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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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ganze Desaster kaum zu interessieren, doch als ich mich weiter umblickte, sah ich Tom noch immer in einer der hinteren Ecken sitzen. Er hatte einen gemischten Gesichtsausdruck, der teils aus Amüsement und teils aus Vorwurf bestand. Aber was war es, das er mir vorwarf? Oder bildete ich mir das alles nur ein?
    Während ich darüber nachdachte, meinte Michael: „Daniel, wir müssen die Szene heute fertig kriegen. Wir hängen schon viel zu lange daran. Sie ist nun mal echt wichtig. Also streng dich bitte ein bisschen mehr an, ja? Du weißt, dass ich viel Geduld habe und nicht sehr streng bin, aber langsam wird's echt Zeit."
    Ich entschuldigte mich und stellte mich erneut auf meine Position.
    „Sagt mal ...", begann ich, doch wurde ich augenblicklich mit einem genervten „Was?" von Michael unterbrochen.
    „Ich dachte nur ... könnte man nicht...", stotterte ich, wurde jedoch gleich darauf wieder unterbrochen.
    „Dan, du hast schon so viel geschafft. Du wirst ja wohl einen verdammten Kuss hinbekommen!", sagte Michael.
    „Ja, ja ... schon gut ...", verteidigte ich mich.
    „Also, los geht's!", sagte Stan, der rechte Kameramann, und begann zu filmen.
    Ich spielte die gesamte Szene noch einmal durch und riss mich innerlich zusammen, als es dann zum Kuss kam. Ich überwand mich selbst und spielte einfach mit. Ich stelle mir mit all meiner Sinneskraft vor, dass ich Tom und nicht Samantha küsste. Und es funktionierte tatsächlich. Während wir uns küssten, schloss ich meine Augen. Dann löste ich mich von ihr, sah ich ihr noch einmal tief in die Augen und verschwand schließlich durch die Tür aus der Szene.
    „Yes!", schrie Michael erfreut. „Das hätten wir endlich im Kasten."
    Ich atmete erleichtert aus und schritt stolz auf Tom zu, während schon die nächsten Szenen vorbereitet wurden. Ich setzte ein übertriebenes Grinsen auf und blickte ihn erwartungsvoll und mit erhobener Augenbraue an.
    „Na, wie war ich?", fragte ich.
    Doch anstatt einer von mir erwarteten Reaktion auf meine Leistung, blickte er mich kühl an.
    „Was ist denn?", fragte ich verdutzt.
    Er antwortete nicht.
    „Tom?", fragte ich erneut und ging einen Schritt näher auf ihn zu.
    „Nichts ist ...", zischte er leise. Sein Blick verfinsterte sich.
    „Na, komm schon!", meinte ich daraufhin, „du hast doch irgendetwas."
    „Nichts ist, nur dass du ...", Tom wollte gerade losplappern, als ich von hinten weggezogen wurde mit den Worten: „Dan, wir brauchen dich jetzt."
    Ich sah noch ein letztes Mal zu Tom, bevor ich Peter, unserem Regieassi, folgte.
    Tom starrte ausdruckslos Richtung Boden. Ich wollte zu gern wissen, was mit ihm los war und was ich damit zu tun hatte. Ich konnte mich an nichts erinnern, was ich falsch gemacht hatte. Ich hatte Samantha noch nicht einmal küssen können. Es hatte erst dann funktioniert, als ich mir Tom vor meinem inneren Auge vorgestellt hatte.
    Bevor ich hinter einer Ecke verschwand, drehte ich mich ein letztes Mal um, doch Tom mied meinen Blick nach wie vor. Ich bekam Angst vor einem neuen Streit. Vielleicht war er ja auch nur schlecht gelaunt, weil er nicht mitdrehen, sondern lediglich an der Seite sitzen und zusehen konnte. Mit diesem Gedanken wandte ich den Blick schließlich wieder von ihm ab und machte mich für den Dreh der nächsten Szene bereit. Tom würde sich sicherlich wieder einkriegen.

IV
     

Tom
     
    Eifersucht
     
     
    Ein unangenehmes Gefühl durchzog meinen Körper. Es war ein Brennen, ein Stechen. Ich kannte mich gut genug, um zu wissen, dass es Eifersucht war, die ich in mir spürte und mich selbst etwas an meiner beruflichen Professionalität zweifeln ließ. Dan und Samantha hatten sich geküsst. Ich wusste, dass es nur ein Filmkuss war, dennoch ließ mich der Gedanke daran schaudern. Die Szene spielte sich immer wieder vor meinem inneren Auge ab und es machte mich ungewollt wütend, wie Dan während des Kusses ausgesehen hatte: seine geschlossenen Augen, die ihn sehnsüchtig und leidenschaftlich hatten wirken lassen. Er hatte Samantha küssen müssen, denn es war eine wichtige Szene des Films. Doch meiner Meinung nach hatte er sich dabei etwas zu intensiv in die Szene hinein versetzt. Ich versuchte es mir selbst auszureden, doch erfüllte mich die Eifersucht immer wieder aufs Neue. Der Anblick der beiden hatte sich für mich angefühlt, als ob ein Messer in mein Herz stechen würde. Ich mochte diese Samantha Parker nicht und ich mochte nicht, wie Dan mit ihr umging. Plötzlich verwandelte

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