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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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still wie ein Grab. Während Magnus und ich entsetzt zusehen, geht Pyrus lässig zu dem toten Körper, bückt sich und dreht ihm den Kopf ab.
    Dann schaut er zu uns auf.
    »Demokratie«, sagt er und spuckt das Wort aus, als wäre es Gift. »Es wird keine Demokratie geben. Ihr seid entweder für oder gegen mich.
    Das ist ein Gipfelpunkt unser Geschichte. Und ich kann nicht zulassen, dass Abtrünnige mich stürzen.« Er stolziert zu Magnus hinüber, seine Hände tropfen noch von Blut. »Was ist mit Euch?«, fragt er. »Auf wessen Seite steht Ihr?«
    Zuerst antwortet Magnus nicht. Er starrt immer noch ungläubig auf den leblosen Körper seines Schöpfers. Dann sieht er zu mir herüber - nur eine Millisekunde. Aber es genügt, um das Bedauern in seinen Augen wahrzunehmen. Er weiß jetzt, dass er auf mich hätte hören sollen.
    Nicht dass ihm dieses Wissen noch irgendetwas nützen würde.
    Schließlich dreht er sich wieder zu Pyrus um und lässt sich vor dem Sprecher auf die Knie fallen.
    »Ich bin weiterhin Euer ergebener Diener«, sagt er unterwürfig. »Und ich vertraue Eurem Urteil ohne Frage. Wenn Ihr glaubt, dass die Menschen ausgelöscht werden müssen, dann werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um Eure Wünsche auszuführen.«
    Ich schlucke heftig und ich finde es furchtbar, zu-schauen zu müssen, wie er am Boden kriecht.
    Ich weiß, dass er wahrscheinlich,nur versucht, Zeit zu schinden und Pyrus' Vertrauen zu gewinnen, während er einen Plan ausheckt, um ihn aufzuhalten. Aber es ist trotzdem hart zu sehen, wie dieser mutige und ehrenhafte Vampir sich vor dem bösen Meister verneigt.
    Glücklicherweise scheinen seine Worte zu wirken. Pyrus verzieht die Lippen zu einem Lächeln. Er fasst Magnus an den Schultern, zieht ihn hoch und klopft ihm auf den Rücken. »Nun denn«, sagt er. »Ich schätze, ich sollte Euch gratulieren … Meister des Blutzirkels.«
    Magnus' Schultern sacken in offenkundiger Erleichterung herunter. Obwohl ich sehe, dass er immer noch erschüttert ist. Mir wird plötzlich klar, dass wir fast wieder dort angelangt sind, wo wir in der ersten Runde waren. Lucifent ist tot.
    Magnus ist Meister. Pyrus ist bereit, mich aufs Neue zu töten...
    »Vielen Dank, Mylord«, bringt Magnus endlich heraus.»Also, wenn es Euch nichts ausmacht, werde ich diese Elfe hier mitnehmen«, sagt er und deutet auf mich, »und ihr zeigen, was der Blutzirkel mit Spionen macht.« Er packt mich grob am Arm und zerrt mich Richtung Tür. Ich tue so, als würde ich mich wehren, und spiele sein Spiel mit.
    »Damit kommen Sie nicht durch!«, schreie ich, so wie sie es in Filmen immer tun.
    Wir haben die offene Tür fast erreicht, als die ohne Vorwarnung zuschlägt, scheinbar ganz von allein. Als wir herumfahren, steht Pyrus direkt hinter uns, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Wartet«, sagt er mit einer ruhigen, sanften Stimme, die voller Bosheit ist.
    »J-a?«, schafft Magnus zu stammeln. Mein Herz beginnt, heftig und schnell zu hämmern. Ich weiß nicht, was er sagen wird, aber ich könnte darauf wetten, dass es nichts Gutes ist.
    »Wenn sie die Wahrheit sagt - dass sie eine Elfe ist - wäre es eine ziemliche Verschwendung, sie zu töten«, erklärt Pyrus und beugt sich vor, um Magnus' Hand von meinem Arm zu ziehen. Er legt seinen eigenen Arm um meine Schultern und führt mich zum Sofa. »Und außerdem eine Kriegserklärung an das Elfenreich, das ich sehr gern als Verbündeten hätte.« Er drückt mich auf das Sofa, nimmt ein Tablett mit Kuchen vom Couchtisch und bietet mir etwas davon an. Ich schüttle angewidert den Kopf.
    »Aber...«, stottert Magnus. »Ich dachte...«
    »Wie immer denkt Ihr in zu kleinen Dimensionen«, tadelt Pyrus ihn. »Das ist der Grund, warum ich das Sagen habe.« Er feixt.
    »Stellt Euch nur einmal vor, ein Bündnis zwischen Elfen und Vampiradel. Wie sie Seite an Seite kämpfen, in derselben Mannschaft. Wir wären nicht mehr aufzuhalten.« Er lächelt mich zuckersüß an. Ich kann gerade noch verhindern, dass ich die Stirn runzle. Ich würde ihm liebend gern hier und jetzt eine Abfuhr erteilen, aber ich weiß, wenn ich ihm die Meinung sage, könnte er die Geduld verlieren. Und ich kann die Folgen, die das hätte, nur allzu gut sehen: als Blut überall auf dem Teppich.
    »Was meint Ihr?«, fragt Magnus, als er einen Moment später die Stimme wiederfindet. »Wollt Ihr nun, dass sie meine Blutsgefährtin wird?«
    »Natürlich nicht«, entgegnet Pyrus angewidert und sieht ihn an, als wäre er

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