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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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einer schlecht sitzenden Polizeiuniform und der Mann im Krankenbett. Steffi hatte verquollene Augen, als ob sie schlecht geschlafen hätte. Nach einer gemurmelten Begrüßungsrunde meinte sie: »Hammond, du erinnerst dich doch noch an Corporal Mary Endicott. Wir haben schon mal mit ihr zusammengearbeitet.«
    Er ließ Aktentasche und Zeitung in einen Sessel fallen, um der Polizeizeichnerin die Hand zu schütteln. »Corporal Endicott.«
    »Mr. Cross.«
    Danach stellte Steffi ihm Mr. Daniels aus Macon, Georgia, vor, der an dem faden Essen auf seinem Frühstückstablett herumknabberte. »Tut mir Leid, Mr. Daniels, dass ihr Besuch in Charleston nicht optimal verlaufen ist. Geht’s Ihnen schon wieder besser?«
    »Es reicht, um hier herauszuwollen. Wenn’s geht, würde ich die Sache gern hinter mich bringen, bevor mich meine Frau abholen kommt.«
    »Wie schnell wir fertig werden, hängt davon ab, wie präzise Ihre Beschreibung ist. Corporal Endicott ist exzellent, aber sie kann nur so gut sein wie Sie.«
    Daniels zog ein besorgtes Gesicht. »Müsste ich denn vor Gericht aussagen? Ich meine, wenn Sie diese Dame fassen und sich herausstellt, dass sie diejenige ist, die diesen Mann getötet hat, muss ich sie dann beim Prozess identifizieren?«
    »Möglicherweise schon«, erklärte ihm Hammond.
    Der Mann seufzte bedrückt. »Nun, wenn’s so weit kommen sollte, werde ich meine Bürgerpflicht erfüllen.« Er zuckte philosophisch die Achseln. »Bringen wir’s hinter uns.«
    Hammond sagte: »Zuerst würde ich gerne Ihre Geschichte hören, Mr. Daniels.«
    »Die hat er uns schon mehrmals erzählt«, meinte Smilow. »Das bringt wirklich nicht mehr viel.«
    Außer einem formellen Guten Morgen hatte sich Smilow bis jetzt so stumm und still verhalten wie eine Eidechse in der Sonne. Smilows Gebaren wirkte oft träge, aber auf Hammond machte er den Eindruck eines Reptils, das ständig auf eine Gelegenheit zum Zubeißen lauert.
    Hammond gestand sich ein, dass sein Vergleich zwischen Smilow und einer Schlange einzig und allein auf seiner uneingeschränkten Abneigung gegen diesen Mann basierte. Ganz zu schweigen davon, wie unrecht er den Schlangen damit tat.
    Smilows gut gebügelter Anzug war perfekte Maßarbeit. Von seinem steifen weißen Hemd wäre eine Münze abgeprallt, seine Krawatte war fest gebunden, kein Härchen stand ab. Er hatte klare wache Augen. Nachdem sich Hammond eine ganze Nacht unruhig von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, stießen ihm Smilows wie aus dem Ei gepelltes Äußeres und seine unerschütterliche Haltung besonders sauer auf.
    »Selbstverständlich ist das Ihr Part«, sagte er höflich. »Das ist Ihre Ermittlung.«
    »Richtig, ist es.«
    »Aber aus Höflichkeit –«
    »Sie waren nicht sehr höflich zu mir, als Sie diesen Termin anberaumt
haben, ohne mich vorher zu fragen. Sie sagen, es sei meine Ermittlung, aber von außen betrachtet wirkt es wie Ihre. Wie immer, Hammond, straft Ihr Verhalten Ihre Worte Lügen.«
    Typisch Smilow. Brach am frühen Morgen einen Streit vom Zaun, wenn er, Hammond, selbst gereizt war. »Schauen Sie, ich war am Tag, als Pettijohn getötet wurde, nicht in der Stadt, deshalb versuche ich jetzt aufzuholen. Ich habe zwar die Zeitungsberichte gelesen, weiß aber, dass Sie den Medien nicht alle Spuren mitteilen. Ich bitte doch nur darum, dass man mich persönlich über die Details informiert.«
    »Sobald die Zeit dafür reif ist.«
    »Und was ist gegen heute einzuwenden?«
    »Okay, Jungs, Spielchen könnt ihr woanders spielen!« Steffi trat zwischen sie und gestikulierte ein klares »Basta«. »Ist doch wirklich egal, wer diesen Termin anberaumt hat, oder? Hammond, als ich gestern Nacht Corporal Endicott endlich erreicht habe, hatte Smilow schon bei ihr angerufen.« Mit einem Nicken bestätigte die matronenhafte Polizeibeamtin dies. »Also ist Smilow, rein technisch gesehen, zuerst auf die Idee gekommen, so wie es auch sein sollte, denn schließlich ist dieser Fall sein Baby, bis er ihn an uns übergibt. Stimmt’s?«
    »Außerdem, Smilow, dass Hammond ebenfalls an die Phantomzeichnerin gedacht hat, beweist doch nur, dass kluge Köpfe ähnlich denken. Dieser Fall kann sämtliche gescheiten Leute brauchen, die sich auftreiben lassen. Also, fangen wir an, damit wir die Herrschaften hier nicht länger als nötig aufhalten. Mr. Daniels ist etwas in Eile, und auch wir anderen haben genug zu tun. Ich persönlich hätte nichts dagegen, seinen Bericht noch mal zu hören.«
    Mit einem

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