Kehrseite der Geschichte unserer Zeit (German Edition)
Westen, statt, der der leitende Kopf in der dem Gerichtshof vorliegenden Sache gewesen ist.
Der dunkle Punkt bezüglich der Beziehungen der beiden Anführer, der durch zahlreiche Zeugen vollkommen aufgeklärt ist, wurde auch durch den Spruch des Gerichtshofes bei der Verurteilung Rifoëls klargestellt.
Boislaurier verabredete damals mit Rifoël, gemeinsam vorzugehen.
Beide, und zwar zuerst allein, teilten sich ihre blutigen Projekte mit, angestachelt durch die Abwesenheit Seiner Kaiserlichen und Königlichen Majestät, die damals die Armeen in Spanien befehligte. Zu dieser Zeit müssen sie, um eine Grundlage für ihre Operationen zu haben, den Raub der staatlichen Kassen beschlossen haben.
Kurze Zeit danach sandte ein gewisser Dubut aus Caen einen Boten nach dem Schlosse Saint-Savin, einen gewissen Hiley, genannt der Laboureur und seit langem als Posträuber bekannt, um Angaben über die Leute, denen man Vertrauen schenken könne, zu machen. So geschah es, daß das Komplott auf Hileys Veranlassung von Anfang an sich die Mitwirkung eines gewissen Herbomez, genannt der Général-Hardi, eines ehemaligen Rebellen vom Schlage eines Rifoël, und wie er als Amnestierter wortbrüchig, sicherte. Herbomez und Hiley warben dann in den umliegenden Gemeinden sieben Banditen an, die hier aufgezählt werden müssen:
1. Jean Cibot, genannt Pille-Miche, einer der frechsten Briganten des von Montauran im Jahre VII gebildeten Korps, einer der an dem Überfall und der Ermordung des Kondukteurs von Mortagne Beteiligten.
2. François Lisieux, mit dem Beinamen Grand-Fils, ein Aufständischer aus dem Departement la Mayenne.
3. Charles Grenier, genannt Fluer-de-Genêt, ein Deserteur der 69. Halbbrigade.
4. Gabriel Bruce, genannt Gros-Jean, einer der wildesten Chouans der Division Fontaine.
5. Jacques Horeau, genannt der Stuart, Exleutnant derselben Halbbrigade, einer der Vertrauten Tinténiacs, genügend durch seine Teilnahme an der Expedition von Quibéron bekannt.
6. Marie-Anne Cabot, genannt Lajeunesse, ehemaliger Bereiter des Herrn Carol d'Alençon.
7. Louis Minard, Aufständischer.
Diese Angeworbenen wurden in drei verschiedenen Gemeinden untergebracht bei den Herbergs- oder Schankwirten Binet, Mélie und Lavarinière, alles dem Rifoël ergebene Leute.
Die erforderlichen Waffen wurden ihnen sofort durch den Notar Jean-Francois Léveillé, den unverbesserlichen Schriftführer der Briganten, das Bindeglied zwischen ihnen und mehreren sich im verborgenen haltenden Führern, mit dem Beinamen der Confesseur, geliefert; endlich auch durch einen gewissen Felix Courceuil, einen ehemaligen Wundarzt der Rebellenheere der Vendée, beide aus Alençon. Elf Flinten wurden in dem Hause verborgen, das Bryond in einer Vorstadt von Alençon besaß, und zwar ohne sein Wissen; denn er wohnte damals auf seinem Landgute zwischen Alençon und Mortagne. Als der Herr Bryond sich von seiner Frau trennte und sie auf dem verhängnisvollen Wege, den sie einschlagen sollte, allein ließ, wurden die Flinten heimlich aus dem Hause geholt und von der Dame Bryond selbst im Wagen in das Schloß Saint-Savin überführt. So konnten im Departement l'Orne und in den benachbarten Departements diese Räubertaten ausgeführt werden, die die Behörden nicht weniger als die Bewohner dieser Gegenden, die so lange in Frieden gelebt hatten, überraschten, und die beweisen, daß die verabscheuungswürdigen Feinde der Regierung und des französischen Kaiserreichs in das Geheimnis der Koalition von 1809 durch ihr Einvernehmen mit dem Auslande eingeweiht waren.
Der Notar Léveillé, die Dame Bryond, Dubut aus Caen, Herbomez aus Mayenne, Boislaurier aus Le Mans und Rifoël, also die Führer dieser Gesellschaft, zu der auch die mit Rifoël zusammen Verurteilten gehörten, bilden den Gegenstand des jetzigen Anklageverfahrens, und außerdem noch mehrere andere, die sich durch die Flucht oder infolge des Schweigens ihrer Komplicen der strafenden Hand der Justiz entzogen haben.
Von seinem Wohnsitz Caen aus meldete Dubut dem Notar Léveillé den Transport der Kasse. Darauf machte Dubut mehrere Fahrten von Caen nach Mortagne, und Léveillé war ebenfalls auf den Landstraßen unterwegs.
Hier muß erwähnt werden, daß nach der Transportierung der Flinten Léveillé, als er Bruce, Grenier und Cibot in Mélins Hause aufsuchte, sie beim Verstecken der Flinten in einem Schuppen im Inneren des Hauses antraf und ihnen selber dabei Hilfe leistete.
Eine Zusammenkunft aller im Hôtel de
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