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Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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zurück.
    „ Dann geh durch diese verdammte Tür und melde unserem Meister, dass ich zurück bin“, presste er hervor, und seine Augen glühten vor unterdrücktem Zorn. Ein leises Flackern der Unsicherheit war nun auch im Gesicht dieses Wächters zu erkennen, wie Liekk-Baoth befriedigt registrierte. „Jetzt, sofort“, bellte er - und endlich reagierte sein Gegenüber.
    „ In Ordnung, ich frage“, sagte der Wächter abwehrend, schob sich - mit einem angstvollen Seitenblick auf Liekk-Baoth - an ihm vorbei und schlüpfte durch die Tür.
    Der andere Wächter blickte starr in eine andere Richtung und tat so, als ginge ihn das Ganze nichts an. Kochend vor Wut lief Liekk-Baoth vor den Türen auf und ab und wartete. Seit wann musste er um Erlaubnis fragen, ob er zu seinem Meister gehen durfte? Hierbei konnte es sich doch nur um ein Missverständnis handeln. Er würde das so bald wie möglich abklären. Und dann würde er den impertinenten Wächter für diese Respektlosigkeit büßen lassen.
    Er malte sich gerade genüsslich aus, welche Gliedmaßen er dieser kleinen Ratte von Dämon abreißen konnte, ohne ihn dabei allzu schnell zu töten, als sich die Tür wieder öffnete. Liekk-Baoth blieb stehen und sah den heraustretenden Wächter an. Vergeblich suchte er in dessen Gesicht nach Scham oder Angst wegen seines offensichtlichen Fehlverhaltens. Der niedere Dämon hatte seine Fassung wiedererlangt, nahm mit provozierender Langsamkeit seinen Platz neben der Tür ein und sagte erst dann ungerührt: „Ihr könnt eintreten, Master Gestaltwandler!“
    Liekk-Baoth schnaubte. Er hatte jetzt leider keine Zeit, sich mit diesem schmutzigen Abschaum weiter zu befassen. Aber das letzte Wort in dieser Angelegenheit war sicherlich noch nicht gesprochen, so ein Verhalten konnte er auf keinen Fall dulden.
    Er warf dem Wächter noch einen glühenden Blick zu, öffnete eine der Flügeltüren und trat hindurch.
     
     

    *
     
     

    „ Und um welche Uhrzeit werden die beiden dann in London eintreffen?“, fragte Robert Paddock am Telefon.
    „ Das konnte Shane nicht genau sagen“, antwortete Theobald Truax. „Er hat mir nur mitgeteilt, dass sich ihr Zug verspäten wird, weil es wohl einen Unfall gegeben hat. Irgendwer hat sich auf die Gleise geworfen, wahrscheinlich können wir das morgen in den Zeitungen lesen. Möglicherweise ruft Shane noch einmal an, sobald er mehr weiß.“
    Robert Paddock brummte zustimmend.
    „ Kommt Keeva dann gleich mit der anderen Hälfte der Pandora nachhause?“, wollte er noch wissen.
    Er dachte dabei an die hölzerne Schatulle unten im Keller, in der ein gefährlicher Körperloser gefangen war. Dieses magische Gefängnis war jedoch nur dann absolut sicher, wenn die verlorengegangene zweite Hälfte der Box wieder angebracht werden konnte - und die brachten Keeva und Shane gerade nach London.
    „ Shane hat gesagt, sie kämen beide zu mir“, sagte der alte Dämon am anderen Ende der Leitung. „Ich vermute, Keeva will sich erst ausruhen, ehe sie ihrem Vater gegenübertritt.“
    Robert Paddock konnte das Mädchen verstehen.
    „ In Ordnung“, sagte er daher. „Ich frische den Bannzauber auf der halben Pandora noch einmal auf und komme später damit zu dir in die Wohnung. Dann ist die Box schnellstmöglich wieder vollständig. Und vielleicht kann ich Keeva ja davon überzeugen, dass sie heute Nacht doch noch in ihr Zuhause zurückkehrt.“
    Aber vorher muss ich auf alle Fälle nachsehen, wie es Liam geht - und ihn auf die bevorstehende Begegnung mit seiner Tochter vorbereiten, dachte Robert Paddock, während er den Hörer auflegte.
     
     

    *
     
     

    Sobald Liekk-Baoth in den zentralen Raum der Gemächer des Erzdämons getreten war, wusste er auch schon, warum sein Meister nicht hatte gestört werden wollen. Der Geruch, der in der Luft hing, war unverwechselbar - der metallische Duft frischen Blutes, vermischt mit dem Ozongestank magischer Energie. Der Oberdämon hatte erneut das Blutritual durchgeführt - mit seinem Liebling, diesem Menschensohn.
    Bei diesem Ritual trank ein Mensch eine magisch aufbereitete Mischung seines eigenen Blutes und dem Blut eines Dämon - ähnlich dem Ritual, das Dämonenjäger zum Ende ihrer Ausbildung durchführten. Während Dämonenjäger das Ritual jedoch nur ein einziges Mal zelebrierten - und es nicht wenigen von ihnen das Leben kostete, denn für den menschlichen Organismus war dämonisches Blut höchst giftig - wurde dieses spezielle Blutritual in regelmäßigen

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