Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
Vom Netzwerk:
verlassen zu können. Zwar hatte Dan mich täglich besucht und auch die anderen hatten manchmal vorbeigeschaut, doch war es trotzdem nach einiger Zeit sehr langweilig geworden. Dan und ich ließen uns von der Empfangsdame ein Taxi rufen und setzten uns dann auf zwei Stühle in einem der vielen Krankenhausflure.
    Während Dan ausdruckslos geradeaus blickte, ergriff ich seine Hand vorsichtig und zog damit seine Aufmerksamkeit auf mich.
    „Ich hab' dich wirklich vermisst", schnurrte ich leise, bevor ich mich vorbeugte und Dan einen zärtlichen Kuss gab. Unsere Lippen berührten sich nur sehr kurz.
    „Ich dich auch", murmelte Dan daraufhin. „Sehr sogar."
    Er gab mir einen weiteren Kuss auf die Wange.
    „Na ja, im Gegensatz zu mir warst du wenigstens abgelenkt und du kannst mir nicht erzählen, dass du beim Drehen keinen Spaß gehabt hast", erwiderte ich keck, obwohl sich in mir ein mulmiges Gefühl ausbreitete. Denn während ich jeden Tag im Krankenhaus verbracht hatte, hatte ich kaum eine Chance gehabt, nur ansatzweise so viel erleben und lachen zu können wie Dan am Set.
    „Es gab aber auch viel zu tun", tat er ab.
    „Und das wäre?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
    „Die Szene mit Anna will einfach nicht klappen."
    „Welche Szene?", fragte ich und schon wieder spürte ich dieses unangenehme Gefühl in mir.
    „Na, der Kuss. Was denn sonst?", antwortete er, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.
    „Der Kuss?", meine Stimme war höher, als ich es gewollt hatte. „Heißt das, ihr werdet heute immer noch mit dem Kuss weitermachen?" Ich versuchte neutral zu klingen.
    „Ja, leider."
    Ich wusste nicht warum, doch fraß sich ein Gefühl der Eifersucht durch meinen Körper. Warum freute ich mich überhaupt über die Entlassung aus dem Krankenhaus? Nur um zu sehen, wie Dan mit irgendeiner Samantha rumknutschte? Ich atmete tief durch und war kurz davor, meinem Entsetzten freie Bahn zu lassen, als mein Gedankengang von Dans „Das Taxi ist da!" unterbrochen wurde. Ohne etwas zu erwidern, folgte ich ihm aus dem Krankenhaus und kletterte auf die Rückbank, während Dan den Platz neben dem Fahrer einnahm. Jetzt war es also schon so weit, dass er sich lieber neben einen fremden Fahrer als neben mich setzte.
    „Wohin soll's gehen?", fragte der dunkelhäutige, stämmig gebaute Taxifahrer.
    Dan murmelte ihm etwas entgegen, während mein Verstand sich erneut einschaltete. Ich hätte wohl noch weitere zehn Wochen wegbleiben können. Vermutlich hätte das niemanden interessiert. Samantha, schallte es in meinem Kopf wieder. Ich begann den Namen schon jetzt zu hassen. Die genoss es doch bestimmt, Dan küssen zu dürfen. Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal, dass Dan schwul und mit mir zusammen war. In den Filmen ließen die Produzenten so viele Szenen weg. Warum nicht auch diese Szene? Und wieso bekamen sie die Szene nicht fertig? Bestimmt machte diese Samantha extra viel falsch, um noch länger mit Dan flirten zu können. Ich spürte, wie mein Blick sich verfinsterte.
    „Hey", hörte ich Dan plötzlich begeistert sagen. „Das Lied hab' ich früher total gern gehört."
    Der Taxifahrer grummelte kurz etwas, bevor er das Lied widerwillig lauter drehte. Es war ' Back For Good ' von Take That.
    „Du hast Take That gehört? Oh mein Gott, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" brachte ich empört hervor.
    „Tom, du weißt genau, dass ich eigentlich nur auf Punk stehe", verteidigte er sich.
    „Ja, und auf mich", ich grinste schief.
    Für einen kurzen Moment bereute ich es, hinter ihm und nicht neben ihm sitzen zu können, da ich seinen Gesichtsausdruck zu gern gesehen hätte.
    „Na ja, jedenfalls war ich kein Fan von Take That ", er stockte kurz und ich wusste, dass er den Namen der Boyband extra schief betonte, um mich nachzuahmen. „Ich mochte lediglich dieses eine Lied."
    „Na, dann ..."
    Den Rest des Satzes ließ ich offen, um Dan nicht noch weiter vor dem Taxifahrer bloßzustellen. Da niemand mehr etwas sagte, musste ich mir das Lied wohl oder übel anhören.
    „So, meine Herren! Wir sind da", brachte der Taxifahrer nach etwa einer viertelstündigen Fahrt hervor. Er parkte das Taxi in einer der vielen Seitenstraßen. Während Dan bezahlte, griff ich nach meinen Krücken und kletterte aus dem Wagen. Dan stieg kurz daraufhin ebenfalls aus. Er lächelte mir zu, nahm meine Tasche und deutete mir an, ihm zum Hotel zu folgen.
    „Wir müssen deine Sachen noch wegbringen", sagte er daraufhin. „Der

Weitere Kostenlose Bücher