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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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von den Abenteuern und Möglichkeiten, die sie zu bieten hatte, gefesselt war. Jetzt wirkte er jedoch, als wären ihm die Augen geöffnet worden für ihre Bedrohlichkeiten.
    Am liebsten hätte Christy vor Wut mit dem Fuß aufgestampft. »Das ist … skandalös! «, stieß sie entrüstet hervor.
    Er nickte und sah sie traurig an. »Skan-skan-da-lös. Ja, verstehe. Ich gehe jetzt. Goodbye, wunderschöne Christy.« Er küsste sie auf die Wange und machte Anstalten weiterzugehen.
    Sie hielt ihn am Arm fest. »Nein, Toni, denk nicht mal im Traum dran! Du bleibst, wo du bist.« Sie zeigte auf
sich, auf ihn und dann auf den Boden zwischen ihnen. »Alles wird gut, okay?« Sie streckte den Daumen hoch. »Ich werde dafür sorgen, dass du zu diesen Terminen erscheinst, okay?«
    »O-kay«, antwortete Toni zögernd.
    Christy deutete auf das Blatt und hob dann wieder den Daumen. »Außerdem werde ich eine Übernachtungsmöglichkeit für dich auftreiben.« Sie zeigte auf sich, dann auf ihn und legte wie eine Schlafende die Wange auf den Handrücken. Zu spät fiel ihr ein, wie anzüglich das auf ihn wirken musste. Das Blut schoss ihr in die Wangen. »Also, ich meine …«
    Toni lächelte. »Oh, Christy, du bist das Beste, was ein Mann bekommen kann!«
    »Ähm, Toni, lass mich dir erklären …« Aber wie?
    »Beste Freund , ein Mann kann bekommen«, sagte er liebevoll, legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie. Er hatte verstanden.
    »Dein Englisch wird immer besser!« Christy lächelte. »Und weißt du was, Toni? Ich habe so einen grässlichen Tag und könnte deine Hilfe gebrauchen. Lass uns gehen.«
    Sie holte tief Luft und marschierte los zu Nifty Naylz Tiersalon. Plötzlich blieb sie abrupt stehen, und Toni, der einen Schritt hinter ihr ging, hätte sie fast umgerannt.
    Sie machte es in der falschen Reihenfolge. Es musste einen einfacheren Weg geben - der ihr allerdings nicht einfiel. Sie zückte ihr zerfleddertes Notizbuch und überflog die Liste. Wenn sie die Dinge nicht schnellstens in den Griff bekam, würde sich diese sanft wogende Unruhe in ihr in eine Sturmflut verwandeln. Aber sie durfte Toni
nicht merken lassen, dass ihr bereits alles aus dem Ruder gelaufen war. Sie musste das hier einfach hinkriegen, damit wieder alles wie am Schnürchen lief. Das kam ihr aber plötzlich ziemlich schwierig vor. Christy keuchte und hatte Mühe, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Sie konnte noch so lange auf das Blatt starren, ihr fiel einfach nicht ein, wie sie am besten vorgehen sollte. Und dann, ohne Vorwarnung und zu ihrem größten Entsetzen verschwammen die Worte und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie schluchzte leise auf. Und dann noch einmal. Stand kurz davor, loszuheulen. Nein! Das durfte sie auf keinen Fall zulassen!
    Toni schien zu spüren, dass sie mit den Nerven am Ende war. Er legte die Hand auf ihre Schulter, während sie verzweifelt versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    »Es … geht mir gut, Toni … Keine Sorge!« Sie schniefte, atmete ein paarmal tief durch und drehte sich zu ihm um. Ihr war klar, dass ihr Strahlen viel zu übertrieben war, um irgendwen zu überzeugen.
    »Christy …« Toni sah aus, als würde er sie jeden Moment in seine Arme ziehen. Doch Christy trat einen Schritt zurück und hob wie ein Stoppsignal die Hand.
    »Alles in Ordnung, Toni, mir geht’s gut, danke.« Wenn sie jetzt zuließ, von einem Freund umarmt zu werden, würde der Damm brechen. Und das half niemandem.
    Es war alles in Ordnung. Das musste es, es gab keine Alternative. »Zurück an die Arbeit!«
    Sie tastete nach Rogers Telefon. Mit zitternden Fingern, die hoffentlich das letzte sichtbare Anzeichen ihrer
Verzweiflung waren, wählte sie Wills Nummer. Zumindest in einer Hinsicht war er zuverlässig. Wenn sie anrief, ging er immer ran. Aber schließlich hatte sie auch seine Verträge.
     
     
    Will
13.45 Uhr
     
    Nachdem er den Text gelesen hatte, schob Will Christys Handy zurück in die Jackentasche und hob den Philodendron mit Schwung aus dem Topf. Die Pflanze war leichter, als er gedacht hatte. Die Erde war knochentrocken und hatte sich vom Rand gelöst, so dass er die verdorrte Pflanze problemlos herausheben konnte. Dann richtete er sich wieder auf und wollte nach draußen gehen, um Christy wegen Bouvier anzurufen. Erst vor einer Viertelstunde hatte er ihr die Telefonnummer eines weiteren Anrufers durchgegeben, und sie hatte praktisch gleich wieder aufgelegt. Er konnte nicht glauben, wie sehr er das

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