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Kein Engel so rein

Kein Engel so rein

Titel: Kein Engel so rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zwei Dinge darin.
    »Und wenn ich die Sache von meinem Standpunkt aus betrachte, sieht sie nicht besonders gut aus.«
    Trent stand auf und machte eine umfassende Bewegung mit der Hand, die sich auf den Rest des Hauses bezog.
    »Na schön! Tun Sie sich keinen Zwang an. Sehen Sie sich nach Herzenslaune um. Aber Sie werden nichts finden, weil ich nichts damit zu tun hatte. Nichts!«
    Bosch sah Edgar an und nickte. Es war das Zeichen, dass er Trent beschäftigen sollte, solange Bosch sich umsah.
    »Danke«, sagte Bosch und stand auf.
    Als er in den Flur hinausging, der in den hinteren Teil des Hauses führte, hörte er Edgar fragen, ob Trent oben auf dem Hügel, wo die Knochen gefunden worden waren, irgendetwas Verdächtiges bemerkt hätte.
    »Ich kann mich nur erinnern, dass dort oben immer Kinder gespielt –«
    Er brach ab. Vermutlich war ihm bewusst geworden, dass jede Erwähnung von Kindern nur weiteren Verdacht gegen ihn schüren würde. Bosch warf einen Blick hinter sich, um sich zu vergewissern, dass das rote Lämpchen des Kassettenrecorders noch brannte.
    »Hat es Ihnen Spaß gemacht, den Kindern zuzusehen, wenn sie dort oben im Wald gespielt haben, Mr. Trent?«, fragte Edgar.
    Bosch blieb im Flur, wo er zwar nicht mehr zu sehen war, aber Trents Antwort hören konnte.
    »Nein, ich konnte sie nicht sehen, wenn sie oben im Wald waren. Gelegentlich fuhr ich mit dem Auto vorbei oder führte meinen Hund aus – als er noch lebte –, und dann sah ich die Kinder dort hinaufklettern. Das Mädchen von gegenüber. Die Fosters von nebenan. Die ganzen Kinder aus der Gegend. Das Grundstück gehört der Stadt – es ist das einzige unerschlossene Grundstück in der Gegend. Deshalb sind sie dort immer zum Spielen hin. Einige der Nachbarn dachten, die älteren Kinder würden da raufgehen, um zu rauchen, und sie hatten Angst, sie könnten mal alles in Brand stecken.«
    »Wann war das etwa?«
    »Als ich hier eingezogen bin. Ich habe mich da aber rausgehalten. Das waren die Nachbarn, die schon die ganze Zeit hier gewohnt hatten.«
    Bosch ging den Flur hinunter. Es war ein kleines Haus, nicht viel größer als sein eigenes. Am Ende des Gangs waren drei Türen. Links und rechts Schlafzimmer, in der Mitte ein begehbarer Wäscheschrank. Zuerst sah er im Schrank nach, in dem er nichts Verdächtiges entdeckte, dann betrat er das Schlafzimmer auf der rechten Seite. Es war Trents Schlafzimmer. Es war sauber und ordentlich, aber die zwei Kommoden und Nachttische waren übersät mit Krimskrams, mit dem Trent, nahm Bosch an, seinen Filmsets einen realistischen Anstrich verlieh.
    Er sah in den Schrank. Im obersten Fach waren mehrere Schuhkartons. Bosch fing an, sie zu öffnen, und stellte fest, dass sie alte, abgenutzte Schuhe enthielten. Offensichtlich war es eine Angewohnheit Trents, seine alten Schuhe in den Kartons der neu gekauften aufzuheben. Bosch vermutete, dass auch sie zu seinem beruflichen Inventar gehörten. Er öffnete einen Karton, der ein Paar Arbeitsstiefel enthielt. Im Profil ihrer Sohlen waren vertrocknete Schmutzreste. Er dachte an die dunkle Erde an der Fundstelle. Sie hatten Proben davon genommen.
    Er stellte die Stiefel zurück und nahm sich vor, sie bei der offiziellen Hausdurchsuchung genauer analysieren zu lassen. Im Augenblick tat er nichts anderes, als sich flüchtig umzusehen. Wenn sich der Verdacht gegen Trent erhärtete, würden sie sich einen Durchsuchungsbefehl ausstellen lassen und buchstäblich das ganze Haus auf den Kopf stellen, um nach irgendwelchen Indizien zu suchen, die ihn mit den Knochen in Verbindung brachten. Da waren die Arbeitsstiefel möglicherweise ein guter Anfang. Sie hatten bereits seine Aussage auf Band, dass er nie oben auf dem Hügel gewesen war. Falls der Schmutz in den Profilrillen mit den Bodenproben von der Ausgrabung übereinstimmte, hätten sie Trent bei einer Lüge ertappt. Wenn sie einem Verdächtigen auf den Zahn fühlten, ging es darum, ihn auf seine Geschichte festzunageln. Und dann suchten sie nach den Lügen.
    Sonst war nichts im Schrank, was Boschs Aufmerksamkeit erregte. Das Gleiche galt für das Schlafzimmer und das angrenzende Bad. Bosch war natürlich klar, dass Trent, wenn er der Mörder war, viele Jahre Zeit gehabt hatte, seine Spuren zu verwischen. Außerdem hätte er die letzten drei Tage – seit Edgar ihn im Zuge der Überprüfung der Anwohner vernommen hatte – Zeit gehabt, sich noch einmal zu vergewissern, dass er nichts übersehen hatte, und sich auf seine

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