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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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knappen Kopfnicken stimmte Smilow zu. Daniels wiederholte sein Erlebnis vom Samstagnachmittag. Als er fertig war, fragte ihn Hammond, ob er sicher sei, dass er sonst niemanden gesehen hätte.
    »Sie meinen, sobald ich im fünften Stock war? Nein, Sir.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Diese eine Dame und ich waren die Einzigen weit und breit.
Allerdings bin ich nach Verlassen des Aufzugs nicht länger als… hmm … sagen wir mal zwanzig oder dreißig Sekunden im Flur gewesen.«
    »Ist jemand bei Ihnen im Lift gewesen?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Daniels. Sie haben mir einen großen Gefallen getan.«
    Ohne auf Smilows Ich-hab’s-ja-gesagt-Miene weiter einzugehen, überließ Hammond Daniels Mary Endicott. Smilow entschuldigte sich, um ein paar Telefonate zu führen. Steffi schaute der Zeichnerin über die Schulter und verfolgte die Fragen, die sie Daniels stellte. Hammond nahm seinen lauwarmen Kaffee mit ans Fenster und starrte in einen Tag hinaus, der für seine innere Stimmung viel zu sonnig war.
    Schließlich gesellte sich Steffi zu ihm. »Du bist so ruhig.«
    »Die Nacht war kurz. Ich konnte nicht einschlafen.«
    »Irgendeinen besonderen Grund für deine Schlaflosigkeit?«
    Da ihm die unterschwellige Bedeutung ihrer Frage klar war, wandte er den Kopf und schaute auf sie hinab. »Nur Unruhe.«
    »Hammond, du bist grausam.«
    »Wieso?«
    »Wenigstens hättest du dich gestern Abend sinnlos betrinken und deine Entscheidung, mit mir Schluss zu machen, noch mal überdenken können.«
    Trotz seines Lächelns klang er ernst. »Steffi, es war die einzige Entscheidung, die es für uns gab. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Besonders im Hinblick auf Masons Entscheidung.«
    »Das war seine, nicht meine.«
    »Trotzdem hatte ich nie die Chance, um diesen Fall zu kämpfen. Mason bevorzugt dich und macht keinen Hehl daraus. Das wird er immer tun. Und das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Steffi, ich war vor dir da. Das Ganze ist eine Sache der älteren Rechte.«
    »Jaja, ist schon recht.« Ihr witziger Ton widersprach den Worten.
    Noch ehe Hammond darauf antworten konnte, kam Smilow zurück. »Das ist interessant. Einer meiner Jungs hat in Pettijohns Nachbarschaft herumgeschnuppert, um zu sehen, ob einer Lute mit einem Handwerker oder Nachbarn streiten gehört hat. Fehlanzeige.«
    »Hoffentlich kommt noch ein aber «, sagte Steffi.
    Er nickte. »Aber Sarah Birch war am Samstagnachmittag im Supermarkt. Sie bat den Metzger, er solle ihr Taschen in ein paar Schweinekoteletts schneiden, die sie für Sonntagabend füllen wollte. Da er viel zu tun hatte, kam er erst nach einiger Zeit dazu. Statt zu warten, hat sie ihren restlichen Einkauf erledigt. Der Laden war voll. Der Metzger sagt, sie sei erst eine Stunde später wiedergekommen. Das heißt, sie hat uns angelogen. Sie war nicht den ganzen Nachmittag mit Mrs. Pettijohn zu Hause.«
    »Wenn sie schon wegen so einer Kleinigkeit wie einkaufen gehen lügt, dann tischt sie uns auch eine dicke Lüge auf, wenn’s sein muss.«
    »Diese kleine Lüge reicht schon«, meinte Smilow. »Der Zeitrahmen passt. Der Metzger erinnert sich daran, dass er Sarah Birch die Koteletts erst kurz vor Schichtende um halb sieben ausgehändigt hat.«
    »Was bedeutet, dass sie zwischen, sagen wir mal, fünf und halb sieben unterwegs gewesen ist«, dachte Steffi laut. »Ungefähr zur selben Zeit, zu der Pettijohn umgelegt wurde. Und der Supermarkt liegt nur zwei Blöcke vom Hotel entfernt! Verdammt! Kann es so einfach sein?«
    »Nein«, meinte Smilow widerwillig. »Nach Mr. Daniels’ Aussage war die Frau, die er im Hotelflur gesehen hat, keine Farbige. Was Sarah Birch definitiv ist.«
    »Trotzdem könnte sie Davee decken.«
    »Die Frau, die er gesehen hat, war aber auch nicht blond«, rief ihr Smilow ins Gedächtnis. »Und Davee Pettijohn ist eine waschechte Blondine.«
    »Machst du Witze? Sie ist die ungekrönte Clairol-Königin.«
    Es überraschte Hammond nicht, dass Davees getreue Haushälterin für sie lügen würde. Ihn störte lediglich Steffis boshafter
Kommentar. Außerdem war ihm nicht ganz wohl dabei zu Mute, dass die Freundin seiner Kindertage auf Grund eines Alibis, das entgegen ihrer Behauptungen gar nicht so felsenfest war, ernsthaft als Verdächtige galt.
    »Davee hätte Lute nie und nimmer ermordet.« Die beiden anderen drehten sich zu ihm um. »Welches Motiv sollte sie haben?«
    »Eifersucht und Geld.«
    Er schüttelte verneinend den Kopf. »Steffi, sie hat selbst Liebhaber.

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