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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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gegangen war.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Darüber weiß ich nicht mehr viel. Demos kam vor dem Haus an. Er hat irgendwas mit meinem Kopf gemacht.«
    Sara starrte mich an. Dr. Pendegast starrte mich an. Beide mit misstrauischen, schmalen Augen. Mein Puls beschleunigte sich. Beinahe hätte ich mich übergeben.
    »Wir wollen nicht um den heißen Brei herumreden, Lila«, sagte Dr. Pendegast schließlich. »Du weißt genauso viel wie wir, wahrscheinlich sogar mehr, über diese Leute. Wir nennen sie Psygene – oder kurz Psy.«
    Ich schwieg.
    »Wir erforschen sie schon seit einer ganzen Weile. Dein Bruder und Alex haben uns geholfen, ein paar von ihnen einzufangen. Wir wollen herausfinden, wie man sie heilen kann.« Schon wie er das Wort »heilen« sagte, mit verächtlich gekräuselter Oberlippe, drehte mir fast den Magen um. »Wir hatten gehofft, dass du uns mehr Informationen über die Gruppe geben könntest, die dich entführt hat. Mit deiner Unterstützung könnten wir sie unschädlich machen. Möchtest du uns nicht helfen?«
    Was für ein Doktor war dieser Pendegast eigentlich – Doktor der Manipulation? »Ja, natürlich will ich helfen«, nickte ich und lächelte so eifrig wie möglich. »Aber erst will ich wissen, was mit Jack ist.«
    »Über Jack reden wir gleich noch«, sagte er brüsk. »Du weißt, wer Demos ist, Lila?« Sein Kuli schwebte dicht über dem Block.
    Das war eine Fangfrage. Ich zögerte kurz. »Ich weiß, dass er meine Mutter ermordet hat.«
    »Woher weißt du das? Hat er es dir selbst erzählt?«
    »Nein, Alex. Er sagte, die Einheit würde Demos deswegen schon seit Jahren jagen.«
    Sara runzelte die Stirn. »Gehen wir noch mal einen Schritt zurück.« Sie blickte auf ihre Notizen. »Demos ist also am Haus angekommen und von diesem Augenblick an erinnerst du dich an nichts mehr.«
    Ich gab ein nichtssagendes Murmeln von mir.
    »Und wann genau setzt deine Erinnerung wieder ein?« Sie schaute mich erwartungsvoll an.
    »Äh, wie lange danach weiß ich nicht, aber dann saß ich in einem Wohnmobil und wir fuhren eine Zeit lang. Wir hielten irgendwo an und Demos sagte zu Alex, dass er ins Camp zurückgehen und einen Gefangenen herausholen müsse. Danach würde er mich und Alex freilassen.«
    »Aha. Und Alex war einverstanden?«
    »Musste er wohl«, stieß ich hervor. »Sie hätten mich sonst umgebracht.«
    Sara biss sich auf die Unterlippe und studierte mein Gesicht. »Was war mit dem Auto – Jacks Audi? Es ist verschwunden – und tauchte dann bei einem Gebrauchtwagenhändler in der Nähe von Palm Springs wieder auf. Der Händler behauptet, ein junges Paar hätte ihm den Wagen verkauft, gegen Bargeld und ein kleineres Auto. Das Paar sei auf dem Weg nach Las Vegas gewesen, um dort zu heiraten. Weißt du was darüber?«
    »Ja, das waren wir.« Diese Lüge hatte ich parat. »Dazu hat uns Demos gezwungen. Jacks Audi war viel zu auffällig. Demos wollte, dass wir ihn gegen einen unauffälligen Wagen eintauschten und uns den Rest auszahlen ließen. Er brauchte Bargeld.«
    Sara nagte an ihrer Lippe. Dies war die Schwachstelle in meiner Story. Sie wusste genauso gut wie ich, dass Demos über genügend eigenes Geld verfügte. »Ich glaube, er wollte auch eine falsche Spur legen – ihr solltet glauben, dass Alex und ich allein unterwegs waren.«
    Sara nickte und notierte etwas. »Du warst zwei Tage lang mit Demos zusammen. Hattest du Gelegenheit, mit ihm zu reden? Hat er dir irgendetwas erzählt?«
    »Eigentlich nicht.« Ich blickte auf die Tischplatte. »Meistens hat er nur mit Alex gesprochen.«
    Mehr Notizen. Ich saß schweigend da und konzentrierte mich darauf, meine zitternden Beine ruhig zu halten.
    »Und Jack? Wie wurde er in die Sache verwickelt? Warum hat Alex ihn angerufen und ein Treffen vereinbart?«
    »Demos hat es ihm befohlen.«
    »Warum?«
    »Weil Alex sagte, er könne nicht allein in das Camp einbrechen. Jemand müsse ihm helfen. Und deshalb befahl ihm Demos, Jack anzurufen.«
    »Und als Jack kam, was passierte dann?«
    »Er wollte Demos auf der Stelle umlegen. Hat er auch versucht, aber gegen Demos kommt niemand an. Unmöglich, gegen ihn zu kämpfen. Er bringt einen dazu, Sachen zu machen, die man nicht machen will.« Meine Stimme wurde schwächer, als ich ihre ausdruckslosen Gesichter sah.
    »Gut, also – Demos brachte Jack und Alex dazu, ins Camp einzubrechen und zwei Gefangene herauszuholen«, mischte sich Dr. Pendegast ein. »Was geschah, als sie mit den beiden

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