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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Unterschied, wo ich war. Ich habe Ihnen schon erklärt, dass ich Lute Pettijohn nicht einmal gekannt habe. Und von seiner Ermordung wusste ich definitiv nichts.«
    »Sie wusste ja nicht einmal, wie er gestorben ist«, warf Frank Perkins ein.
    »Ja, wir alle erinnern uns daran, wie verblüfft Ihre Mandantin auf die Tatsache reagierte, dass Pettijohn erschossen wurde.«
    Obwohl Alex unter Smilows sarkastischem Blick glühend heiß wurde, verlor sie nicht die Fassung. »Ich habe Charleston mit der festen Absicht verlassen, nach Hilton Head zu fahren. Als ich auf den Jahrmarkt stieß, habe ich mich kurzerhand entschlossen, stattdessen dort zu halten.«
    »Wenn die Sache so unverfänglich war, warum haben Sie dann diesbezüglich gelogen?«
    Erstens zu meinem Selbstschutz. Und dann, um Hammond Cross zu schützen.
    Schön und gut, wenn sie die Wahrheit wollten, aber Hammond war mehr als sie verpflichtet, die Wahrheit zu sagen. Doch er schwieg weiterhin. Gestern Abend hatte sie nach ihrem Treffen mit Bobby vor Aufregung wach gelegen und über ihr Dilemma nachgedacht.
    Nach qualvollem Überlegen war sie zu dem Schluss gekommen, alles wäre es wert, Bobby auf Distanz zu halten. Zwischen ihr und Pettijohn ließ sich keine Verbindung herstellen. Solange
Hammond an ihre Unschuld glaubte, würden die Vorgänge von Samstagnacht ihrer beider Geheimnis bleiben, weil er ihnen keine Bedeutung zumaß.
    Sollte er allerdings je von ihrer Schuld überzeugt sein, wäre er als Staatsanwalt verpflichtet …
    Sie gestattete sich selbst keinen weiteren Gedanken daran. Fürs Erste würde sie so lange mit Smilow kooperieren, bis er – hoffentlich  – jede Verwicklung ihrerseits abtat und seine Ermittlung in eine andere Richtung lenkte.
    »Mr. Smilow, es war dumm von mir zu lügen«, sagte sie. »Ich habe angenommen, ein Ausflug nach Hilton Island klänge überzeugender als der Bummel über einen Jahrmarkt.«
    »Warum verspürten Sie das Bedürfnis, uns zu überzeugen?«
    Frank Perkins hob eine Hand, aber Alex sagte: »Weil ich Polizeiverhöre nicht gewöhnt bin. Ich war nervös.«
    »Verzeihen Sie mir, Dr. Ladd«, meinte Smilow trocken, »aber von allen, die ich verhört habe, sind Sie am wenigsten nervös. Das war unser einhelliger Kommentar. Miss Mundell, Mr. Cross und ich haben festgestellt, dass Sie für jemanden, der unter Mordverdacht steht, bemerkenswert gefasst sind.«
    Da sie nicht sicher war, ob er das als Beleidigung oder als Kompliment meinte, antwortete sie nicht. Es verunsicherte sie, dass man ihr Verhalten diskutiert hatte. Welchen »Kommentar« hatte Hammond über sie abgegeben? Sie grübelte. Sie hatte ihm vermutlich eine Menge Redestoff geliefert.
    »Weißt du, du bist eine Betrügerin.«
    »Verzeihung.« Sie tat, als wäre sie beleidigt, packte mit beiden Händen seine Haare und versuchte seinen Kopf hochzuziehen, aber er gab nicht nach.
    »Du hast den Eindruck einer völlig ruhigen, kühlen und gefassten Frau erweckt.« Seine Stoppeln kratzten leicht über ihren Bauch. »Jedenfalls dachte ich das, nachdem ich dich aus den Klauen der Marines befreit hatte. Das ist aber ein cooles Mäuschen.«
    Sie lachte. »Wenn ich mich zwischen Betrügerin und Mäuschen entscheiden müsste, wüsste ich nicht, was beleidigender ist.«
    »Aber im Bett«, fuhr er fort, ohne sich von seinem Ziel – im Reden
und im Tun – ablenken zu lassen, »gibst du dich alles andere als zurückhaltend.«
    »Es ist hart –«
    »Ganz sicher«, stöhnte er, »aber das kann warten.«
    » – die Fassung zu bewahren, wenn –«
    »Wenn?«
    »Wenn …« In dem Moment berührte er sie mit der Zunge, und alle Fassung war dahin.
    »Sind Sie allein auf diesen Jahrmarkt gegangen?«
    »Was?« Einen schrecklichen Augenblick befürchtete sie, sie hätte im Nachhall ihres erinnerten Orgasmus gekeucht. Aber noch viel schrecklicher war, dass sie sich unbewusst umgedreht hatte und nun Hammond ansah. Auch seine Augen glühten, als könnte er ihre Gedanken lesen. An seiner Schläfe pochte sichtbar eine Ader.
    Sie riss den Kopf zu Smilow herum, der seine Frage wiederholte. »Sind Sie allein auf diesen Jahrmarkt gegangen?«
    »Ja. Ja, allein. Das stimmt.«
    »Und sind den ganzen Abend allein geblieben?«
    Ein Blick in Rory Smilows unerbittliche Augen erschwerte das Lügen. »Ja.«
    »Sie haben sich dort nicht mit einem Freund getroffen? Oder mit sonst jemandem?«
    »Wie ich schon sagte, Mr. Smilow: allein.«
    Er hielt eine Sekunde inne. »Wann sind Sie weggegangen?

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