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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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anziehen. Sie sich holen Tod.«
    Tonis Augen klebten verträumt an der glamourösen Parade vor seinem Fenster. »Ah, sie telefonieren … nein …« Er ahmte mit dem Zeigefinger und einem imaginären Handy das Tippen einer SMS nach.
    »Aber sie geht weiter?« Christys Stimme wurde durch die Hand gedämpft.
    Toni nickte.
    »Ich halte das nicht mehr aus!« Christy seufzte. In dem Moment klingelte ihr Handy. »Will?«, flüsterte sie.
    »Hey, wie läuft’s?«
    Christy konnte sein herzliches Lächeln förmlich hören. »Ich glaube, das wollen Sie gar nicht wissen«, zischte sie. »Und Sie würden es vermutlich auch nicht glauben.«
    »Warum flüstern Sie?«, fragte er. »Haben Sie Ihre Stimme verloren?«
    »Wohl eher den Verstand«, flüsterte sie zurück.
    »Ich habe die nächste Info von Miss H.«
    Christy schloss die Augen und schüttelte langsam den Kopf. Das war zu unwirklich, um es in Worte zu fassen.
    »Also«, fuhr Will fort. »Möchten Sie es hören?« »Warum nicht?« Christy zuckte mit den Schultern. Ich könnte mich natürlich auch aus dem Fenster lehnen und sie selbst fragen.
    »Also, sie schreibt: Diese neuen Manolos bringen mich um … Was sind Manolos?«

    »Schuhe. Sehr teure Schuhe. Tja, ich hätte gedacht, es wären Jimmy Choos - was mal wieder zeigt, wie gut ich mich mit Designern auskenne.«
    »Wie bitte?«
    »Ach nichts. War’s das?«
    »Sie schreibt noch: Ich brauche ein Taxi, aber alle sind besetzt. «
    »Und ob sie das sind«, stöhnte Christy.
    »Ähm, kann es sein, dass ich gerade irgendwas nicht mitbekomme?«
    »Tut mir leid.« Christy richtete sich ein bisschen auf und erklärte es ihm. »Ob Sie es glauben oder nicht - Miss H spaziert direkt neben meinem Taxi den Bürgersteig entlang.«
    »Wie bitte? Das kann doch nicht wahr sein!«, rief Will in den Apparat.
    »Scht! Sie kann Sie sonst hören!«
    »Sorry«, flüsterte er.
    »Schon gut«, flüsterte Christy zurück. »Sie ist umringt von Fotografen.«
    »Hat sie keine Limousine?«, fragte Will.
    »Keine Ahnung, warum sie zu Fuß unterwegs ist.« Christy seufzte. »Ich weiß nur, dass sie mich auf keinen Fall sehen darf. Ich sollte ihr Diadem schon vor Stunden im Apartment abliefern.« Christy wagte einen weiteren Blick aus dem Fenster. »Oh … sie kommt her! Muss Schluss machen, Will, bye!«
    Christy legte auf und krümmte sich so zusammen, dass sie fast auf dem Boden des Taxis verschwand und hinter dem Teppich verborgen war. In diesem Moment beugte
sich Miss H vor, erblickte Toni und klopfte an die Fensterscheibe.
    »Tu’s nicht«, flehte Christy, aber es war bereits zu spät. Toni fuhr das Fenster runter.
    »Hallo schöner Mann!« Miss Hs vertraute, aufreizende Stimme erfüllte die Luft. »Ich nehme nicht an, dass Sie einer hilflosen jungen Dame einen Gefallen tun und das Taxi mit ihr teilen?«
    Neeeinnn!
    Christy war klar, dass Toni nicht viel von dem verstanden hatte, was er gerade gefragt worden war.
    »Never seen you looking so lovely as you did tonight«, säuselte Toni aus Lady in Red von Chris de Burgh. Christy hörte die Unsicherheit in seiner Stimme.
    Da kam ihr eine Idee. Vielleicht war es völliger Schwachsinn, aber es war das Beste, was ihr momentan einfiel. Mit zitternden Händen tippte sie eine Frage ins Handy.
    »Sachte, Tiger«, schnurrte Miss H. »Du bist echt süß. Also, was sagst du? Kann ich mitfahren?«
    Christy tippte ihre Nachricht an Will zu Ende. »Wie sagt man auf Spanisch: Fahren Sie einen Umweg ? Schnell bitte!« Dann drückte sie auf Senden . Sie musste es schaffen, aus diesem Wagen rauszukommen, samt Diadem und Teppich und am besten auch noch mit Toni, ohne dass Miss H sie erkannte.
    Wenn dieser Teppich doch nur fliegen könnte , stöhnte sie innerlich. Kann mich bitte jemand von hier wegbeamen?!
    Toni versuchte offensichtlich Zeit zu gewinnen. Er streckte die Hand in Richtung von Miss Hs schimmerndem, platinblondem Haar aus.

    »Maybe she’s born with it«, raunte er mit tiefer, sexy Stimme den Werbeslogan von Maybelline. Und fügte mit den Worten des Starstylisten David Evangelista hinzu: »You just stepped out of the salon?« Christy spürte einen Stoß am Arm. Toni hatte sie angestupst und flehte um Hilfe.
    »Oh«, schwärmte Miss H, »es ist größtenteils Natur. Sag mal, bist du Franzose?«
    Christy musste eine Entscheidung treffen, und zwar schnell. Sie holte tief Luft.
    »Natürlich, Missy«, rief sie in ihrem übelsten texanischen Akzent. »Sie können unser Taxi haben. Wir wollten sowieso hier

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