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Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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gelingen würde, beim Meister Zweifel an der Integrität seines Schützlings zu wecken. Bis dahin durfte er selbst sich nur keinen Fehler erlauben, musste Ruhe bewahren. Der Moment der Rache würde kommen, da war er sich sicher.
    Ein unauffälliger Seitenblick zeigte ihm, dass noch immer dieses selbstgefällige Grinsen auf dem Gesicht des jungen Mannes lag. Gabriel sah seiner Schwester auffallend ähnlich, fand Liekk-Baoth. Die gleiche hochaufgeschossene, schlanke Gestalt, die gleichen dunklen Haare und dasselbe schmale Gesicht. Nur die Augen … Liekk-Baoth hatte die Augen der jungen Frau zwar nicht selbst gesehen, aber aus den Erinnerungen einer Person, die er kurzfristig übernommen hatte, wusste er, dass diese hellgrau leuchteten - und nicht so dunkelrot glühten, wie die von Gabriel McCullen.
    Als hätte der frischgebackene Halbdämon Liekks Gedanken gelesen, kniff dieser seine Augen zu engen Schlitzen zusammen und betrachtete ihn misstrauisch.
    „ He, alter Mann“, rief er.
    Liekk-Baoth war versucht, ihn zu ignorieren, entschloss sich jedoch dann, derzeit noch gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Seine Zeit würde kommen - und bis dahin musste er eben die Zähne zusammenbeißen und sich unterordnen. Er drehte sich betont schwungvoll zu dem Kerl um und lächelte ihn in vorgetäuschter Demut an.
    „ Ja, mein Meister?“
    Der junge Mann entblößte grinsend seine schneeweißen Zähne.
    „ Warum lungerst du hier eigentlich noch herum?“, wollte der Kerl in einem ziemlich unverschämten Ton wissen. „Hast du dem Erzdämon noch irgendetwas zu berichten?“
    Liekk-Baoth nickte bedächtig.
    „ Ja, Master Gabriel“, antwortet er. „Ich habe dem Herrn noch etwas mitzuteilen. Eine wichtige Beobachtung, wie ich finde.“
    Erneut dieser misstrauische Blick.
    Ich darf mir meinen Hass nicht so deutlich anmerken lassen, dachte Liekk-Baoth. Er darf nicht ahnen, dass ich ihn stürzen will. Wobei er davon jedoch wahrscheinlich sowieso ausgeht, denn das ist nun mal unsere Art. Wir Dämonen neigen einfach nicht zu Treue und Ehrenhaftigkeit. Dieser kurze Anflug von Selbsterkenntnis brachte Liekk-Baoth zum Lächeln - was von Gabriel anscheinend missverstanden wurde. Wut erschien auf dem Gesicht des Jungen, er sprang vom Sessel auf und schritt auf den alten Dämon zu. Als er direkt vor ihm stand, hob er drohend den Zeigefinger.
    „ Glaube ja nicht, du könntest deine alte Stellung noch einmal wiedererlangen, alter Mann“, flüsterte er drohend. „Du hast keine Chance. Denn nur ich besitze das, was unser Meister will. Nur ich!“
    Liekk-Baoth war verwirrt. Er wollte gerade fragen, wovon der junge Mann denn eigentlich sprach, als sich endlich die Tür zum Nebenzimmer öffnete und der Erzdämon zu ihnen ins Zimmer trat. Sofort drehte Gabriel sich um und eilte dem Oberdämon entgegen. Mit Abscheu sah Liekk-Baoth das freudige Leuchten in den Augen seines Meisters, als dieser den jungen Mann auf sich zukommen sah.
    „ Hier ist der Stein, Gabriel“, sagte der Erzdämon und warf einen Gegenstand in die Luft.
    Gabriel fing ihn mit einer blitzschnellen Bewegung auf und der Stolz im Gesicht des Erzdämons nahm noch zu - genau wie Liekk-Baoths Wut. Schließlich ließ der Höllenfürst sich dazu herab, auch von Liekk-Baoths Anwesenheit Kenntnis zu nehmen, wenn auch mit einem deutlichen Ausdruck der Ungeduld in seinem zerfurchten Gesicht.
    Wahrscheinlich möchte er endlich wieder mit seinem Liebling alleine sein, dachte der Gestaltwandler. Mal sehen, ob ich ihm die Freude an diesem Zusammensein nicht ein wenig vergällen kann ...
    „ Gute Arbeit, Liekk“, sagte der Oberdämon gönnerhaft. „Gibt es noch etwas? Ansonsten bist du bis auf Weiteres entlassen.“
    Du hättest mich gerne schnell wieder los, ich weiß, dachte Liekk-Baoth. Jetzt, nachdem ich die Dreckarbeit erledigt habe ... aber da hast du die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
    Er setzte sein unterwürfigstes Lächeln auf und meinte mit schnarrender Stimme: „Ja, es gibt noch etwas, Meister. Etwas, was du unbedingt wissen solltest. Über die Ehrlosigkeit der Familie McCullen ...“
     
     

    *
     
     

    Theobald Truax führte Robert Paddock in seine kleine Werkstatt. Keevas Großvater sah sich staunend um. In diesem Raum war er bisher noch nicht gewesen.
    „ Was ist denn das für Werkzeug?“, fragte er.
    „ Ich fertige Silberschmuck - und repariere Schuhe“, antwortete der alte Dämon schlicht.
    Robert Paddock sah ihn verblüfft an.
    „ Also stellst du den Schmuck

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