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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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idiotisch. Und jetzt sitze ich hier hilflos fest, während Slayer Inc.
    meinen Meister tötet.«
    »Warum wollen sie Lucifent töten?«, frage ich.
    »Weißt du das?«
    »Weil sie vielleicht eine böse, machthungrige Organisation sind?«
    Ich rümpfe die Nase. »Aber das sind sie nicht. Es sind Friedensstifter, meistens jedenfalls.
    Zumindest ihr Zweig hier in den Vereinigten Staaten. Wenn sie sagen, Lucifent sei eine Gefahr für den Zirkel, müssen sie einen Grund haben.« Ich gehe in der Zelle auf und ab.
    »Kannst du dir vorstellen, womit das zu tun haben könnte?«
    »Lucifent weiht mich nicht in seine Pläne ein«, erwidert Magnus mit einem Achselzucken.
    »Wenn irgendjemand etwas wissen könnte, dann ist es wahrscheinlich Jareth, weil er der General der Armee ist. Wenn wir uns bloß mit ihm in Verbindung setzen könnten. Ihm zumindest Bescheid geben, dass er sein Sicherheitsteam alarmieren und den Meister beschützen soll.«
    »Tja, wenn er mir von Anfang an geglaubt hätte, wäre das kein Problem«, sage ich geistesabwesend, obwohl etwas in mir sich jetzt fragt, ob Jareth's Ungläubigkeit nicht vielleicht doch ganz gut war. Was, wenn Teifert die Wahrheit sagt - wenn es wirklich einen guten Grund gibt, weshalb Lucifent getötet werden muss, außer der Tatsache, dass er ein Kindvampir ist? Da sitzen wir nun und versuchen, die Geschichte zum Besseren zu wenden; was, wenn wir alles noch viel, viel schlimmer gemacht hätten?
    Ich schüttle den Kopf und sage mir, dass es unterm Strich keine Rolle spielt. Wir sitzen schließlich fest. Bertha und Teifert werden die Ermordung des Meisters vorantreiben.
    Also werden die Dinge sich letztlich genauso entwickeln wie beim ersten Mal, nur ein paar Wochen früher. Vielleicht ist es das Beste, dass wir geschnappt worden sind.
    Bis auf Magnus' Verletzung. Sein Hemd ist jetzt mit Blut durchtränkt.
    »Das sieht nicht gut aus«, sage ich besorgt. »Wir müssen etwas tun.«
    Er schneidet eine Grimasse. »Mir geht es gut. Ich bin ein Vampir. Das wird heilen.«
    »Das Messer, das du in den Bauch bekommen hast, war versilbert. Der Schnitt wird nicht schnell genug heilen, so viel Blut wie du verlierst. Du brauchst dringend eine Transfusion oder irgendetwas.«
    »Gute Idee«, erwidert er sarkastisch. »Schick doch meinen Blutspenderinnen einfach eine SMS? Sag ihnen, sie sollen auf einen schnellen Biss im Kerker vorbeikommen.« Er krümmt sich vor Schmerzen.
    Ich atme langsam aus und lasse mich neben ihn auf die Pritsche sinken. Ich kann es nicht ertragen, wie er sich quält. Ganz zu schweigen davon, dass wir, selbst wenn er doch überleben sollte, keine Chance haben, einen Gefängnisaus-bruch zu inszenieren, solange er so geschwächt ist.
    Ich stehe auf, gehe zur Zellentür und umklammere mit beiden Händen die Gitterstäbe.
    Dann spähe ich nach links und rechts, auf der Suche nach einem Wachposten oder irgendje-mandem sonst, der gerade Dienst hat. Aber der Ort ist verlassen.
    »Hallo?«, rufe ich. »Ist da jemand? Wir brauchen hier unten Blut. Sofort!«
    Meine Forderungen hallen durch die Gänge, doch es kommt keine Antwort.
    »Hallo«, versuche ich es abermals, nicht gewillt auzugeben. »Ist da irgendjemand? Bitte!«
    Magnus wedelt schwach mit der Hand in meine Richtung und winkt mich von den Gitterstäben weg. »Es hat keinen Sinn« sagt er. »Selbst wenn jemand da wäre, der helfen könnte, wird er es nicht tun. Für sie ist es besser, wenn ich schwach und verletzlich bin.«
    »Stimmt.« Ich lasse mich wieder aufs Bett fallen, lege den Kopf in die Hände und fühle mich hilflos und schwach. Wenn ich doch nur solche telepathischen Kräfte hätte, wie Zwillinge in Filmen sie immer haben. Dann könnte ich meine Schwester rufen und ihr sagen, in was für einem Schlamassel wir stecken.
    »Warum bist du geblieben?«, fragt Magnus plötzlich.
    Ich hebe den Kopf und drehe mich überrascht zu dem Vampir um. »Was?«
    »Du hättest gehen können. Als ich Bertha auf den Boden gedrückt habe. Und dann wieder, als Teifert dir gesagt hat, du sollst durch die Tür verschwinden. Warum hast du es nicht getan?«
    Ja, warum nicht? Vielleicht hätte ich weggehen und Hilfe holen können. Aber trotzdem...
    »Was sollte ich denn tun? Dich einfach mit einer Jägerin allein lassen, die dich töten wollte?«
    »Na ja«, erwidert Magnus schlicht. »Genau das hättest du eigentlich tun sollen.«
    »Das konnte ich nicht«, gebe ich zurück und versuche, meine Stimme ganz emotionslos klingen zu lassen. »Wie

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