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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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fallen. Suki kreischte und bedeckte unsere Füße und den Teppich mit Löschschaum.
    »Wusste ich doch, dass du es schaffst«, sagte Alex.
    Ich biss mir auf die Lippen und betrachtete die versengte Stelle im Teppich. Wir konnten nur hoffen, dass er Recht behielt, sonst würde ich uns alle in Toast verwandeln.
    »Ich muss los«, sagte er.
    Ich nahm seine Hand. »Bitte sei vorsichtig.« Der Plan sah vor, dass er und Jack sich mit Sara treffen sollten, um den Einbruch vorzubereiten. Amber würde mit ihnen gehen, um ein für allemal die Frage zu klären, ob wir Sara trauen durften.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Sara kommt garantiert alleine. Bestimmt hat sie den Auftrag herauszufinden, was wir vorhaben. Warum sollten sie sich mit Jack, Amber und mir zufrieden geben, wenn sie später uns alle auf einen Schlag schnappen können?«

41
    »Suki?«, flüsterte ich im Halbdunkel der frühen Morgendämmerung. »Sind sie schon zurück?«
    »Hmmm?«, murmelte sie verschlafen, drehte sich zu mir um und zog die rote Seidenschlafmaske von den Augen.
    »Jack und Alex. Sind sie zurück?«
    Sie lauschte. »Hm, ich kann Jack hören«, sagte sie. »Oh … er ist ganz schön laut. Wütend. Wenn ich das höre, möchte ich erst gar nicht richtig wach werden.«
    »Warum ist er wütend?« Schon spürte ich meine Zuversicht schwinden.
    »Sara«, murmelte sie und zog sich das Kissen über den Kopf. »Dass sie ein Speichellecker …«
    Ich setzte mich aufrecht. »Was ist passiert?«
    »Weiß ich nicht. Ich will schlafen! Geh und frag deinen Loverboy.«
    Eine Minute später streckte ich den Kopf durch die Tür der Hauptkabine. Die Sonne schickte erste Strahlen durch die Bullaugen und warf schräge Schatten über den Teppich. Amber stand mitten im Zimmer; Jack lief erregt hin und her. Demos und Alex saßen am Tisch.
    »Sie hat gelogen«, sagte Amber gerade.
    »Bist du sicher?«, fragte Demos.
    Amber schoss ihm einen so bitteren Blick zu, dass ich zurückfuhr. Sie trug ihr Haar lose, es fiel wie ein flammender Heiligenschein um ihr Gesicht. Sie wirkte immer noch wie unter Schock, aber in ihren Augen lag eine Härte, die zuvor nicht dagewesen war.
    Ich trat ein. Alex lächelte mir kaum merklich zu. Er sah erschöpft aus und konzentrierte sich sofort wieder auf Jack.
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Amber behauptet, dass Sara lügt«, stieß Jack höhnisch hervor. »Weil sie die falsche Farbe hat.«
    »Ihre Aura hat die falsche Farbe!«, verbesserte Amber scharf.
    »Und das heißt dann was?«, brüllte Jack. »Ist das so etwas wie ein Test mit dem Lügendetektor?«
    »Besser«, antwortete Amber kalt.
    »Genau – nur weil du irgendeine Farbe in ihrer Aura siehst, behauptest du, dass meine Freundin … was denn nun? Dass sie über alles Bescheid weiß?«
    »An deiner Stelle würde ich sie nicht als Freundin bezeichnen. Ich glaube nicht, dass sie dasselbe für dich empfindet. Und ja, ich behaupte, dass sie über alles genau Bescheid weiß. Sie hat gelogen, als sie sagte, sie habe keine Ahnung, dass die Einheit deine Mutter gefangen hält. Und es war auch gelogen, dass sie nicht wisse, was die Einheit wirklich tut. Sie weiß alles. Glaub mir: Sie weiß alles .«
    Jack blieb abrupt stehen und schloss die Augen.
    »Jack, es tut mir leid. Ich weiß, dass du das nicht hören wolltest«, mischte sich Demos ein, stand auf und legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter.
    Jack riss die Augen auf, wirbelte herum und fixierte Demos mit kaltem Blick. Wie Vater, so Sohn , schoss es mir unwillkürlich durch den Kopf.
    »Ich muss es ihr lassen«, sagte Alex kopfschüttelnd, »sie ist eine fantastische Schauspielerin. Fing sogar an zu weinen, als sie Jack sah. Schwor, sie würde alles tun, was er von ihr verlangte. Mich jedenfalls hat sie damit komplett getäuscht.«
    Jack schwieg. Tiefe Falten zogen sich über seine Stirn und er knirschte mit den Zähnen.
    »In diesen Dingen hat sich Amber noch nie geirrt, Jack«, sagte Demos. »Ich vertraue ihrem Urteil voll und ganz.«
    Jack sah ihn lange an, dann warf er Amber einen wütenden Blick zu. Obwohl er sich zu beherrschen versuchte, standen ihm seine Gefühle ins Gesicht geschrieben.
    »Wenn wir ins Hauptquartier gehen«, sagte er mit blitzenden Augen, »gehört Sara mir. Ich werde mich um sie kümmern. Ist das klar?« Er schaute erst Demos, dann Alex an.
    Die beiden wechselten einen kurzen Blick, dann nickten sie.
    Jack ging zur Bar, goss sich einen doppelten Whiskey ein, kippte das Getränk hinunter

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