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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kalkulierten Vorteil sicherte, da Alex gezwungen war, zu ihm aufzuschauen.
    Als hinter ihr die Tür aufging, wusste sie, dass Hammond hereingekommen war. Seine Energie lud die Luft in ganz besonderer Weise auf. Sie hatte sich noch nicht wieder von ihrer Begegnung im Aufzug erholt. Die wenigen Momente hatten eine tiefe Wirkung hinterlassen.
    Sie hatte rein körperlich darauf reagiert, was man ihr offensichtlich auch ansah, denn als sie zu Frank Perkins stieß, hatte er eine Bemerkung über ihr erhitztes Gesicht gemacht und sich erkundigt, ob sie sich wohl fühle. Sie hatte es auf die Hitze draußen geschoben. Aber an ihrem Erröten war das Wetter so wenig schuld wie an dem prickelnden Gefühl in ihren sämtlichen erogenen Körperzonen.
    Zu dieser sexuellen und emotionalen Erregung gesellte sich ein bedrückendes Schuldgefühl, weil sie Hammond unfairerweise in ein derartiges Dilemma gebracht hatte. Sie hatte ihn vorsätzlich kompromittiert.
    Anfänglich , betonte sie ihrem Gewissen gegenüber. Nur anfänglich . Dann hatte die Biologie die Oberhand gewonnen.
    Auch jetzt, als er im Zimmer war, konnte sie spüren, wie sie an ihr zerrte.
    Aus Angst, Steffi Mundell könnte vielleicht merken, dass etwas im Gange war, unterdrückte sie den Impuls, sich umzudrehen und ihn anzusehen. Die Staatsanwältin hatte allzu reges Interesse gezeigt, nachdem sie beide zusammen im Aufzug gesehen hatte. Obwohl Alex versucht hatte, beim Aussteigen gelassen zu wirken, hatte sie Steffis Blicke wie ein Brandeisen zwischen den Schulterblättern gespürt, während sie den Flur hinunterging. Wenn irgendeiner die Signale auffing, die sie und Hammond unbewusst ausstrahlten, dann Steffi Mundell. Und das nicht nur, weil sie einen messerscharfen Verstand hatte, sondern weil Frauen ganz allgemein mehr auf romantische Untertöne achteten als Männer.
    Alex merkte erst wieder auf, als Smilow das Tonbandgerät einschaltete und Tag und Uhrzeit sowie die Namen aller Anwesenden
aufsagte. Anschließend händigte er ihr einen aufgeklebten Zeitungsartikel aus. »Dr. Ladd, ich möchte gerne, dass Sie das lesen.«
    Neugierig überflog sie die Überschrift. Weiter musste sie nicht lesen. Ihr war klar, dass sie einen entsetzlichen Fehler begangen hatte, der sie teuer zu stehen käme.
    »Warum lesen Sie nicht laut vor?«, schlug Smilow vor. »Ich hätte gerne, dass es auch Mr. Perkins hört.«
    Im Bewusstsein, dass der Detective versuchte, sie zu demütigen, zwang sie sich zu einer gleichmäßigen emotionslosen Stimme, während sie die Nachricht von der Evakuierung und Schließung von Harbour Town auf Hilton Island vorlas, die genau zur selben Zeit stattgefunden hatten, zu der sie dort angeblich die Attraktionen genossen hatte. Als sie fertig war, herrschte lange drückende Stille.
    Schließlich bat Perkins ganz leise darum, den Ausschnitt sehen zu können. Während sie ihn ihm reichte, ließ sie Smilow nicht aus den Augen. Sie weigerte sich, seinem anklagenden Blick auszuweichen. »Nun?«
    »Nun was, Detective?«
    »Sie haben uns angelogen, Dr. Ladd, stimmt’s?«
    »Du musst nicht antworten«, erklärte ihr Frank Perkins.
    »Wowaren Sie vergangenen Samstag? Nachmittags und abends.«
    »Alex, antworte nicht«, riet ihr Anwalt erneut.
    »Aber Frank, ich würde es gerne tun.«
    »Ich rate dir sehr, nichts zu sagen.«
    »Meine Antwort kann keinen Schaden anrichten.« Ohne seinen Rat zu beachten, sagte sie: »Ich hatte eine Fahrt nach Hilton Head geplant, habe mich aber in letzter Minute anders entschieden.«
    »Warum?«
    »Aus einer Laune heraus. Stattdessen habe ich einen Jahrmarkt außerhalb von Beaufort besucht.«
    »Einen Jahrmarkt?«
    »Ein Volksfest, Mr. Smilow, und das lässt sich leicht nachprüfen. Ich bin sicher, dass so ein großes Fest angeschlagen war. Dort bin ich gewesen, nachdem ich Charleston verlassen hatte.«
    »Kann das irgendjemand bezeugen?«
    »Das bezweifle ich. Dort waren Hunderte von Menschen. Unwahrscheinlich, dass sich jemand an mich erinnert.«
    »Ähnlich wie die Eisverkäuferin auf Hilton Head.«
    Anscheinend schätzte Smilow Steffi Mundells Bemerkung genauso wenig wie Alex. Beide warfen ihr einen wütenden Blick zu, ehe Smilow fortfuhr: »Wenn Sie die Plakate für den Jahrmarkt gesehen haben, dann könnten Sie die Geschichte doch genauso gut erfinden, nicht wahr?«
    »Vermutlich schon, aber ich tue es nicht.«
    »Warum sollten wir das glauben? Schließlich haben wir Sie schon einmal beim Lügen erwischt.«
    »Es macht keinen

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