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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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weiten sich, als sie plötzlich vp Sie zerreißt sich zuerst ihr Shirt, dann die Hose.
    »Gute Idee.« Als Nächstes beugt sie sich über den Gepäckwagen, streicht eine Handvoll Fett von der Achse und schmiert sie auf ihre Arme, danach auf meine.
    Ich würde zwar nicht behaupten, dass wir den ersten Preis in einem Zombiekostümwettbewerb oder so etwas gewinnen, aber ich muss zugeben, dafür, dass wir nur so wenig Zeit hatten, haben wir es ganz gut hingekriegt. In dieser Aufmachung schlüpfen wir, als die letzten Zombies an uns vorbeistolpern, ans Ende der Reihe und schlurfen, so gut wir können, nach Zombieart Richtung Flugzeug - die Arme ausgestreckt, die Beine gebeugt. Im Ernst, Michael Jackson und sein Thriller -Choreograf wären total stolz auf uns.
    »Das ist total cool!«, flüstert Spider, als sie vor mir die Treppe hinaufsteigt. »Wie ein Videospiel aus dem echten Leben!«
    Ich bedeute ihr, dass sie still sein soll, und fange laut an zu stöhnen, um den Schein zu wahren und alles zu übertönen, was sie vielleicht sagen könnte, während wir an Bord gehen. Als wir in die Hauptkabine treten, kann ich gerade noch ver-hindern, dass mir der Unterkiefer bis auf den Boden klappt.
    Es ist ein unvergessliches Bild: Zwölf Zombies oder so sitzen alle ganz still auf ihrem Platz, die Sicherheitsgurte angelegt. Einige sehen aus, als warteten sie gespannt auf den Start, während andere sich schon auf ein Nickerchen während des Fluges einzurichten scheinen. Und blättert der dahinten tatsächlich im Bordmagazin?
    Der Flug der lebenden Toten.
    Ganz hinten im Flugzeug steht Queenie und lässt den Blick über ihre Kreaturen wandern wie ein Schafhirte, der über seine Herde wacht. Sie schaut zu Spider hinüber, die wie angewurzelt vor mir stehen geblieben ist und momentan mit einem angemessenen, aber gefährlichen Maß an Entsetzen im Gesicht die Szene betrachtet. Ich stoße meine Freundin vorwärts, bevor die Zombiekönigin Verdacht schöpft.
    Tatsächlich reißt sie sich zusammen, murmelt Unsinn vor sich hin und setzt sich neben einen geschniegelten Knaben, tot natürlich, der einen Dreiteiler mit dunkelroter Krawatte trägt. Was immer diesen Burschen umgebracht hat, er ist auf alle Fälle stilvoll gestorben.
    Jetzt, da Spider ihren Platz gefunden hat, suche ich das Flugzeug nach einem freien Sitz für mich selbst ab. Ich sehe, dass nur noch ein Platz übrig ist: ein Mittelsitz zwischenzwei Zombies, die Charlie und Meredith aus meinem Traum beängstigend ähnlich sehen - so ziemlich der letzte Platz, auf dem ich die nächsten fünf Stunden verbringen will. Aber mir wird klar, während ich spüre, wie Queenies Blick auf mir ruht, dass mir in dieser Angelegenheit wenig Entscheidungsfreiheit bleibt. Also schlucke ich vernehmlich, zwänge mich an Charlie vorbei, werfe mich auf den leeren Sitz und bete, dass Queenie ihre Kreaturen vor dem Flug gefüttert hat. Denn ich schätze, mit kostenlosen Erdnüssen lassen sich diese Passagiere nicht abspeisen.
    Sobald wir alle sitzen , werden die Motoren gestartet, und bevor wir wissen, wie uns geschieht, rollen wir auch schon auf die Landebahhn. Es wird also ernst. Sobald wir in der Luft sind, erscheint eine hübsche blonde Flugbegleiterin, dem Aussehen nach ein Vampir, im vorderen Teil des Flugzeugs und erinnert die untoten Passagiere daran, dass sie sitzen bleiben und den Sicherheitsgurt angelegt lassen sollen, bis die Anzeige erlischt. Als würde eine leichte Turbulenz, den Zombie in der vorderen Reihe stören, dem sowieso schon der halbe Kopf weggesprengt wurde.
    Aber Sicherheit geht vor, schätze ich.
    Als die Flugbegleiterin fertig ist, drückt sie auf einen Knopf, und in jeder dritten Sitzreihe kommt ein kleiner Fernseher zum Vorschein. Umgehend bereiten sich die Zombies auf die fluginterne Bordunterhaltung vor. Und was meint ihr? Es läuft Zombieland, offensichtlich ein Lieblingsfilm der Truppe, dem entzückten Stöhnen des Publikums nach zu schließen. Zumindest hoffe ich, dass es ein entzücktes Stöhnen ist. Und, ihr wisst schon, keine Hungerschreie.
    Ich versuche, mich zu entspannen. Die Augen zu schließen und zu schlafen. Aber Charlie lacht viel zu laut über jeden Gag in dem Film - vor allem, als wir zu dem Teil mit Bill Murray kommen. Und Meredith, die meistens für sich bleibt, verliert immer wieder ihren Augapfel aus der Höhle, was an sich schon ekelhaft genug ist. Aber noch zehn Mal schlimmer ist es, als der Augapfel mir in den Schoß fällt und sie mich mit

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