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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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mich bemühe, das Gleichgewicht nicht zu verlieren, packt sie mich an den Schultern und schüttelt mich mit aller Kraft.
    »Sie kommen!«, ruft sie. »Sie sind fast da!«
    Ich starre sie an, verwirrt wie noch mal was.
    »Wer?«, frage ich. »Wer kommt?«
    Aber sie hat mich schon losgelassen, sich an mir vorbeigedrängt - und rennt die Gasse weiter hinunter, als wäre der leibhaftige Tod hinter ihr her. Während ich ihr nachsehe, wie sie um die Ecke verschwindet, höre ich nicht weit von mir ein leises Stöhnen. Ich drehe mich danach um und meine Augen weiten sich, als ich etwas entdecke, das auf den ersten Blick aussieht wie ein total heruntergekommener, schmuddliger Stadtstreicher in dreckigen, zerfetzten Lumpen.
    Aber dann kann ich Einzelheiten erkennen.
    Vernarbte Arme und Beine, aus denen grünlicher Eiter tropft. Ein hohlwangiges Gesicht, tote Augen, einen schlaffen Kiefer. Das Wesen taumelt mit ausgestreckten Armen auf mich zu und wieder dringt ein weiteres Stöhnen über seine aufgedunsenen schwärzlichen Lippen.
    Entsetzt mache ich einen Schritt nach hinten. Ich habe genug Folgen von The Walking Dead gesehen, um genau zu wissen, was für ein Wesen das sein muss.
    Projekt Z. Natürlich.
    Ich drehe mich um und will wegrennen, aber ein weiterer Zombie kommt um die Ecke und schneidet mir den Fluchtweg ab. So wie es aussieht, eine Frau, wenn auch alles andere als eine Schönheitskönigin. Tatsächlich würde sie beinahe wie eine durchschnittliche fünfundsiebzigjährige Großmutter aussehen, wäre ihr Mund mit getrocknetem Lippenstift statt mit getrocknetem Blut verkrustet. So wie ihr Kopf zur Seite baumelt, nehme ich an, dass ihr Genick gebrochen ist.Aber dieses offensichtliche Handicap macht sie nicht unbedingt langsamer.
    Als sie auf ihren schmutzigen und runzligen nackten Füßen auf mich zugehumpelt kommt, kann ich hören, wie sie leise etwas murmelt, das verdächtig nach »Gehirn« klingt.
    Ich versuche, mich krampfhaft daran zu erinnern, was ich immer in meinem Videospiel Zombies gegen Vampire getan habe, um die Rückkehr der lebenden Toten zu verhindern. Aber unglücklicherweise setzte das normalerweise eine doppelläufige Schrotflinte voraus und die sind mir zufällig gerade ausgegangen.
    Tatsächlich habe ich überhaupt keine Waffe. Ich muss mich irgendwie an einer dieser Bestien vorbeidrängen und beten, dass sie nicht zu schnell sind.
    Zombie Nr. 1 - nennen wir ihn Charlie - macht einenweiteren ruckartigen Schritt vorwärts und dringt kühn in meine persönliche Sicherheitsabstandszone von etwa einem Meter Radius ein. Ich schnappe nach Luft, stoße ihn mit aller Kraft zurück und bete, dass er so unsicher auf den Beinen ist, wie es scheint - und dass Zombieismus wirklich nur durch Speichel übertragen wird, nicht durch Hautkontakt.
    Zuerst denke ich, dass es funktioniert - dass Charlie hinfallenwird und ich mich losreißen kann. Aber der Mistkerl schafft es irgendwie, sich aufzurichten - er ist viel beweglicherals die Zombies in Die Nacht der lebenden Toten, das muss ich schon sagen - und er kommt näher.
    Hinter mir gurgelt Zombie Nr. 2 irgendetwas -
    nennen wir sie Meredith- , dann beugt sie sich vor, um grünen Schleim über meine Waden zu kotzen.
    Ich widerstehe dem beinah übermächtigen Drang, mich meinerseits zu übergeben, und fahre stattdessen herum, um mit meinem von Erbrochenem tropfenden Bein Meredith heftig in den Bauch zu treten. Zum Glück ist sie nicht so beweglich wie der alte Charlie und sie zappelt und landet mit dem Hintern auf dem Boden, wo sie sich voller Zorn windet.
    Ohne zu zögern, setze ich nach. Ich will über Meredith hinwegspringen und dann wie der Teufel die Straße hinunterrennen - immer in der Hoffnung, dass keine anderen Zombies in der Nähe sind. Aber als ich springe, packt Meredith mein Bein. Im Ernst, für eine Seniorin, der buchstäblich das Fleisch von den Knochen fällt, ist sie verdammt stark, und sosehr ich mich auch bemühe, ich kann mich nicht aus ihrem Griff befreien.
    Das macht Charlie sich zunutze, springt mir an den Hals, packt mich und reißt mich zurück. Es ist ein Tauziehen zwischen den Zombies - mit mir als Tau. Sie versuchen, ein Stück von meinem Fleisch zwischen die Zähne zu bekommen. Am Ende ist Charlie erfolgreich: Er schlägt die verrotteten Zähne in meine Schulter und reißt mir die Haut von den Knochen.
    Aber gerade als ich anfange zu schreien, explodiert Charlies Kopf. Buchstäblich.
    Hirnmasse spritzt mir über die Bluse. Seine Hände

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