Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
Taxityp hat doch tatsächlich nicht erkannt, wer wir sind."
„Ja, ist doch auch besser so, oder nicht?", äußerte ich mich.
„Ist ja auch egal. Auf jeden Fall habe ich noch eine Überraschung für dich", grinste Dan.
Wir betraten das Hotel, Dan holte am Empfang eine Schlüsselkarte und ging schließlich mit mir zum Aufzug. Wir betraten den Fahrstuhl, der bereits da war, und Dan drückte auf den Knopf der dritten Etage.
„Dan, wo willst du denn hin? Mein Zimmer ist im zweiten Stock."
„Lass dich einfach überraschen!", erwiderte Dan und grinste.
Einen Augenblick später kam der Aufzug zum Halt, woraufhin sich die Tür öffnete, Dan ausstieg und ich ihm wortlos folgte.
Er führte mich durch den mit Teppich ausgelegten Gang und blieb schließlich vor einer mahagonifarbenen Tür mit der Zimmernummer 314 stehen.
„Dan, das ist nicht mein Zimmer", sagte ich irritiert.
„Schließ schon auf!", forderte Dan mich auf und drückte mir die silberne Karte in die Hand.
Ich positionierte meine Krücken so, dass ich mich mit der linken Hand auf ihnen abstützen konnte, während ich die Magnetkarte mit der rechten Hand gegen das dafür vorgesehene Lesegerät hielt. Als ich daraufhin das Zimmer betrat, staunte ich nicht schlecht. Das Zimmer war viel größer, schöner und vor allem gemütlicher als meins. In der Mitte befand sich ein riesiges Doppelbett, das mit schwarzem Satin bezogen war. Die Gardinen waren rötlich und der Teppich königsblau gehalten. Gegenüber dem Bett stand ein großer dunkler Schrank aus Nussbaumholz. Direkt daneben sah ich eine weitere Tür, die vermutlich ins Badezimmer führte.
Mir fiel auf, dass dieses Zimmer bereits bewohnt war, denn auf dem Nachtschrank lagen neben einem Stapel Papier einige persönliche Dinge.
„Und?", Dan blickte mich erwartungsvoll an.
„Das Zimmer ist schön, aber ...", begann ich, wurde jedoch von Dan unterbrochen, dessen Euphorie sichtbar nachließ.
„... du willst lieber allein sein", vollendete er meinen Satz.
Erst daraufhin begriff ich, dass es Dan war, der dieses Zimmer bewohnte. Dem riesigen Doppelbett zufolge konnte ich mir denken, dass er dies nun mit mir teilen wollte. Dan wollte mich mit diesem gemeinsamen Zimmer überraschen. Ich hinkte zum Bett und ließ darauf nieder.
„Oh, Mann", seufzte ich.
„Tut mit leid. Ich dachte, es gefällt dir", entschuldigte Dan sich.
„Mensch, Dan! Natürlich gefällt es mir. Und wie sogar. Es ist fantastisch!", brachte ich glücklich hervor.
„Wirklich?", fragte Dan ungläubig, als hätte er niemals mit solch einer Reaktion gerechnet.
„Ich wusste ja nicht ... Ich freu' mich total!", erwiderte ich. „Jetzt kann ich jeden Abend in deinen Armen einschlafen und am Morgen darin aufwachen."
Ich strahlte über das ganze Gesicht und beobachtete, wie offensichtlich Erleichterung in Dan aufstieg.
„Zum Glück", sagte er, „und ich dachte schon, ich hätte was total Dämliches getan."
Er setzte sich neben mich aufs Bett und wollte gerade mit einem neuen Satz beginnen, als ich mich schon vorbeugte und ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückte. Dan erwiderte den Kuss nur kurz, bevor er sich sanft von mir löste.
„Ich würd' ja gern so weitermachen", flüsterte er. „Aber wir müssen zum Set."
„Ja, schon klar", erwiderte ich. „Dann lass uns mal los!"
Mit Hilfe meiner Krücken richtete ich mich auf und folgte Dan aus dem Zimmer.
III
Dan
Der Filmskuss
Ich war froh darüber, dass Tom sich letztendlich doch noch über meine Überraschung gefreut hatte. Damit war er auch nicht der einzige, denn auch ich war glücklich darüber, in Zukunft jede Nacht mit Tom verbringen zu können.
Tom tat mir unheimlich leid, denn er musste noch ganze vier Wochen mit seinem Gips herumlaufen. Ich wusste allerdings schon, wie ich ihn in den kommenden Tagen von dieser Tatsache ablenken konnte. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln, wurde jedoch schon bald wieder aus meinen Gedanken gerissen. Michael, unser Regisseur, saß in der Lobby und wollte sich gerade auf den Weg zum Set machen, als er uns kommen sah.
„Hallo, ihr beiden. Macht schnell! Ich nehm' euch mit", sagte er, deutete uns an, ihm zu folgen und schritt vor uns aus dem Hotel.
Tom und ich tauschten einen flüchtigen Blick und folgten ihm schließlich. Draußen angekommen stiegen wir in seinen silberfarbenen Cadillac. Michael trat aufs Gas, woraufhin wir losfuhren.
„Und, Tom, wie geht's dir?", fragte er dann und sah durch den
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