leises Geraschel folgte. Erstaunt stellte Keeva fest, dass es so klang, als würde sich jemand entkleiden!
    Shane und sein Großvater unterhielten sich

Weitere Kostenlose Bücher