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Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition)

Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition)

Titel: Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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Notar hatte ihnen den Weg angegeben. Man langt in der Herberge eines Vertrauten, eines gewissen Louis Chargegrain, in der Gemeinde Littray an. Trotz der Vorsichtsmaßregeln des Notars, der dem Wagen vorausgeht, haben sich Zeugen gefunden, die das Ausladen der Felleisen und Säcke, die das Geld enthielten, mitangesehen haben.
    Als aber Courceuil und Hiley, als Frauen verkleidet, auf einem Platze in Alençon sich mit dem Herrn Pannier, dem Schatzmeister der Rebellen seit dem Jahre 1794, der Rifoël ganz ergeben war, trafen, um zu verabreden, wie man Rifoël den verlangten Betrag übermitteln solle, war der Schrecken über die bereits erfolgten Verhaftungen und die weiteren Verfolgungen so groß geworden, daß die Dame Lechantre in Angst bei Nacht aus der Herberge, in der sie sich befand, mit ihrer Tochter auf Umwegen entfloh und den Notar Léveillé im Stich ließ, um sich in den im Schlosse Saint-Savin hergestellten Verstecken zu verbergen. Dieselben Alarmnachrichten störten die übrigen Schuldigen auf. Courceuil, Boislaurier und sein Verwandter Dubut wechselten zweitausend Talerstücke in Gold bei einem Kaufmann ein und flohen durch die Bretagne nach England.
    In Saint-Savin angelangt, erfahren die Damen Lechantre und Bryond die Verhaftung Bourgets, des Postillons und der Banditen.
    Die Gerichte, die Gendarmerie, die Behörden gingen mit so fester Hand vor, daß es dringend nötig erschien, die Dame Bryond den Nachforschungen der Justiz zu entziehen; denn sie war der Gegenstand der Verehrung aller dieser Übeltäter, die sich vor ihr gebeugt hatten. Daher verließ die Dame Bryond Saint-Savin und verbarg sich zuerst in Alençon, wo ihre Getreuen Rat hielten und beschlossen, sie in einem Keller Panniers zu verstecken.
    Hier treten neue Ereignisse in die Erscheinung.
    Zwei Gendarmen, mit den Nachforschungen nach der Dame Bryond beauftragt, gelingt es, bei Pannier einzudringen, und einer Besprechung beizuwohnen; aber diese des Vertrauens ihrer Vorgesetzten unwürdigen Leute unterliegen, statt die Dame Bryond festzunehmen, der Verführung. Diese unwürdigen Soldaten, namens Ratel und Mallet, bezeigen für die Frau das lebhafteste Interesse und bieten sich an, sie ungefährdet zu den Chaussards zu bringen, um diese zur Herausgabe des Geldes zu zwingen.
    Die Dame Bryond reitet, als Mann verkleidet, weg, begleitet von Ratel, Mallet und dem Mädchen Godard. Die Reise wird bei Nacht ausgeführt. Sie kommt an und hat allein mit einem der Brüder Chaussard eine sehr lebhaft geführte Unterredung. Sie war mit einer Pistole bewaffnet und entschlossen, ihren Mitschuldigen, wenn er sich weigerte, niederzuschießen; aber er führt sie in das Gehölz, und sie kehrt mit einem schweren Geldsack zurück. Sie findet darin Scheidemünzen und Zwölfsousstücke im Betrage von fünfzehnhundert Franken.
    Man beschließt nun, alle Komplicen bei Chaussard zu versammeln, um sie festzuhalten und sie der Folter zu unterwerfen.
    Pannier, von dem Mißerfolg benachrichtigt, kommt wütend dazu und stößt Drohungen aus; und die Dame Bryond, obwohl sie ihrerseits ihm mit dem Zorne Rifoëls droht, ist genötigt, zu fliehen.
    Alle diese Einzelheiten ergaben sich aus dem Geständnis Ratels.
    Mallet, gerührt von ihrer bedrängten Lage, schlägt der Dame Bryond vor, sie in einem Verstecke unterzubringen. Alle bringen dann die Nacht in dem Gehölz von Troisville zu. Dann begeben sich Mallet und Ratel in Begleitung Hileys und Cibots nachts zu den Brüdern Chaussard; hier aber hören sie, daß die beiden Brüder die Gegend verlassen haben, und daß der Rest des Geldes sicherlich fortgeschafft ist. Dies war die letzte Anstrengung der Mitglieder des Komplotts, die geraubten Gelder wiederzuerlangen. Es muß nun festgestellt werden, welcher besondere Anteil einem jeden der Anstifter des Komplotts zuzuschreiben ist.
    Dubut, Boislaurier, Gentil, Herbomez, Courceuil und Hiley sind als Führer anzusehen, die einen als Anstifter, die andern als Täter.
    Boislaurier, Dubut und Courceuil, alle drei flüchtig, gegen die also in contumaciam verhandelt werden muß, sind berufsmäßige Rebellen, Begünstiger von Unruhen und unversöhnliche Feinde Napoleons des Großen, seiner Siege, seiner Dynastie und seiner Regierung, unserer neuen Gesetze und der Verfassung des Kaiserreichs.
    Herbomez und Hiley haben frech mit bewaffneter Hand das ins Werk gesetzt, was sie geplant hatten. Die Schuld der Sieben, deren man sich als Instrumente zur Ausführung des Verbrechens bediente, der

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