Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
Vom Netzwerk:
Dave.«
    Da war ich mir nicht so sicher.
    Von draußen drang das Geräusch quietschender Bremsen herein. Das Handy noch am Ohr, drängte ich mich an meinem Vater vorbei, ging die Treppe hinunter und sah durch die Scheibe in der Haustür.
    Es war ein Ü-Wagen.
    »Sorry, Sam, ich muss Schluss machen.« Ich beendete das Gespräch.
    »News Channel 13?«, sagte Dad. »Was wollen die denn hier?«
    »Lass uns hier schleunigst verschwinden«, sagte ich. »Und falls sie auch bei euch auftauchen sollten, will ich auf keinen Fall, dass sie Ethan belästigen.«
    »Klar.«
    »Also, wir gehen jetzt in aller Ruhe zu deinem Wagen, okay?«
    »Verstanden.«
    Wir marschierten über den Rasen, ohne den beiden Personen Beachtung zu schenken, die gleichzeitig aus dem Ü-Wagen stiegen. Ein Mann und eine Frau, die ich aus dem Augenwinkel erkannte. Donna Wegman, Reporterin bei Channel 13. Ende zwanzig, eine attraktive Brünette, die sich ständig das Haar aus den Augen strich, wenn sie auf Sendung war.
    »Entschuldigung«, rief sie. »Sind Sie David Harwood?«
    Ich wies zum Haus hinter mir. »Fragen Sie die Cops. Die wissen bestimmt, wo Sie ihn finden können.«
    »Hast du überlegt, einen Anwalt einzuschalten?«, fragte Dad unterwegs.
    »Ja«, erwiderte ich. »Sieht allmählich so aus, als könnte ich einen brauchen.«
    »Wie wär’s mit Buck Thomas? Erinnerst du dich noch? Er hat uns gute Dienste geleistet, als wir den Grundstücksstreit mit den Glendons hatten.«
    »Hier geht’s nicht um irgendwelche Nachbarn«, sagte ich.
    Dad nickte bedächtig. »Stimmt auch wieder. Aber wie auch immer, Anwälte sind nicht ganz billig. Mom und ich haben ein bisschen was zurückgelegt, falls du Unterstützung brauchst. Nur damit du’s weißt.«
    »Danke, Dad«, sagte ich. »Aber ich glaube nicht, dass die Polizei etwas gegen mich in der Hand hat. Sonst hätte mich Detective Duckworth garantiert nicht laufen lassen.«
    Erneut nickte Dad, den Blick weiter konzentriert auf den Verkehr gerichtet. »Wahrscheinlich hast du recht. Und da du ja nichts Böses getan hast, werden sie auch nichts finden, was sie dir anhängen können, egal wie oft sie dein Haus auf den Kopf stellen.«
    Klar, er wollte mich beruhigen. Es funktionierte bloß nicht.
    »Verdammt noch mal«, platzte Dad heraus. »Kann das Arschloch denn keinen Blinker setzen?«

26
    Sie fuhren auf dem Massachusetts Turnpike. In Dwaynes braunem Pick-up, den ihm sein Bruder leihweise zur Verfügung gestellt hatte, als er aus dem Knast entlassen worden war. Es war ein fünfzehn Jahre alter Chevy, der zwar reichlich Rost angesetzt hatte, aber immer noch ordentlich lief. Trotzdem war er eine üble Spritschleuder, selbst mit abgeschalteter Klimaanlage, zwangsweise, da sie ohnehin nicht mehr funktionierte.
    »Bist du sicher, dass wir sie nicht irgendwie in Gang kriegen?«, fragte Kate.
    »Mach die Lüftung an.«
    »Da kommt doch bloß heiße Luft raus.«
    »Dann mach das Fenster auf«, sagte Dwayne.
    »Dein Bruder hasst dich, stimmt’s?«, gab Kate zurück. »Oder warum hat er dir diese Mühle angedreht?«
    »Ich lasse dich gern raus, wenn du lieber zu Fuß gehen willst, Babe.«
    Zumindest war die Karre nicht geklaut. Falls sie irgendwo angehalten werden sollten – Dwayne war schon in den unmöglichsten Situationen verhaftet worden –, hatten sie auf jeden Fall einwandfreie Nummernschilder. Und Dwayne sogar einen nagelneuen Führerschein.
    »Ich bin mit einer Kate zur High School gegangen«, wechselte Dwayne das Thema. »Die Kleine hat immer Miniröcke getragen, und wenn sie sich nach vorn gebeugt hat, wusste sie genau, dass alle wie die Weltmeister glotzen. War ihr aber komplett egal. Ich frage mich, was aus ihr geworden ist.«
    »Sie sitzt bestimmt nicht in irgendeiner uralten Rostlaube und schwitzt sich die Seele aus dem Leib. Vielleicht hätten wir uns doch nicht von dem Explorer trennen sollen. Da lief die Klimaanlage wenigstens noch.«
    Dwayne warf ihr einen Seitenblick zu. »Was ist los? Bist du immer noch sauer, weil ich mir das Arschloch vorgeknöpft habe?«
    In dem Laden, wo sie gefrühstückt hatten. Sie hatte ihm die Hölle heißgemacht, sobald sie auf dem Highway gewesen waren.
    »Was hast du dir dabei gedacht, verdammt noch mal?«, hatte sie ihn angezischt. »Willst du uns die Bullen auf den Hals hetzen, oder was?«
    »Vergiss es«, hatte Dwayne gesagt. »Ich habe dem Typ bloß ’nen Gefallen getan.«
    »Ach ja?«
    »Wie soll er denn sonst lernen, seinen Kids Manieren beizubiegen?«
    Die

Weitere Kostenlose Bücher