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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Allein.«
    »Als die Buden geschlossen haben. An die genaue Zeit kann ich mich nicht mehr erinnern.«
    »Und wohin sind Sie von dort aus gegangen?«
    Frank Perkins sagte: »Irrelevant. Diese ganze Befragung ist irrelevant und unangebracht. Da sie jeder Grundlage entbehrt, ist es auch egal, wo Alex war beziehungsweise ob sie allein war oder nicht. Sie muss sich für das, was sie am Samstagabend getan hat, ebenso wenig rechtfertigen wie Sie, da Sie sie noch immer nicht in Pettijohns Suite platzieren können. Sie hat Ihnen ja erklärt, dass sie ihn nicht einmal kannte.
    Es ist entsetzlich, dass sich jemand mit ihrem untadeligen Ruf und hohem Ansehen in der Öffentlichkeit einem Verhör unterziehen muss. Irgend so ein Kerl aus Macon behauptet, sie gesehen zu haben, zu einem Zeitpunkt, als ihm die Därme zu platzen drohten. Smilow, halten Sie ihn allen Ernstes für einen verlässlichen Augenzeugen? Wenn ja, dann haben Sie Ihre früheren Maßstäbe für Ermittlungen gesenkt. So oder so haben Sie meiner Mandantin äußerste Unannehmlichkeiten bereitet.« Mit einer Handbewegung forderte er Alex zum Aufstehen auf.
    »Das war eine nette Rede, Frank, aber wir sind hier noch nicht fertig. Meine Ermittler haben Dr. Ladd noch bei einer zweiten Lüge überrascht, bei der es um die Mordwaffe geht.«
    Verärgert und misstrauisch nahm Frank Perkins wieder Platz. »Lassen Sie sich was Gutes einfallen.«
    »Mache ich.« Smilow wandte sich wieder zu ihr. »Dr. Ladd, gestern haben Sie uns erklärt, Sie besäßen keine Waffe.«
    »Besitze ich auch nicht.«
    Er zog aus einem Aktenordner ein Anmeldeformular, das Alex wiedererkannte. Nachdem sie es überflogen hatte, gab sie es Frank zum Lesen weiter. »Ich habe mir zum Schutz eine Waffe gekauft. Aber das ist Jahre her, wie Sie aus dem Datum ersehen können. Ich habe sie nicht mehr.«
    »Was ist damit passiert?«
    »Alex?« Frank Perkins beugte sich mit fragendem Blick vor.
    »Ist schon gut«, versicherte sie ihm. »Außer in ein paar Übungsstunden habe ich sie nie abgefeuert. Sie war in einem Halfter unter dem Fahrersitz meines Autos; ich habe nur noch selten daran gedacht. Als ich den Wagen gegen ein neues Modell eingetauscht habe, habe ich sie völlig vergessen.
    Erst Wochen, nachdem ich ihn in Zahlung gegeben hatte, fiel mir ein, dass der Revolver noch immer unter dem Sitz lag. Ich habe den Händler angerufen und dem Geschäftsführer den Vorfall erklärt. Er bot an, sich zu erkundigen. Angeblich wusste niemand etwas davon. Meiner Vermutung nach hat jemand beim Saubermachen den Revolver gefunden und gedacht, wer’s findet,
dem gehört’s, und ihn nie zurückgegeben. Möglicherweise war es sogar der spätere Käufer.«
    »Es handelt sich um dasselbe Kaliber, mit dem auch Lute Pettijohn getötet wurde.«
    »Eine .38er, ja. Wohl kaum ein exklusives Sammlerstück, Mr. Smilow.«
    Er lächelte so kalt, wie sie es inzwischen von ihm gewöhnt war. »Zugegeben.« Er rieb sich über die Augenbraue, als ob ihn etwas beunruhigte. »Aber hier hätten wir den Beweis, dass Sie eine Waffe besitzen, und dazu eine unbestätigte Geschichte, wie Sie sie verloren haben. Sie wurden ungefähr um die Todeszeit am Tatort gesichtet. Wir haben Sie bezüglich Ihres Aufenthalts an diesem Abend bei einer Lüge ertappt. Und außerdem haben Sie kein Alibi.« Er hob die Schultern. »Betrachten Sie es mal aus meinem Blickwinkel. Allmählich summieren sich all diese nebensächlichen Elemente.«
    »Wozu?«
    »Dazu, dass Sie unser Mörder sind.«
    Alex öffnete den Mund, um zu protestieren, musste aber zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sie nicht sprechen konnte. Das übernahm Frank Perkins. »Smilow, stehen Sie kurz vor der Verhaftung?«
    Er starrte lange auf sie hinab. »Noch nicht.«
    »Dann werden wir jetzt gehen.« Diesmal ließ der Anwalt keinen Widerspruch zu. Allerdings war Alex auch nicht danach zu Mute. Sie war verstört, obwohl sie versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen.
    Ein wichtiger Teil ihres Berufes war es, Gesichtsausdruck und Körpersprache ihrer Patienten zu deuten, um ihre wahren Gedanken abschätzen zu können, die oft erheblich von dem abwichen, was sie sagten. Die Art, wie sie standen, saßen oder sich bewegten, stand häufig ihren verbalen Behauptungen diametral entgegen. Außerdem verrieten Phrasierung und Tonfall beim Sprechen manchmal mehr als die Worte selbst.
    Diese Erfahrung wandte sie nun auf Smilow an. Sein Gesicht hätte genauso gut aus Marmor sein können. Ohne den

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