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Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition)

Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition)

Titel: Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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sieben Briganten herein, die jetzt alle bewaffnet sind. Hiley kommandiert, daß die Waffen in militärischer Weise zusammengestellt werden. Man setzt sich zu Tisch, ißt in Eile, und Hiley verlangt, daß man ihm sehr reichlich Lebensmittel zum Mitnehmen bringe. Dann nimmt er den älteren Chaussard beiseite und fordert von ihm ein Beil. Der Herbergswirt ist, wenn man ihm Glauben schenken darf, über dieses Verlangen erstaunt und weigert sich, eins herzugeben. Courceuil und Boislaurier kommen hinzu, die Nacht verrinnt, und die drei Männer gehen im Zimmer im Gespräch über das Komplott auf und ab. Courceuil, genannt der Confesseur, der durchtriebenste aller Briganten, bemächtigt sich eines Beils, und gegen zwei Uhr morgens entfernen sich alle durch verschiedene Ausgänge.
    Die Augenblicke werden kostbar, die Ausführung des Verbrechens war für diesen verhängnisvollen Tag angesetzt. Hiley, Courceuil und Boislaurier bringen ihre Leute heran und weisen ihnen ihre Plätze an. Hiley legt sich mit Minard, Cabot und Bruce rechts vom Gehölz von le Chesnay in den Hinterhalt. Boislaurier, Grenier und Horeau stellen sich in der Mitte auf. Courceuil, Herbomez und Lisieux besetzen einen Engpaß am Ausgang. Alle diese Stellungen sind auf dem beiliegenden topographischen Plan verzeichnet.
    Inzwischen war der Wagen, den ein gewisser Rousseau kutschierte, welchen die Ereignisse genügend belasteten, um seine Verhaftung zu rechtfertigen, gegen ein Uhr morgens von Mortagne abgefahren. Er mußte bei langsamer Fahrt gegen drei Uhr im Gehölz von le Chesnay eintreffen.
    Ein einziger Gendarm eskortierte den Wagen, in Donnery sollte gefrühstückt werden. Drei Reisende befanden sich in Begleitung des Gendarmen. Als der Kutscher, der sehr langsam gefahren war, an der Brücke von Chesnay, am Eingang des gleichnamigen Gehölzes anlangt, treibt er seine Pferde mit Gewalt und mit auffallender Eile an und lenkt in einen Umweg ein, der der Weg von Senzey genannt wird. Der Wagen entschwindet den Blicken, sein Weg ist nur durch das Geläut der Schellen erkennbar; der Gendarm und die drei jungen Männer beeilen sich, ihn einzuholen. Ein Schrei ertönt. Es wird geschrien: Halt, ihr Schufte! Und vier Flintenschüsse werden abgefeuert.
    Der Gendarm, der nicht getroffen ist, zieht seinen Säbel und jagt in der Richtung vorwärts, in der er den Wagen vermutet. Er wird von vier Männern angehalten, die Feuer auf ihn geben; seine Eile bewahrt ihn vor einer Verwundung, denn er war zu den jungen Leuten hingesprengt, um einem von ihnen zu sagen, er solle in le Chesnay Sturm läuten lassen; aber zwei Briganten stürzen ihm nach und legen auf ihn an, er ist gezwungen, einige Schritte zurückzuweichen, und im Moment, wo er das Gehölz durchsuchen will, erhält er eine Kugel in die linke Schulter, die ihm den Arm zerschmettert; er stürzt zu Boden und sieht sich sofort kampfunfähig gemacht. Die Schreie und das Gewehrfeuer waren bis nach Donnery gehört worden. Der Brigadier und ein Gendarm dieses Ortes kamen herbeigelaufen; ein Pelotonfeuer ließ sie sich nach der Seite des Gehölzes wenden, die derjenigen, wo sich die Plünderung vollzog, entgegengesetzt war. Der Gendarm versucht, durch Schreie die Briganten einzuschüchtern und damit das Herannahen von Hilfsmannschaften vorzuspiegeln. Er ruft: »Vorwärts! Hierher Feuer geben! Wir haben sie! Dorthin noch einmal schießen!«
    Die Briganten rufen ihrerseits! »Zu den Waffen! Hierher, Kameraden! So schnell wie möglich!«
    Der Lärm der Schüsse gestattet dem Brigadier nicht, die Schreie des verwundeten Gendarmen zu hören, noch auch ein ähnliches Manöver auszuführen wie das, womit der andere Gendarm die Briganten in Schach hält; aber er kann ein Geräusch unterscheiden, das von dem Aufbrechen und Einschlagen der Kassen herrührt. Er geht in dieser Richtung vorwärts, aber vier bewaffnete Banditen gebieten ihm Halt; er ruft ihnen zu: »Ergebt euch, ihr Verbrecher!«
    Sie antworten ihm: »Komm nicht näher, oder du bist des Todes!« Der Brigadier stürzt vor, zwei Schüsse gehen los, er ist getroffen; eine Kugel geht ihm durch das Bein und bleibt in der Flanke seines Pferdes stecken. Der tapfere Soldat ist blutüberströmt genötigt, den ungleichen Kampf aufzugeben; er ruft vergeblich: »Hierher! Die Briganten sind in le Quesnay!«
    Die Banditen, die dank ihrer Überzahl Herren des Kampfplatzes geblieben sind, plündern nun den Wagen aus, der absichtlich in einen Hohlweg gefahren wurde. Zum Schein hatten sie

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