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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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und schenkte sich ein zweites Glas ein. Niemand hinderte ihn daran. Vermutlich würde ich mich an seiner Stelle auch betrinken, wenn ich herausgefunden hätte, dass Alex mich hinterging und meine Mutter folterte.
    »Was habt ihr zu Sara gesagt?«, fragte ich Alex leise.
    »Dass wir ihre Hilfe brauchen, um ins Gebäude einzubrechen. Und dass nur wir vier, du, ich, Jack und dein Vater, kommen würden. Sie wird das Alarmsystem so lange deaktivieren, bis wir im Gebäude sind. Ich hab ihr gesagt, dass ich mir Sorgen um dich mache – dass du das Alarmsystem versehentlich auslösen könntest, weil du deine Kraft noch nicht voll unter Kontrolle hättest. Das müsste reichen, damit Demos und Harvey nach uns hineinschlüpfen können.«
    »Dann ist alles abgemacht? Es bleibt bei heute Nacht?«
    Er nickte. »Wir müssen nur noch der Presse die Drogensache in Washington zuspielen.«
    »Und dann rufe ich die Drogenbehörde an«, sagte Demos.
    Diesen Anruf hätte ich nur zu gern mitangehört. In Richard Stirlings Villa sind mehrere Kilo Drogen und jede Menge Drogengeld versteckt. Ich gebe Ihnen die Adresse durch … Überprüfen Sie es. Nein, das ist kein Scherzanruf.
    Wie auch immer, Demos war der einzige Mensch auf dem Planeten, der andere dazu bringen konnte zu tun, was er wollte. Vermutlich würde es ihm auch diesmal gelingen.
    »Sobald wir in Washington die Bombe gezündet haben, dringen wir ins Hauptquartier ein. Die Drogensache wird sofort eine Riesenstory in den Medien. Die Drogenbehörde führt in Stirlings Villa eine Razzia durch; eine Stunde später fliegt das Hauptquartier der Einheit in die Luft. Das wird wie eine Vertuschungsaktion wirken. Im Osten und im Westen werden sich die Medien darauf stürzen. Dieses Mal wird Stirling nicht so einfach davonkommen.«
    Nein, ganz bestimmt nicht, dachte ich. Ich werde alles tun, damit der Mann für den Rest seines Lebens vernichtet ist.
    Ich schaute zu Jack hinüber, der immer noch an der Bar lehnte und in sein Glas starrte.
    Wahrscheinlich würde es Sara nicht viel besser ergehen als Stirling.

42
    Beim Blick in den Rückspiegel begegnete ich Alex’ Augen und mir fuhr ein Stich ins Herz. Wenn ich heute umkam oder von der Einheit gefangen genommen wurde, würde ich nie Mrs Wakeman werden. Aber nicht nur das. Ich verfluchte Alex für seine Entschlossenheit, meine Lage »nicht ausnutzen« zu wollen, wie er es immer nannte. Wenn ich heute als Jungfrau starb, würde ich es ihm nie verzeihen.
    Er drehte sich zu mir um. »Du bleibst ganz still, okay?«
    Demos und Harvey folgten in einem schwarzen Toyota-Mietauto, und sie hatten auch Alicia und Amber dabei. Niemand hatte mir erklärt, warum sie mitkamen, aber ich wusste es auch so. Alicia wollte mit eigenen Augen sehen, wie das Hauptquartier zerstört wurde, und Amber wollte erleben, wie Ryders Tod gerächt wurde. Oder vielleicht selbst Rache üben.
    Key schwirrte irgendwo in der Luft herum, vielleicht schwebte er gerade über uns, und vielleicht war auch Nate in der Nähe. Ich bezweifelte, dass Suki und Nate Demos’ Anweisung folgten und brav auf der Jacht blieben.
    Demos plante, direkt auf das Campgelände zu fahren. Für ihn war es kein Problem, durch das Haupttor zu kommen. Er würde einfach die Wachposten erstarren lassen.
    »Wir müssen dafür sorgen, dass Demos und Harvey genug Zeit haben, ins Gebäude zu kommen«, sagte Alex. »Unser Ziel ist es, zu den Gefängniszellen im Untergeschoss zu gelangen, deine Mutter herauszuholen und wieder zu verschwinden. Harvey wird das Alarmsystem deaktivieren, sodass Demos die Soldaten in Starre versetzen kann, während wir abrücken. Stirlings Männer werden uns sicher in den Gefängnistrakt lassen, bevor sie losschlagen.«
    »Alles okay bei dir, Dad?«, fragte ich. Bisher hatte er noch kein Wort gesagt.
    Er lächelte schwach. An das Leben auf der Flucht und im Untergrund war er nicht so gewohnt wie wir. Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Sie wartet schon«, sagte Alex plötzlich.
    Wir waren da.
    Sara stand auf dem Gehweg neben einem schwarzen SUV , die Arme vor der Brust verschränkt. Sie sah besorgt aus. Jack starrte auf sein Haus. Es war schon eine ganze Weile her, seit er es zuletzt gesehen hatte.
    »Los geht’s«, sagte Alex.
    Noch bevor Jack richtig ausgestiegen war, kam Sara herbeigerannt und warf sich ihm um den Hals. Wow  – sie war wirklich eine erstklassige Schauspielerin. Ich brodelte innerlich, aber Alex nahm meine Hand und zischte leise »Lila!«, als hätte er meine Wut

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