Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
mein Zimmer platzt und sich auf mein Bett wirft. Sie zupft an ihren schwarz lackierten Fingernägeln und der Frust steht ihr ins Gesicht geschrieben. »Ich habe heute in der Schule kaum was mitgekriegt, weil ich immer an gestern Nacht denken musste. Und als ich heute Nachmittag versucht habe, mich mit World of Warcraft abzulenken, habe ich es so vermasselt, dass wir alle getötet wurden. Jetzt haben sie mich aus der Gruppe geworfen.«
    Ich bedenke sie mit einem bedauernden Lächeln.
    »Vielleicht ist es so am besten«, bemerke ich.
    »Ich meine, nicht die Sahe mit WoW«, füge ich schnell hinzu, als ich ihren Gesichtsausdruck sehe. »Und was das Nichtstun betrifft? Wir haben wahrscheinlich schon zu viel getan. Ich denke, es ist am klügsten, wenn wir uns ab jetzt zurückhalten. Bevor wir die Welt noch schlimmer verkorksen, als wir das schon getan haben.«
    »Was? Wir sollen uns einfach zurücklehnen und zulassen, dass wegen unseres Fehlers die Hölle losbricht?«
    Ich seufze. »Was sollen wir sonst tun? Hingehen und versuchen, Lucifent selber zu töten?«
    »Ich bin eine Jägerin ...«
    »Nicht in dieser Welt«, rufe ich ihr ins Gedächtnis. »Und du bist auch kein Vampir.
    Wenn wir nur wüssten, was der Typ im Schilde führt. Was dieses ganze Projekt Z ist.«
    »Na ja, wir wissen, dass es etwas ist, das Pyrus beeindrucken soll«, erklärt meine Schwester.
    »Und da wir wissen, dass Pyrus so böse und machthungrig ist, wie ein Vampir nur sein kann, nehme ich an, es ist wahrscheinlich kein Hilfsprojekt für hungernde Kinder in Afrika.«
    »Ja. Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass er keine Operation Weltfrieden plant«, stimme ich ihr zu. »Aber weiter haben wir keinen Schimmer. Außer dass es mit einem Z anfängt...«
    »Stimmt.« Rayne schürzt die Lippen, dann springt sie vom Bett und geht zu meinem Laptop.
    »Projekt Z«, überlegt sie laut, während sie den Browser startet. »Wofür könnte Projekt Z
    stehen...?«
    »Ähm, willst du den geheimen Plan eines Vampirmeisters bei Wikipedia suchen?«, frage ich skeptisch.
    »Ich dachte eher an das Scrabble-Wörterbuch für Wörter mit Z«, erwidert Rayne, während sie die Webseite überfliegt. »Wie... vielleicht... Projekt Zamboni?« Sie kichert. »Lucifents Masterplan, um dem Hockeyteam des Blutzirkels eine Chance auf den Stanley Cup zu verschaffen?«
    Ich schnaube. »Ja, das ist es. Da bin ich mir sicher.«
    »Oder vielleicht Projekt Zirkonia?«, fügt Rayne hinzu und scrollt durch die Wörterliste. »Er verkauft alle Diamanten aus der Schatzkammer des Blutzirkels und ersetzt sie durch Fälschungen, nur in dem Bemühen, unsere momentane Wirtschaftskrise zu lösen.«
    »Nee. Zu großzügig«, erkläre ich. »Wie wäre es mit Projekt Zoowärter? Er hat eine Möglichkeit gefunden, alle Werwölfe einzupferchen und eine brandneue Touristenattraktion zu schaffen, damit er mit Disneyworld konkurrieren kann.«
    Rayne verdreht die Augen und wendet sich von meinem Computer ab. Sie schlendert wieder zum Bett hinüber und das Lächeln verblasst auf ihrem Gesicht. »Das ist ätzend«, schmollt sie. »Wenn das so weitergeht, ist es mit der Welt zu Ende, bevor ich es schaffe, Jareth als meinen Freund zurückzubekommen.«
    »Ach!«, rufe ich. »Da fällt mir etwas ein. Was hat Jareth gemeint, als er diese ganze Sache mit der Königin aufgebracht hat? Es hatte etwas mit Projekt Z zu tun. Er hat gesagt, sie sei vollkom-men hingerissen und würde alles tun, worum sie bitten würde, weißt du noch?«
    Meine Schwester runzelt die Stirn. »Mein Gott, das stimmt. Verdammt, der Kerl hat ja anscheinend haufenweise Freundinnen.«
    »Oder auch nicht«, bemerke ich. »Vielleicht ist es das Mädchen, das du im Club Fang gesehen hast. Vielleicht ist sie diese Königin.«
    »Na ja, ich denke, sie sieht tatsächlich ein bisschen nach adliger Inzucht aus«, gibt Rayne zu. Dann seufzt sie. »Im Ernst, was hat sie, was ich nicht habe? Außer billigen Klamotten und Schweinsäuglein?«
    »Ähm, vielleicht die Macht, ihm zu helfen, Projekt Z in Gang zu setzen?« Ehrlich, das eingleisige Denken macht meine Schwester manchmal ein bisschen langsam, wenn es darum geht, Zusammenhänge zu erkennen.
    Rayne schaut überrascht auf. »Oh mein Gott«, haucht sie. »Das erklärt alles. Sie ist gar nicht seine große Liebe! Er benutzt sie nur, damit sie ihm hilft, seinen Geheimplan in Gang zu setzen!
    Natürlich! Darum hat er sie nie erwähnt, als wir angefangen haben, uns zu treffen. Sie war nie seine

Weitere Kostenlose Bücher