Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman
weil sie ihr iPhone verloren hatte, und war gerührt, als er erfuhr, dass Roger ihr - einer völlig Fremden - sein Notfall-Handy geliehen hatte.
»Großartig«, meinte Will, nachdem Roger alles erzählt hatte. »Aber ich habe keine Ahnung, wie ich fünf Leute plus Gepäck in Dads Auto unterbringen soll.«
»Wo müssen Sie denn hin?«, fragte Roger.
»New Brunswick. Dort wird heute Abend im Brunswick Park Hotel Verlobung gefeiert - Antonios Verlobung.«
»Ach ja, richtig!«, rief Roger, der sich plötzlich wieder erinnerte. »Er heiratet die Schwester dieses reizenden Mädchens.«
»Genau.« Will lächelte.
»Hallo, alle miteinander«, rief jemand hinter ihnen. »Wir müssen damit aufhören, uns ständig auf diese Weise über den Weg zu laufen.«
Will hatte Laura Davies Ankunft gar nicht bemerkt. Mit ihrer neuen Frisur, bei der auch nicht ein Haar in Unordnung war, hakte sie sich bei Will ein.
»Nun«, strahlte sie ihn an und fuhr fort: »Wer hätte gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen? Ich gehe davon aus, dass Annie Sie genauestens über unser Familie informiert hat?«
Damit hatte Will nun wirklich nicht gerechnet. Was in aller Welt tat Christys Mom hier? Kapitulierend hob er die Hände. »Schön, Sie zu sehen, Mrs Davies. Oh, das ist übrigens Roger Grace.« Will war dankbar für seine Begabung, sich Namen merken zu können. Das war eines seiner Erfolgsgeheimnisse. Allerdings machte sein Gehirn momentan Überstunden. »Roger arbeitet hier. Roger, das ist Laura Davies. Sie ist Christys Mutter - und die Mutter der Braut.«
»Ist mir ein großes Vergnügen«, sagte Roger, der nur noch Augen für Laura zu haben schien. Will beobachtete die beiden neugierig. Wurde Laura etwa rot?
»Ebenso«, sagte Laura überschwänglich und rieb sich
nervös die Hände. »Jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich glaube, ich muss meinen zukünftigen Schwiegersohn begrüßen.« Sie sah sich gespannt in der überfüllten Halle um. »Wissen Sie zufällig, wo er steckt?«
Antonio und seine Familie hatten sich ein paar Schritte entfernt und drängten sich um ihre Gepäckstücke, um sie auseinanderzusortieren. Will zeigte auf die Gruppe. »Direkt da vorn, Mrs Davies. Sie werden feststellen, dass Sie mehr als nur einen Schwiegersohn bekommen!«
»Der Bursche hat die gesamte Sippe mitgebracht!« Roger grinste. »Scheint eine prima Truppe zu sein.«
Doch Laura war bereits zu der italienischen Familie gestürmt und innerhalb von Sekunden lagen sie und Antonio sich in den Armen. Will hörte Laura reden wie ein Wasserfall, für seine ungeübten Ohren hörte es sich nach fließendem Italienisch an. Dann stellte Antonio ihr mit stolzer Miene seine Familie vor, und einer nach dem anderen wurde umarmt. Will und Roger sahen sich an.
»Ja, eine wirklich nette Truppe«, murmelte Roger.
Will konnte hören, wie laut sein Herz klopfte. Christy sollte jetzt hier sein, mit seinen Verträgen, und ihn treffen … stattdessen stand ihre Mutter nur ein paar Schritte von ihm entfernt … Eine düstere Ahnung beschlich ihn. Sie war nicht hier. Sie würde nicht kommen.
»Du liebe Güte, was für eine Überraschung!« Laura wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, löste sich von der Gruppe ihrer zukünftigen Verwandten und kehrte zu Will und Roger zurück. »Das ist wunderbar - aber ich habe keine Ahnung, wie ich …«
»Ich werde Ihnen dabei behilflich sein, alle zur Verlobungsparty
Ihrer Tochter zu bringen«, unterbrach Roger sie. »Vorausgesetzt, Sie sind damit einverstanden.«
Ein Blick in Lauras überwältigtes Gesicht verriet ihm, dass sie es definitiv war.
»Entschuldigen Sie bitte, Mrs Davies, aber wo ist Christy?«
Obwohl Laura Davies Erscheinen die Antwort bereits geliefert hatte, zwang sich Will, diese Frage zu stellen.
Laura sah ihn an und zögerte einen winzigen Moment, bevor sie antwortete. »Oh Will«, begann sie, »ich fürchte, sie konnte es nicht einrichten …«
»Ist schon gut. Ich hatte mich nur gefragt …«, fiel Will ihr ins Wort und gab sein Bestes, gleichgültig zu klingen.
»Sie hatte noch einen anderen Termin, den sie unbedingt wahrnehmen musste«, fuhr Laura fort.
»Ich verstehe vollkommen. Kein Problem.« Will lächelte. »Es ist nur so, dass ich ihr Handy habe und sie meine Verträge. Ich dachte …«
Er musste sich zusammenreißen, aber die Enttäuschung war so groß, dass er sich am liebsten umgedreht und weggelaufen wäre, so schnell er konnte.
»Sie wollte herkommen, aber etwas sehr Wichtiges
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