Kein böser Traum
erinnert.«
Scott Duncan nickte. »Du hast vermutlich Recht.«
Er stand auf und nahm die Kassette aus dem Recorder. Er gab sie ihr. »Sind alles nur verrückte Spekulationen. Ich meine, genauso gut könnte diese geheimnisvolle Frau der Grund gewesen sein, warum Shane nicht hinter die Bühne gegangen ist. Vielleicht hat sie’s ihm ausgeredet. Vielleicht ist ihm auch klar geworden, dass dort auf der Tribüne etwas Wichtigeres auf ihn wartete – etwas, das wichtiger war als all das, was er in einem Song hätte finden können. Vielleicht hat er noch drei Jahre später dafür gesorgt, es wieder zu finden.«
Danach verabschiedete sich Scott Duncan. Grace stand auf und ging in ihr Atelier. Seit Jacks Tod hatte sie nicht mehr gemalt. Sie schob die Kassette in ihren tragbaren Recorder und drückte auf die Play-Taste.
Sie griff nach einem Pinsel und versuchte zu malen. Sie wollte ihn malen. Sie wollte Jack malen – nicht John, nicht Shane. Jack. Sie dachte, es würde dabei etwas Chaotisches und Wirres entstehen, doch nichts dergleichen geschah. Der Pinsel rauschte und tanzte über die Leinwand. Sie dachte erneut darüber nach, wie wenig wir eigentlich über unsere Lieben wissen. Und wenn man es sich recht überlegte, wussten wir ja nicht einmal alles über uns selbst.
Die Kassette war zu Ende. Sie spulte sie zurück und startete sie erneut. Sie arbeitete wie in einem herrlichen Rausch. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie wischte sie nicht weg. Irgendwann sah sie auf die Uhr. Bald war es Zeit aufzuhören. Der Schulschluss nahte. Sie musste die Kinder abholen. Emma hatte heute Klavierunterricht. Max hatte Training mit der Turniermannschaft des Fußballclubs.
Grace nahm ihre Handtasche und schloss die Tür hinter sich ab.
Danksagung
Der Autor bedankt sich bei folgenden Personen für ihre Fachkenntnisse: Mitchell F. Reiter, MD, Chefarzt für Neurochirurgie; David A. Gold, MD; Christopher J. Christie, Staatsanwalt für New Jersey; Captain Keith Killion vom Ridgewood Police Department; Steven Miller, MD, Leiter der Kindernotfallmedizin, Children’s Hospital des New York Presbyterian; John Elias, Anthony Dellapelle (nicht die fiktive Figur), Jennifer van Dam, Linda Fairstein und Craig Coben. Wie immer gilt auch diesmal: Sämtliche Fehler sind ihre Schuld. Ich habe es satt, immer den Kopf dafür hinzuhalten.
Des Weiteren gilt meine Anerkennung Carole Baron, Mitch Hoffman, Lisa Johnson und allen von der Dutton und Penguin Group USA; Jon Woods, Malcolm Edwards, Susan Lamb, Juliet Ewers, Nicky Jeanes, Emma Noble und der ganzen Truppe bei Orion; Aaron Priest, Lisa Erbach Vance, Bryant und Hil (für ihre Hilfe über die erste Hürde), Mike und Taylor (für ihre Hilfe über die zweite), und Maggie Griffin.
Die Figuren in diesem Buch mögen zwar die Namen mir bekannter Personen tragen, sind jedoch frei erfunden. Der ganze Roman ist erfunden. Das heißt, ich rühre dieses Süppchen höchstpersönlich an.
Mein besonderer Dank geht an Charlotte Coben für Emmas Gedichte. Alle Rechte vorbehalten, wie es so schön heißt.
Die Originalausgabe erschien 2004 unter dem Titel
»Just One Look« bei Dutton,
a member of the Penguin Group (USA) Inc., New York
Dieses Buch ist ein Werk der Fiktion. Die Personen, Orte,
Ereignisse und Dialoge entstammen der Fantasie des Autors.
Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen,
lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.
1. Auflage
Deutsche Erstausgabe März 2006
Copyright © der Originalausgabe 2004 by Harlan Coben
All rights reserved.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2006
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagmotiv: zefa/Schroll
Redaktion: Sigrun Zühlke
An · Herstellung: Str.
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
eISBN 978-3-641-08438-7
www.goldmann-verlag.de
www.randomhouse.de
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