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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Handbewegungen und Ächzlauten höflich bittet,ihn ihr zurückzuwerfen.
    Gerade als mir vor lauter matschigen, untoten Augäpfeln fast das Mittagessen hochkommt, erscheint die Flugbegleiterin mit dem Servierwagen im Gang. Und ich merke, dass sie nicht Erdnüsse und Pepsi serviert. Nein, diese Zombies bekommen eine ganze Mahlzeit. Hirn, wenn ich mich nicht täusche. Und sie kauen mit großer Begeisterung darauf herum.
    Entsetzt sehe ich, wie Spider drei Reihen weiter den Teller mit der grauen Masse nimmt, den man ihr hinhält, ein wie festgefrorenes grimmiges Lächeln auf dem bleichen Gesicht. Sie sieht mich an, dann zuckt sie die Achseln und steckt sich einen Brocken in den Mund. Ich schaudere und mir wird klar, dass ich nie wieder schlecht über ihre Fähigkeiten als Jägerin sprechen werde. Sie steckt echt was ein für ihr Team.
    Als die Flugbegleiterin bei meiner Reihe ankommt, versuche ich abzulehnen, aber Charlie schnappt sich hilfsbereit einen Teller und stellt ihn auf mein Tablett. Ich starre auf die gekräuselte graue Masse, die ekelhaft nach verfaultem Fleisch riecht, und versuche, mir Mut zu machen. Aber ich bin nicht nur kein Zombie, ich bin auch kein Fleischesser. Sondern Vegetarierin. Der Anblick und der Geruch sind zu viel für mich.
    Ich kotze über meine Mahlzeit und gebe damit meine Menschlichkeit preis.

21 Sunny
    Es gab eine Zeit, da hätte ich alles dafür gegeben, dass Magnus mit mir die Stadt verlässt, mich schick zum Essen und vielleicht in eine Show einlädt und wir den ganzen Abend kein einziges Mal von Blutzirkel-Angelegenheiten beansprucht werden. Meinen Freund ganz für mich zu haben - und sei es auch nur für eine Nacht. Natürlich war damals diese Art von ungestörtem Date nicht mehr als eine bloße Fantasie von mir. Selbst wenn Magnus eine sogenannte freie Nacht hatte und damit einverstanden war auszugehen, rief alle fünf Minuten jemand vom Zirkel an. Und er hatte von Anfang an klargemacht, dass sie bei ihm oberste Priorität hatten.
    Er war ja schließlich der Meister. Das waren seine Leute. Sie brauchten ihn und er musste für sie da sein - selbst wenn das hieß, mich mitten in einem Kinofilm mit meinem Eimer Popcorn allein zu lassen. Das war kein Spaß. Es war nicht cool.
    Und es gab Zeiten, das muss ich zugeben, da hätten seine Workaholic-Neigungen unserer Beziehung beinah ein Ende bereitet.
    Aber das war, so scheint es, der alte Magnus.
    Der neue Magnus, der, der angeblich der Stellvertretende Vorsitzende des Zirkels ist, scheint recht zufrieden damit zu sein, dass er seinem Boss die ganze schwere Arbeit überlassen kann. Als wir in Vegas eintrafen, hatte ich angenommen, dass wir direkt ins Hauptquartier des Konsortiums gehen würden, um nach Pyrus zu suchen und Vorkehrungen zu treffen, ihm Projekt Z vorzustellen. (Was mir die Gelegenheit gegeben hätte, nach einer Möglichkeit zu suchen, das Ganze zu verhindern.) Stattdessen zeigt Magnus mir gerade Eintrittskarten für den Cirque du Soleil und eine Reservierung im angesagtesten Restaurant der Stadt.
    »Aber musst du dich nicht um irgendwelche wichtigen Angelegenheiten kümmern?«, frage ich und starre verwirrt auf die Eintrittskarten.
    Er lächelt. »Meine vorrangige Angelegenheit wird immer sein mich um dich zu kümmern«, sagt er galant zu mir. »Der Rest kann warten.«
    Damals wäre das ein wahr gewordener Traum gewesen. Aber jetzt ist es eher ein Albtraum.
    Pyrus ist bereit und wartet. Lucifent bereitet die Show vor. Und in wenigen Stunden schon wird ein Flugzeug voller Zombies in Las Vegas landen. Wie zum Teufel soll ich es da mit meinem Gewissen vereinbaren, dass ich essen gehe und eine Show besuche?
    »Aber sollten wir nicht Lucifent helfen?«, frage ich. »Ich bin mir sicher, er kann etwas Unterstützung für seine große Präsentation bei Pyrus morgen Nacht gebrauchen.«
    Aber Magnus schüttelt nur den Kopf. »Er hat mir gesagt, dass er und Jareth alles unter Kontrolle hätten«, versichert er und beugt sich vor, um mir die Hand zu drücken. »Wir können uns einfach entspannen und die Show genießen.«
    Ich frage mich, ob er überhaupt von den Zombies weiß. Hat Lucifent ihn jemals über Projekt Z ins Bild gesetzt? Ich schätze, nein - ich denke, wenn er eine Ahnung hätte, was sein Boss wirklich im Schilde führt, würde er hier nicht den Kavalier spielen. Das ist schließlich Magnus. Beschützer seiner Leute. Der gerechteste Herrscher von allen. Auf keinen Fall würde er eine Armee von Toten auf Slayer Inc.

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