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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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tausend Jahre alten Vampir über meine Ausgehzeiten belehrt?
    Wie peinlich ...
    »Komm«, sage ich, greife nach Magnus' Hand und ziehe ihn zur Tür hinaus, bevor ich sie vor der allzu neugierigen Nase meiner Mutter zuschlage. »Eltern«, murmle ich als Erklärung und schüttle den Kopf. »Man kann nicht mit ihnen leben. Aber aus dem Weg räumen kann man sie auch nicht.«
    »Ich wünschte, ich könnte mit meinen leben«, erwidert Magnus zu meiner großen Überraschung sehnsüchtig. »Sie sind seit tausend Jahren tot.« Er wirkt ein wenig traurig, als er mir die Tür des BMW öffnet. Armer Kerl.
    Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass er einmal Eltern hatte. Er muss sie schrecklich vermissen. Noch ein Grund, warum ich nicht verstehe, dass Menschen Vampire werden wollen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn alle meine Freunde und Verwandten tot umfallen würden, während ich eine einsame Ewigkeit lang weiterlebe. Kein Wunder, dass der Junge sich so verzweifelt nach einer Blutsgefährtin sehnt.
    Ich sinke in das weiche Leder des Beifahrer-sitzes, während Magnus auf der Fahrerseite einsteigt. Er schaltet das Radio ein und sanfter Jazz dringt aus den teuren Lautsprechern, während wir losfahren. Ich brenne darauf zu wissen, wo es hingeht, aber gleichzeitig gefällt es mir irgendwie, dass es eine Überraschung ist. "
    Wir fahren durch gewundene Gassen und dann einen lang gezogenen Hang hinauf, bis wir ein abgeschiedenes kreisrundes Wäldchen erreichen. Magnus parkt am Straßenrand. »Mein Lieblingsplatz in der Stadt«, erklärt er und steigt aus. Er kommt um den Wagen herum und öffnet mir höflich die Tür. Mein Herz hämmert vor Aufregung, als ich aussteige und Magnus zum Kofferraum folge. Er öffnet ihn und holt einen Picknickkorb und eine Decke heraus und mir wird fast schwindlig vor Vorfreude. Ein Picknick mit einem Vampir in der Dunkelheit? Geht es noch romantischer?
    Er gibt mir eine Taschenlampe, dann fasst er mich am Arm, um mich einen schmalen dunklen Pfad entlangzuführen. Ich frage mich einen Moment lang, ob ich Angst haben müsste. Aber dann erinnere ich mich - Zeitreise hin oder her -
    dass das mein Magnus ist. Der galanteste Vampir, der mir je begegnet ist. Von ihm habe ich nichts zu befürchten.
    Der Pfad führt auf eine kleine Lichtung am Rand einer steilen Klippe. Die Aussicht raubt mir den Atem: Von hier oben kann man fast über ganz Oakridge blicken - ein glitzerndes Meer aus bunten Lichtern. Es ist unglaublich schön und ich habe so etwas noch nie gesehen. Unser winzig kleines, unbedeutendes Städtchen erscheint plötzlich so magisch wie ein Elfenreich. Und über uns funkeln die Sterne um den Vollmond - als Sahnehäubchen auf der Torte.
    Während ich mich atemlos umschaue, breitet Magnus die Decke aus und bedeutet mir, Platz zu nehmen. Dann öffnet er den Picknickkorb und packt eine Vielzahl kleiner Sandwiches aus.
    »Ich wusste nicht, was du gern magst«, sagt er und klingt ein bisschen verlegen, als er eine Flasche Blut aus dem Korb zieht und sich daranmacht, den Inhalt in einen Kristallkelch zu gießen. »Und ehrlich gesagt, es ist schon so lange her, seit ich zuletzt Essen zu mir nehmen konnte, dass ich mir nicht mehr sicher bin, was ihr Sterblichen appetitlich findet.«
    »Es sieht alles ganz toll aus«, versichere ich ihm und suche unter den Sandwiches nach etwas Vegetarischem. Leider bleibt meine Suche erfolglos. Also schnappe ich mir ein Truthan-Käse-Sandwich, ziehe die Scheibe Wurst heraus und werfe sie in den Wald, als Magnus nicht hersieht, damit ich seine Gefühle nicht verletze.
    Schließlich hat er sich ziemlich viel Mühe mit dem Picknick gegeben. Und ich will, dass er weiß, wie sehr ich das zu schätzen weiß.
    »Also«, sage ich, nachdem ich von meinem bereinigten Sandwich abgebissen habe.
    »Welchem Umstand verdanke ich dieses köstliche Festmahl?«
    »Braucht ein Vampir einen Grund, um seine zu-künftige Blutsgefährtin zum Essen auszuführen?«, fragt Magnus mit einem leisen Lachen.
    »Nein, wahrscheinlich nicht.« Ich grinse und beiße noch einmal in das Brot. Ich überlege, wie ich das Gespräch ganz beiläufig auf das Projekt Z lenken kann. Es kommt mir irgendwie seltsam vor, einfach aus heiterem Himmel damit anzufangen.
    Aber bevor mir etwas eingefallen ist, ergreift Magnus wieder das Wort. »Ich muss allerdings zugeben, dass es etwas gibt, worüber ich heute Abend mit dir sprechen wollte«, erklärt er.
    Ich höre auf zu kauen und mein Puls beschleunigt

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