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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Würden sie sich umarmen?
    Ja, entschied er. Sie würden sich auf jeden Fall umarmen.
    »Pardon.« Ein älterer Herr, der ebenfalls ein Schild in die Höhe hielt, hatte ihn angerempelt, als er sich durch die Menge der Wartenden nach vorn schob. Nebeneinander standen sie jetzt direkt hinter der Absperrung.

    »Kein Problem«, versicherte Will.
    Durch das Ankunftsgate trat ein großer, attraktiver Mann mit zerzaustem, strohblondem Haar und leicht olivfarbenem Teint. Unsicher blickte er sich um, bevor sein Blick auf Will fiel und unmittelbar darauf auf den Herrn an dessen Seite.
    War das Antonio? Will sah ihn sich genauer an. Das Alter, Ninas Beschreibung - »Hinreißend, einfach … mmmm. Schnuckelig! Unverwechselbar! Sie werden es wissen, Will, vertrauen Sie mir. Sie werden es einfach wissen!« War dieser Mann schnuckelig ?
    Verlegen blickte der junge Mann zwischen Will und dem Herrn neben ihm hin und her. Dann zuckte er offenbar verwirrt mit den Schultern. Will runzelte die Stirn und betrachtete sein Schild - dann wanderte sein Blick zum Schild des Mannes neben ihm. Der musterte ebenfalls die Schilder. Auf beiden stand »Antonio Santori«.
    Und es wurde noch schlimmer. Als Will wieder zu dem jungen Mann schaute, waren mittlerweile mindestens fünf Leute durch das Ankunftsgate getreten und scharten sich um ihn. Der Ähnlichkeit nach zu schließen musste es seine Familie sein.
    »Das ist ja interessant!« Der Mann lächelte Will an und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Ich heiße Roger Grace. Ich arbeite hier.« Er hielt erst Will die Hand hin und dann dem Neuankömmling.
    »Will Thompson«, antwortete Will und schüttelte Roger die Hand.
    »Antonio Santori«, lächelte der Italiener sie an. »Freut mich, Sie beide kennenzulernen. Wo ist Annette?«

    »Sie hat mich gebeten, Sie abzuholen«, erklärte Will, während Roger im selben Moment sagte:
    »Unterwegs hierher! Ganz bestimmt!«
    Will wunderte sich über gar nichts mehr. Christys Supereffizienz im Verbund mit Ninas Superschusseligkeit mussten irgendeine Art von Chaos produzieren. Eigentlich war es eher erstaunlich, dass sich die Verwicklung als so harmlos entpuppte!
    Antonio lächelte gelassen und klopfte sowohl Roger als auch Will freundschaftlich auf die Schulter. »Kein Problem«, versicherte er gut gelaunt und wandte sich dann der Gruppe hinter ihm zu.
    »Meine Mutter Maria«, stellte er eine mollige Frau mittleren Alters mit funkelnden Augen und pechschwarzem Haar vor, das sie zu einem festen Knoten zusammengesteckt trug.
    »Paulo, mein Vater.« Ein freundlich aussehender älterer Herr trat vor. Er wirkte elegant in seinem gutsitzenden grauen Anzug und dem Hemd mit offenem Kragen. Sein ausgedünntes, grau meliertes Haar war mit Pomade nach hinten frisiert. Er streckte die Hand aus.
    Mit einer schwungvollen Armbewegung deutete Antonio auf die drei jüngeren Ankömmlinge.
    »Anastasia, meine jüngste Schwester. Allegra, meine große kleine Schwester, und mein Bruder Angelo, unser Nesthäkchen.«
    Die jüngeren Familienmitglieder zogen Küsse auf beide Wangen dem Händeschütteln vor, weshalb sich das Begrüßungsritual entsprechend hinzog. Will passte sich der ungewohnten Vertrautheit anstandslos an, sogar bei
Angelo, einem Bär von Mann Anfang zwanzig, der Will an sich zog und ihn heftig auf beide Wangen küsste als wäre es das Natürlichste von der Welt.
    Will begrüßte alle höflich und wunderte sich, wie Nina das winzige Detail unerwähnt lassen konnte, dass Antonio seine gesamte Familie mitbringen würde. Er blickte zur Decke und hoffte wider alle Vernunft auf göttlichen Beistand, dass er diese Menschen ohne weitere Pannen zu Annie bringen konnte. Er hatte genug von ihr gesehen und erlebt, um davon auszugehen, dass sie eine »Wird schon alles klappen«-Politik verfolgte.
    Christy wäre - entsetzt! Er schmunzelte und bemühte sich dann, den Gedanken an sie zu verdrängen und sich wieder auf seine anstehende Aufgabe zu konzentrieren. Andere zu beurteilen ist eine schlechte Angewohnheit , tadelte er sich selbst.
    »Es scheint ein bisschen Verwirrung zu geben«, sagte Will. Da es sonst niemand tat, konnte genauso gut er das Ruder in die Hand nehmen. Er wandte sich an Antonio: »Würden Sie uns bitte eine Sekunde entschuldigen?«
    Dann zog er Roger mit sich zur Wand neben dem Ankunftsgate. Der brachte ihn rasch auf seinen Informationsstand. Will lächelte, als Roger die liebenswerte, natürliche junge Frau beschrieb, die so panisch gewesen war,

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